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Phonic Helix Board 18 FireWire MKII Bedienungsanleitung Seite 15

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Inhaltsverzeichnis

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können. Bei Aufnahmen hilft Ihnen die Klangregelung,
einzelne Instrumente in der Mischung besser hörbar
zu machen.
Eine Klangreglung im Kanal ist jedoch nicht in der
Lage, aus einer schlechten Lautsprecheranlage eine
gute zu machen. Beginnen Sie grundsätzlich immer
mit allen Reglern in 12-Uhr-Stellung, d.h. auf der
"0" Position. Vermeiden Sie extreme Anhebungen
oder Absenkungen
einzelner
weil
dadurch
der
Lautsprecheranlage extrem eingeschränkt wird und
leicht die Grenzen des Systems erreicht sind. Darüber
hinaus gehen mit Extremeinstellungen der Klangregler
Phasenverschiebungen des Signals einher, die den
Gewinn eben dieser Klangverformung vollkommen
zunichte machen.
Eine
Anhebung
von
das Bewegen der Drehregler rechts von der
Mittelposition, ist – rein technisch gesprochen – eine
Pegelanhebung. Gerade extreme Anhebungen im
Bassbereich bringen ein Audiosystem schnell an
seine Grenzen, ohne dass Sie einen nennenswerten
Lautheitsgewinn (empfundene Lautstärke) erzielt
hätten. Für Aufnahmen gilt ähnliches – hier kommt es
schnell zur Vollaussteuerung des Aufnahmesystems
bzw. der Aufnahmespur.
Außerdem kann es bei starken Anhebungen einzelner
Frequenzbereiche zu unerwünschten Rückkopplungen
kommen.
Überprüfen Sie daher immer wieder den Pegel im
Kanal, wenn Sie die Klangregelung verwenden (mit
Hilfe der SOLO Funktion #32).
Tipp: Beim sogenannten „Soundcheck", also dem
Einstellen der Anlage vor der eigentlichen Aufführung,
aber auch beim Abhören einzelner Kanäle in der
Studiosituation, ist man geneigt, Bässe und Höhen
anzuheben und die Mitten abzusenken. Das liegt darin
begründet, dass unser Ohr auf Mittenfrequenzen am
stärksten reagiert (dies hat rein biologische Gründe
– unser Ohr ist optimal auf die menschliche Stimme
ausgelegt, und die spielt sich nun einmal vornehmlich
im Mittenbereich ab). Schnell urteilt man Informationen
im Mittenbereich als „unangenehm" oder „quäkig".
Tappen Sie nicht in diese Falle. Es sind genau diese
Mittenfrequenzen, die Ihre Darbietung besonders
„hörbar" machen.
Um den Klang beeindruckender zu machen, ist die
Bearbeitung mit Dynamikprozessoren angesagt. Kanal
Inserts können verwendet werden, um Kompressoren,
Limiter, Noise Gate o.ä. einzuschleifen. Schauen Sie
sich zu diesem Zweck die Phonic Geräte PCL3200,
A6500 und T8200 einmal näher an.
Praxistipps:
1.) Zu viel Energie im 80 ~ 100 Hz Bereich klingt
meist ein wenig mulmig, manchmal auch dröhnend,
zu wenig hingegen lässt bei der Bass Drum den
nötigen "Wumms" vermissen, ein Bass klingt dann zu
dünn ohne Grundlage. Wenn Sie den 80 Hz Bereich
PHONIC CORPORATION – Bedienungsanleitung Helix Board 18 FireWire MKII
Frequenzbereiche,
Dynamikumfang
einer
Frequenzbereichen,
also
anheben, müssen Sie meistens den Bereich der
unteren Mitten, etwa um die 160 ~ 200 Hz, wieder
etwas absenken: Dadurch erhalten Sie Fülle im Ton
ohne dass es mulmt und dröhnt.
2.) Zu viel zwischen 315 Hz und 630 Hz klingt "topfig",
es klingt ein wenig "nach Badezimmer", es scheint
sogar Hall oder Rückkopplung in dem Bereich zu
sein, zu wenig von diesen Frequenzen klingt sehr
ausgehöhlt und ohne Substanz, da sich in diesem
Bereich die meisten Grundtöne der gespielten Musik
bzw. der menschlichen Sprache befinden!
3.) Ein Zuviel zwischen 630 Hz und 1,25 kHz klingt
nasal und trötig wie im Telefon, zu wenig lässt die
Definition der gespielten Noten vermissen, der ganze
Mix geht dann "nach hinten".
4.) Zuviel um 2,5 kHz bis 3 kHz macht den Ton
scheppernd, blechern und hart, zu wenig davon
erzeugt einen undeutlichen Ton ohne klare Konturen,
die einzelne Instrumente lassen sich nur schlecht
unterscheiden, da in diesem Bereich wichtige
Obertöne liegen.
5.) Vor allem zu viel 5 kHz, aber auch zu viel 10 kHz
erzeugt zu scharfe S-Laute, es zischt ständig, die
Rückkopplungsgefahr wird höher, zu wenig davon
macht den Ton dumpf, mulmig, schiebt dem Klang
einen "Vorhang vor".
6.) Eine leichte Anhebung des Höhenreglers macht
den Ton luftiger, offener und lebendiger. Um zu
verhindern, dass es zu sehr „zisselt", können Sie
gleichzeitig die oberen Mitten (um die 5 kHz) leicht
absenken.
Der Regelumfang der Klangfilter im HELIX BOARD
18 FIREWIRE MKII ist sehr großzügig bemessen,
weil man das hin und wieder braucht. Aber bei
Maximalstellungen der Filter in jedem Kanalzug ist
sehr schnell ein matschiger Sound die Folge (das hat
wieder was mit den Phasenverschiebungen zu tun,
die weiter oben schon angesprochen wurden).
Setzen Sie die EQs in Maßen ein, und benutzen
Sie sowohl Anhebungen als auch Absenkungen.
Wenn Sie bemerken, dass Sie häufig drastische
Einstellungen benutzen, überprüfen Sie doch mal
die Qualität der Klangquellen sowie der verwendeten
Lautsprecheranlage, stellen Sie die Mikrofone anders
auf, oder verwenden Sie für bestimmte Zwecke mal
ein anderes. Wenn das nicht hilft, tauschen Sie den
Musiker aus ... ;-)
Neben allen technischen Tricks, die ein Tontechniker
anwenden kann, darf nämlich nicht vergessen
werden, dass der Ton vor dem Mikrofon gemacht wird,
mit anderen Worten, eine schlechte musikalische
Darbietung kann auch der beste Tontechniker mit
den teuersten Geräten nicht in einen Kunstgenuss
verwandeln.
Bitte befolgen Sie in diesem Zusammenhang unbedingt
die Ratschläge, die im Kapitel "Erste Schritte" zu der
richtigen Vorgehensweise beim Justieren des Pegels
gemacht werden. Sie haben enormen Einfluss auf
das klangliche Ergebnis, auch auf die Gefahr bzw. die
Unterdrückung von Rückkopplungen!
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