4. PM-Motorbetrieb mit VVC+ PM
4.1 Allgemeine Hinweise
Rotiert die Welle eines Permanentmagnetmotors (PM-Motor), erzeugt dies an dessen Klemmen eine Spannung. Deren Höhe hängt von der
Drehzahl und der Konstruktion des Motors ab. Bei 1000 UPM liegt die Spannung typischerweise zwischen 100 und 200V.
Ist die erzeugte Spannung hoch genug, kann sie einen angeschlossenen Umrichter versorgen, ohne dass dieser ans Netz angeschlossen ist.
Dieses Verhalten ist sehr hilfreich z.B. zur Überbrückung von Netzeinbrüchen, allerdings muss der Anwender dies schon bei der Auslegung
und Beschaltung des Umrichters berücksichtigen. Aus diesem Grund sollte er einen PM-Motor immer gezielt stoppen (Klemme 18) und ein
Austrudeln des Motors (Klemme 27) vermeiden.
Stellen Sie bei Arbeiten an den Ausgangsklemmen des Umrichters bzw. an den Motorklemmen sicher, dass sich die Motorwelle
nicht drehen kann.
Prüfen Sie, ob in Not-Aus-Situationen eine Abschaltung vor dem Umrichter ausreichend ist. Je nach Risikoeinschätzung ist eine
weitere Trennung zwischen Umrichter und Motor notwendig.
Hinweis: Zum Schutz des Umrichters begrenzt Parameter 4-19 die maximale Ausgangsfrequenz des Motors, abhängig von dessen
Spannungskonstante.
4.2 Auslegung Umrichter für PM-Motor
Für den einwandfreien Betrieb des PM-Motors muss der Umrichter für den Nennstrom und die Motorleistung ausgelegt sein.
Hinweis: Der VLT® AQUA Drive ermöglicht den Betrieb von PM-Motoren oberhalb ihrer Nenndrehzahl bis die Motorspannung die Netzspannung
erreicht. Oberhalb der Nenndrehzahl steigt der Leistungsbedarf des Motors kontinuierlich an. Soll der Motor in diesem Drehzahlbereich
arbeiten, muss der Umrichter über die entsprechende Leistung verfügen.
4