8.13 Abschlämmung zwecks Verdünnung
Ein Teil des Wassers im Dampfzylinder wird automatisch abgeschlämmt und durch Frischwasser ersetzt, um eine übermäßige
Mineralienkonzentration infolge der Verdampfung zu vermeiden. Die Abschlämmpumpe wird für eine bestimmte Zeit
jedes Mal dann aktiviert, wenn die interne Leitfähigkeit die Höchstgrenze überschreitet; die Messung erfolgt anhand der
Berechnung der Verdampfungsgeschwindigkeit. Während der automatischen Abschlämmung werden die Elektroden nicht
versorgt, damit das Abschlämmwasser keine Spannung führt (am Display werden die Zeichen 'dr' angezeigt).
8.14 Manuelle Kalibrierung der Abschlämmungen zwecks Verdünnung
Die Abschlämmungen zwecks Verdünnung werden automatisch ausgeführt, um die Mineralienkonzentration im
Dampfzylinderwasser unter Kontrolle zu halten (interne Konzentration):
a) Ist die interne Konzentration zu hoch, kommt es zu Schaumbildung, Korrosion der Elektroden und elektrischen
Entladungen über das Wasser;
b) ist die interne Konzentration zu niedrig, erfüllt der Befeuchter die Dampfproduktionsanforderung zu langsam.
Die CPY-Platine führt die Abschlämmungen zwecks Verdünnung aus, um eine optimale interne Konzentration zu
gewährleisten. Während der Dampfproduktion erhöht sich die Mineralienkonzentration im Dampfzylinderwasser, da das
Wasser verdampft, ohne die Mineralien mit sich zu führen: durch die Abschlämmungen zwecks Verdünnung führt die CP-
Platine die interne Konzentration auf optimale Werte zurück, da bei jeder Abschlämmung ein Teil des Dampfzylinderwassers
durch Leitungswasser ersetzt wird, wodurch sich das Wasser im Dampfzylinder verdünnt.
Der Algorithmus der CPY-Platine eignet sich für die meisten Wasserqualitäten; in einigen Fällen muss die Abschlämmung
zwecks Verdünnung jedoch manuell kalibriert werden. Die manuelle Kalibrierung ist nötig, wenn die CPY-Platine die folgenden
Phänomene nicht zu korrigieren/beseitigen imstande ist: Schaum, Korrosion der Elektroden, elektrische Entladungen über das
Wasser. Es empfi ehlt sich, nach dem Auftreten dieser Phänomene vor der manuellen Kalibrierung einige Stunden verstreichen
zu lassen, damit die CPY-Platine unbeschadet der Sicherheit von Personen, Tieren und Sachen gegebenenfalls eigenständig
eingreifen kann. Bei der manuellen Kalibrierung wird die Abschlämmfrequenz und - falls nötig - auch die Abschlämmdauer
erhöht. Jede Abschlämmung beeinträchtigt die Dampfproduktion, weil sie die Wirkung der Feuchteregelung reduziert:
•
wird das Schaltschütz während der Abschlämmung geöff net, wird die Dampfproduktion für die gesamte Abschlämmdauer
unterbrochen;
•
bei der darauff olgenden Wassereinspeisung reduziert das Leitungswasser die Wassertemperatur im Dampfzylinder und
bewirkt somit eine verminderte Dampfproduktion. Auch bei während der Abschlämmung geschlossenem Schaltschütz
kann diese Situation auftreten (siehe Parameter b1 für Abschlämmung mit/ohne Versorgung der Elektroden).
Aus der Sicht der Feuchteregelung sind häufi gere, aber kurze Abschlämmungen natürlich vorzuziehen.
Die Kalibrierung kann wie nachstehend beschrieben ausgeführt werden:
1.
Abschlämmfrequenz: Parameter b8 (der Parameter kann nur über das Netzwerk oder Display geändert werden);
2.
Abschlämmdauer: Parameter b9 (der Parameter kann nur über das Netzwerk oder Display geändert werden).
Die manuelle Kalibrierung, die in den nächsten Kapiteln im Detail beschrieben wird, ist ein langsamer Prozess: die Wirkung
der geänderten Frequenz und Dauer der Abschlämmungen zwecks Verdünnung zeigt sich erst mit der Zeit. Phänomene wie
Schaumbildung, Korrosion oder elektrische Entladungen über das Wasser können nicht in kurzer Zeit beseitigt werden: die
manuelle Kalibrierung muss mit Präzision und Geduld ausgeführt werden.
b8 und b9 ermöglichen die Kalibrierung der Frequenz und Dauer der Abschlämmungen zwecks Verdünnung:
•
erhöht man b8, erhöht sich die Frequenz der Abschlämmungen und umgekehrt;
•
erhöht man b9, erhöht sich die Dauer der Abschlämmungen und umgekehrt.
b8 und b9 können über das Netzwerk oder das Bedienteil geändert werden.
•
b8: Bereich 50%-200%, Default 100%;
•
b9: Bereich 50%-200%, Default 100%.
Das empfohlene Kalibrierungsschema ist unten dargestellt. Nach jeder Änderung müssen einige Abschlämmungen zwecks
Verdünnung abgewartet werden, um deren Wirkung überprüfen zu können:
1.
Die Einstellung: b8 = 110% tätigen.
2.
b8 im 10%-Takt erhöhen (maximaler Wert 200%).
3.
Einige Abschlämmungen zwecks Verdünnung verstreichen lassen:
a) Sind die Phänomene nicht mehr vorhanden, ist die Kalibrierung beendet;
b) ansonsten bei:
b8 < 200% , die Schritte ab Punkt 2) wiederholen;
b8 = 200% (max.), wie unten weiterfahren.
4.
Bei b9 < 200%, b9 im 10%-Takt erhöhen (Höchstwert 200%) und die Schritte ab Punkt 1) wiederholen.
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GER
+040000031 - rel. 2.7 - 07.10.2013