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Technischer Hintergrund; Madi Basics - RME Audio Hammerfall DSP System Bedienungsanleitung

Madi
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30. Technischer Hintergund

30.1 MADI Basics

MADI, das serielle Multichannel Digital Audio Interface, wurde auf Wunsch von mehreren Fir-
men bereits 1989 als Erweiterung des existierenden AES3-Standards definiert. Das auch als
AES/EBU bekannte Format, ein symmetrisches Bi-Phase Signal, ist auf 2 Kanäle begrenzt.
MADI enthält vereinfacht gesagt 28 solcher AES/EBU Signale seriell, also hintereinander, und
kann dabei noch +/-12,5 % in der Samplefrequenz variieren. Dabei wird von einer Datenrate
von knapp 100 Mbit/s ausgegangen, die nicht überschritten werden darf.
Da in der Praxis aber eher von einer festen Sampefrequenz ausgegangen werden kann, wurde
im Jahre 2001 der 64-Kanal Modus offiziell eingeführt. Dieser erlaubt eine maximale Sample-
frequenz von 48 kHz +ca. 1%, entsprechend 32 Kanälen bei 96 kHz, ohne die festgelegten 100
Mbit/s zu überschreiten. Die effektive Datenrate an der Schnittstelle beträgt aufgrund zusätzli-
cher Kodierung 125 Mbit/s.
Ältere Geräte verstehen und generieren daher nur das 56-Kanal Format. Neuere Geräte arbei-
ten häufig im 64-Kanal Format, stellen nach aussen aber nur 56 Audiokanäle zur Verfügung.
Der Rest wird zur Übertragung von Steuerbefehlen für Mischpultautomationen etc. verbraten.
Dass es auch anders geht zeigen RMEs Geräte der MADI Serie mit der unsichtbaren Übertra-
gung von 16 MIDI Kanälen, wobei das MADI-Signal weiterhin vollkommen kompatibel ist.
Zur Übertragung des MADI-Signales wurden bewährte Methoden und Schnittstellen aus der
Netzwerktechnik übernommen. Unsymmetrische (koaxiale) Kabel mit BNC-Steckern und 75
Ohm Wellenwiderstand sind den meisten bekannt, preisgünstig und leicht beschaffbar. Wegen
der kompletten galvanischen Trennnung ist die optische Schnittstelle jedoch viel interessanter –
für viele Anwender jedoch ein Buch mit 7 Siegeln, denn nur wenige haben jemals mit Schalt-
schränken voller professioneller Netzwerktechnik zu tun gehabt. Daher nachfolgend ein paar
Erläuterungen zum Thema 'MADI optisch'.
Die zu verwendenden Kabel sind Standard in der Computer-Netzwerktechnik. Daher sind
sie auch alles andere als teuer, jedoch leider nicht in jedem Computer-Geschäft erhältlich.
Die Kabel sind mit einer internen Faser von nur 50 oder 62,5 µm aufgebaut, sowie einer
Umhüllung von 125 µm. Sie heissen daher Netzwerkkabel 62,5/125 oder 50/125, erstere
meist blau, letztere meist orange. Obwohl nicht immer explizit erwähnt handelt es sich
grundsätzlich um Glasfaserkabel. Plastik-Faser-Kabel (POF, Plastic Optical Fiber) sind in
solch kleinen Durchmessern nicht zu fertigen.
Die verwendeten Stecker sind ebenfalls Industrie-Standard, und heissen SC. Bitte nicht mit
ST verwechseln, die ähnlich aussehen wie BNC-Stecker und geschraubt werden. Frühere
Stecker (MIC/R) waren unnötig gross und werden daher praktisch nicht mehr verwendet.
Die Kabel gibt es als Duplex-Variante (2 x 1 Kabel, meist nur an wenigen Stellen zusam-
men-geschweisst), oder als Simplex (1 Kabel). Das Optomodul der HDSP MADI unterstützt
beide Varianten.
Die Übertragungstechnik arbeitet im sogenannten Multimode-Verfahren, welches Kabellän-
gen bis knapp 2 km erlaubt. Single Mode erlaubt weitaus grössere Längen, nutzt mit 8 µm
aber auch eine vollkommen anders dimensionierte Faser. Das optische Signal ist übrigens
wegen der verwendeten Wellenlänge von 1300 nm für das menschliche Auge unsichtbar.
Bedienungsanleitung HDSP MADI © RME
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Diese Anleitung auch für:

Aes-32

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