12.3 Low Latency mit MME (Buffer Size Adjustment)
Unter Windows 95 und 98 musste man sich um die MME Puffergrösse keine Gedanken ma-
chen. Latenzen unter 46 ms wurden von Windows wirkungsvoll verhindert. Mittlerweile sind
sowohl die Computer als auch das Betriebssystem sehr schnell geworden, und mit Windows
ME/2000/XP lassen sich unter MME auch niedrigere Latenzen nutzen. SAWStudio und Sonar
unterstützten solch niedrige Latenzen von Anfang an. Sequoia wurde in Version 5.91, WaveLab
in Version 3.04 upgedated.
Im Settingsdialog wird die MME Puffergrösse (genauer DMA Puffergrösse) gemeinsam mit der
Grösse der ASIO Puffer eingestellt. Auf unseren Testrechnern können selbst 64 Samples ohne
Klicks genutzt werden. Bitte beachten Sie, dass diese Einstellung nur die kleinstmögliche La-
tenz auf Hardware-Seite festlegt. Die effektive Latenz wird innerhalb der MME-Applikation fest-
gelegt!
Achtung: Die DMA Puffer dürfen nicht grösser sein als die Puffer der verwendeten Soft-
ware. Es kommt dann zu zerhackter und verzerrter Wiedergabe.
Beispiel: Wenn die Hammerfall auf 512 gestellt wird kann im Programm nicht 128 genutzt wer-
den. Wird der MME-Puffer des HDSP MADI dagegen auf 128 gestellt, kann 128 und jeder be-
liebig höhere Wert in der Software eingestellt werden.
Die Einstellung der MME Puffergrösse ist ein Bitte-mal-probieren Merkmal. Wir können nicht
garantieren, dass auf Ihrem System 3 oder 6 ms mit MME nutzbar sind. Probieren Sie einfach
aus, welche minimale Einstellung Hard- und Software erlauben. Einige Motherboards mit unzu-
reichender PCI-Performance (ältere VIA etc.) knacksen unterhalb von 512. In diesem Fall bitte
die Buffer Size auf 512 oder höher stellen (oder ein neues Motherboard anschaffen).
12.4 Multiclient-Betrieb
RME Audiokarten unterstützen Multiclient-Betrieb, also eine Nutzung mehrerer Programme
gleichzeitig. Dabei können alle Formate wie ASIO, MME und GSIF beliebig gleichzeitig benutzt
werden. Dieser Modus ist jedoch nur verfügbar, wenn zwei Bedingungen eingehalten werden:
•
Multiclient-Betrieb erfordert grundsätzlich identische Samplefrequenzen!
Es ist also nicht möglich, ein Programm in 44.1 kHz und ein anderes mit 48 kHz zu nutzen.
•
Es ist nicht möglich mit mehreren Programmen auf gleiche Wiedergabekanäle zuzugreifen.
Wird beispielsweise Cubase auf den Kanälen 1/2 benutzt, kann dieses Wiedergabepaar weder
in Gigasampler/Studio (GSIF) noch unter MME (WaveLab etc.) benutzt werden. Eine Ein-
schränkung stellt dies jedoch nicht dar, da TotalMix ein beliebiges Ausgangsrouting, und damit
eine Wiedergabe mehrerer Programme auf gleichen Hardwareausgängen ermöglicht. Die Ein-
gänge lassen sich gleichzeitig nutzen, da der Treiber die eingehenden Daten allen Programmen
parallel zur Verfügung stellt.
ASIO-Multiclient
RME Audio Interfaces unterstützen ASIO-Multiclient-Betrieb. Es lassen sich beliebig viele
ASIO-Programme gleichzeitig nutzen. Auch hier muss die Samplefrequenz identisch sein, und
es dürfen nur unterschiedliche Wiedergabekanäle genutzt werden. Die Eingänge lassen sich
gleichzeitig nutzen.
Eine Besonderheit stellt RMEs Hi-End Tool DIGICheck dar. Es arbeitet als ASIO-Host, der mit-
tels einer besonderen Technik auf in Benutzung befindliche Wiedergabekanäle zugreift. Daher
kann DIGICheck eine Analyse und Anzeige der Wiedergabedaten von jeder Anwendung, egal
welchen Formates, durchführen.
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Bedienungsanleitung HDSP MADI © RME