12.5 Aufnahme
Im Gegensatz zu analogen Soundkarten, welche auch ohne Eingangssignal eine leere (nur aus
Rauschen bestehende) Wavedatei erzeugen, müssen digitale Interface-Systeme zum Start
einer Aufnahme immer ein gültiges Eingangssignal erhalten.
Wegen dieser Besonderheit hat RME das Hammerfall DSP System mit zwei einzigartigen
Merkmalen versehen: einer umfassenden Statusanzeige in der Settingsbox für Ein- und Aus-
gangssignal, welche Samplefrequenz, Lock und Sync Status anzeigt, sowie der Sicherheits-
funktion Safe Mode / Frequency.
Wenn ein Signal mit 48 kHz anliegt, die Aufnahme-Software jedoch auf 44.1 kHz eingestellt ist,
wird die Aufnahme verweigert. Dies verhindert fehlerhafte Aufnahmen, die sich weniger durch
schlechten Klang als durch eine falsche Wiedergabegeschwindigkeit auszeichnen, was oft erst
in einem späteren Stadium der Bearbeitung bemerkt wird.
Die Anzeige der Samplefrequenz (siehe Kapitel 11, Bild Settings) in der Statusanzeige bietet
einen schnellen Überblick über die aktuelle Konfiguration von Karte und extern angeschlosse-
nem Equipment. Liegt keine erkennbare Frequenz an erscheint 'No Lock'.
Damit wird eine Konfiguration der jeweiligen Software zur Durchführung einer digitalen Auf-
nahme zum Kinderspiel. Nach der Wahl des richtigen Eingangs zeigt Ihnen das HDSP-System
die aktuelle Samplefrequenz. Diese können Sie nun im Eigenschaftendialog des jeweiligen
Aufnahmeprogrammes einstellen.
Der nebenstehende Screenshot zeigt einen sol-
chen Dialog, in dem grundlegende Parameter wie
Samplefrequenz und Bitauflösung einzustellen
sind.
Bei der Wahl der Bitauflösung sind prinzipiell be-
liebige Einstellungen möglich, solange diese von
der Hardware unterstützt werden. Auch wenn am
Eingang 24 Bit anliegen kann man die Software
mit nur 16 Bit aufnehmen lassen. Die unteren Bits
(und damit alle Signale circa 96 dB unterhalb der
Vollaussteuerung) gehen dann jedoch unwiderruf-
lich verloren. Umgekehrt bringt die Aufnahme in
24 Bit von einer 16-bittigen Quelle keinerlei Ge-
winn, verschwendet jedoch unnötig Speicherplatz.
Oft ist es sinnvoll das Eingangssignal abzuhören oder weiterzuleiten. Der TotalMix Mischer des
HDSP Systems erlaubt Latenz-freies Monitoring (siehe Kapitel 24).
Um bei einer Aufnahme einen gesteuerten Echtzeit-Monitoring-Betrieb zu erlauben existieren
derzeit zwei Lösungen. ZLM erlaubt das Monitoring im Punch I/O Betrieb, das System verhält
sich damit wie eine Bandmaschine. Dieses Verfahren ist derzeit in allen Samplitude-Versionen
von Magix enthalten, und wird innerhalb der Programme über die globale Spuroption 'Hardware
Monitoring während Punch aktiv' aktiviert. Da ZLM nur unter MME zur Verfügung steht wird
dieser Modus seit TotalMix Version 2.3 nicht mehr unterstützt.
Die zweite Lösung bietet Steinbergs ASIO Protokoll mit unseren ASIO 2.0 Treibern und jedem
ASIO 2.0 kompatiblen Programm (auch Samplitude...). Nach Aktivierung der Option 'ASIO Di-
rect Monitoring' erscheint ab Punch-In das Eingangssignal in Echtzeit am Ausgang.
Bedienungsanleitung HDSP MADI © RME
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