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Carel EVD evolution Technisches Handbuch Seite 35

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Schutzfunktionen sind zusätzliche Regelungen, die bei potenziell
gefährlichen Anomalien für das geregelte Kältegerät aktiviert werden.
Sie haben eine Integralwirkung, die schrittweise zunimmt, je größer der
Abstand zur Aktivierungsschwelle wird. Sie können zur normalen PID-
Überhitzungsregelung hinzukommen oder sie überlagern (deaktivieren).
Da diese Funktionen von der PID-Regelung getrennt verwaltet werden,
können die Parameter separat kalibriert werden; dadurch ist zum
Beispiel eine wenig reaktive, normale Regelung möglich, die bei einer
Überschreitung einer der Schutzschwellen sehr viel schneller wird.
7.1 Schutzfunktionen
Die 4 Schutzfunktionen sind:
LowSH, Schutz gegen niedrige Überhitzung;
LOP, Schutz gegen niedrige Verdampfungstemperatur;
MOP, Schutz gegen hohe Verdampfungstemperatur;
HiTcond, Schutz gegen hohe Verfl üssigungstemperatur;
HiTcond umgekehrt.
NB: Die Schutzfunktion HiTcond benötigt einen Fühler mehr (S3)
als normal, der entweder im Treiber zu installieren ist oder per tLAN,
pLAN, RS485/ Modbus® von einer Steuerung übertragen wird.
Die Schutzfunktionen kennzeichnen sich durch:
Eingreifschwelle: Abhängig von den Arbeitsbedingungen des
geregelten Kältegerätes; sie muss im Service-Programmiermodus
eingestellt werden;
Integralzeit, welche die Intensität festlegt (auf 0 eingestellt wird
der Schutz deaktiviert): Wird automatisch in Abhängigkeit der
Hauptregelung eingestellt;
Alarm mit Eingreifschwelle (dieselbe Schwelle der Schutzfunktion)
und Verzögerung (falls auf 0 eingestellt, wird die Alarmmeldung
deaktiviert).
NB: Die Alarmmeldung erfolgt unabhängig von der Wirksamkeit
der Schutzfunktion und gibt nur das Überschreiten der Schwelle an. Ist
eine Schutzfunktion deaktiviert (Integralzeit gleich Null), wird auch die
Meldung des entsprechenden Alarms deaktiviert.
Jede Schutzfunktion wird vom Parameter des Proportionalbeiwertes (K)
der PID-Überhitzungsregelung beeinfl usst. Je größer der K-Wert, desto
intensiver die Reaktion der Schutzfunktion.
Merkmale der Schutzfunktionen
Schutz
Reaktion
LowSH
Energische Schließung Unmittelbar
LOP
Energische Öff nung
MOP
Mäßige Schließung
HiTcond
Mäßige Schließung
HiTcond umgekehrt
Mäßige Öff nung
Reaktion: Kurzbeschreibung der Aktion bei der Ventilregelung.
Reset: Kurzbeschreibung des Resets nach Eingreifen der Schutzfunktion.
Erfolgt kontrolliert, um Schwankungen um die Aktivierungsschwelle oder
die unmittelbare Neuaktivierung der Schutzfunktion zu vermeiden.
LowSH (Schutz gegen niedrige Überhitzung)
Die Schutzfunktion greift ein, um zu vermeiden, dass zu niedrige
Überhitzungswerte zu Kältemittelrückfl üssen im Verdichter führen.
Parameter/Beschreibung
Def.
REGELUNG
LowSH-Schutz: Schwelle
5
LowSH-Schutz: Integralzeit
15
ALARMKONFIGURATION
Alarmverzög. niedr. Überh.
300
(LowSH) (0= Alarm deaktiviert)
7. SCHUTZFUNKTIONEN
Reset
Unmittelbar
Kontrolliert
Kontrolliert
Kontrolliert
Tab. 7.a
Min.
Max.
M.E.
-40 (-72)
Überhitz.-
K (°F)
Sollwert
0
800
s
0
18000
s
Tab. 7.b
Sinkt die Überhitzung unter die Schwelle, tritt das System in den Zustand
der niedrigen Überhitzung ein, und die Intensität, mit der das Ventil
geschlossen wird, steigt: Je tiefer die Überhitzung unter die Schwelle
sinkt, desto höher ist die Intensität der Ventilschließung. Die LowSH-
Schwelle muss unter oder gleich dem Überhitzungssollwert sein. Die
Integralzeit der niedrigen Überhitzung gibt die Intensität der Reaktion
an: Je niedriger die Zeit, desto stärker die Intensität der Reaktion.
Die Integralzeit wird automatisch in Abhängigkeit der Hauptregelung
eingestellt.
SH
Low_SH_TH
ON
Low_SH
OFF
ON
A
OFF
Legende:
SH
Überhitzung
Low_SH_TH
Low_SH-Schutzschwelle
Low_SH
Low_SH-Schutz
B
Automatisches Alarmreset
LOP (niedriger Verdampfungsdruck)
LOP= Low Operating Pressure
Die LOP-Schutzschwelle entspricht dem Wert der gesättigten
Verdampfungstemperatur, um auf einfache Weise mit den technischen
Verdichter-Herstellerspezifi kationen verglichen werden zu können.
Die Schutzfunktion greift ein, um zu vermeiden, dass zu niedrige
Verdampfungstemperaturwerte zum Verdichterstopp wegen Eingreifen
des Niederdruckreglers führen. Der Schutz ist in Geräten mit eingebautem
Verdichter (vor allem bei mehrstufi gen Verdichtern) nützlich, wo bei jedem
Einschalten oder Erhöhen der Leistung die Verdampfungstemperatur
plötzlich abzufallen droht.
Sinkt die Verdampfungstemperatur unter die Schwelle der niedrigen
Verdampfungstemperatur, tritt das System in den LOP-Zustand ein,
und die Intensität, mit der das Ventil geöff net wird, steigt: Je weiter die
Temperatur unter die Schwelle sinkt, desto stärker ist die Intensität der
Ventilöff nung. Die Integralzeit gibt die Intensität der Wirkung an: Je
niedriger die Zeit, desto stärker die Intensität.
Parameter/Beschreibung
REGELUNG
LOP-Schutz: Schwelle
LOP-Schutz: Integralzeit
ALARMKONFIGURATION
Alarmverzög. niedr. Verd.T. (LOP)
(0= Alarm deaktiviert)
Die Integralzeit wird automatisch in Abhängigkeit der Hauptregelung
eingestellt.
NB:
Die LOP-Schwelle muss unter der Nenn-Verdampfungstemperatur
des Gerätes liegen, da sie ansonsten ungelegen auslösen würde, und
über dem Kalibrierungswert des Niederdruckreglers, da sie ansonsten
unnütz wäre. Zunächst kann ein Wert eingestellt werden, der auf
halbem Weg zwischen den beiden angegebenen Grenzwerten liegt.
Der Schutz ist in Verbundanlagen (Kühlmöbel) unnütz, da dort die
Verdampfung konstant gehalten wird, und da der Zustand des
einzelnen elektronischen Ventils den Druckwert nicht beeinfl usst.
"EVD evolution" +0300005DE - rel. 4.2 - 24.01.2024
35
GER
t
t
t
D
B
Fig. 7.a
A
Alarm
D
Alarmverzögerung
t
Zeit
Def.
Min.
Max.
M.E.
-50
-60
MOP-Schutz:
°C (°F)
(-76)
Schwelle
0
0
800
s
300
0
18000
s
Tab. 7.c

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