3. Geräteprofil
3.1. Einführung
EtherNet/IP nutzt als Applikationsschicht das Common Industrial Protokoll (CIP), welches durch die ODVA
offen gelegt wurde. Das CIP-Protokoll wird als „gekapseltes" Protokoll im Datenteil von Standard-Ethernet
Frames übertragen. Je nach Aufgabe und Verbindungsart werden die Datenübertragungsmechanismen
UDP/IP oder TCP/IP genutzt.
Bild 1: EtherNet/IP und CIP – Ebenen nach OSI Referenzmodell
CIP ist ein objektorientiertes Protokoll. Die Geräteeigenschaften werden durch Objekte (z.B.
Parameterobjekt), welche 1 oder mehrere Instanzen besitzen, beschrieben. Jede Instanz besitzt wiederum 1
oder mehrere Attribute. Attribute beschreiben einzelne Eigenschaften von Objekten (z.B. Parameterwert oder
Parametereinheit).
In Geräteprofilen ist durch die ODVA festgelegt, welche CIP-Objekte und -Attribute durch Geräte einer
bestimmten Geräteklasse unterstützt werden müssen. Zusätzlich sind optionale und herstellerdefinierte
Objekte und Attribute möglich.
Baumer Drehgeber mit Baumer EtherNet/IP Bushaube unterstützen das Encoder Device Profil, Gerätetyp 22
hex gemäß „Common Industrial Protocol Specification", Volume 1 der ODVA, Edition 3.7, November 2009.
Die Datenübertragung von CIP Nachrichten in EtherNet/IP Netzwerken erfolgt mittels impliziter und expliziter
Nachrichten.
Implizite Nachrichten sind typischerweise kleinere Datenpakete für zeitkritische Datenübertragungen. Bei der
Übertragung von I/O Daten handelt es sich um implizite Verbindungen, die in der Regel langfristigen Bestand
haben. I/O Daten werden mittels UDP übertragen und verwenden den Port 2222.
Nicht zeitkritische Nachrichten werden mittels expliziter Nachrichten übertragen. Explizite Nachrichten sind
beispielsweise Konfigurations- und Informationsdaten. Sie nutzen den TCP/IP Übertragungsmechanismus.
Weitere Informationen zum Common Industrial Protocol (CIP) oder zu EtherNet/IP können über die ODVA
bezogen werden (www.odva.org).
Baumer_BUDE_EtherNetIP_MA_DE_V02.docx
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www.baumer.com
10/2022