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Siemens SIMATIC RTU30 1C Serie Betriebsanleitung Seite 261

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Es gibt zwei Klassen von Datenpunkten:
• Statische Datenpunkte (nicht bei MQTT)
Die Werte dieser Datenpunkte werden im Abbildspeicher der RTU gespeichert.
Ein neu eingelesener Wert einer Variablen überschreibt den zuletzt gespeicherten Wert.
Die Werte werden nur nach Aufruf durch den Kommunikationspartner übertragen.
• Ereignisse
Werden entweder in chronologischer Reihenfolge im Sendepuffer gespeichert und dann
übertragen oder direkt nach einer Wertänderung mit Zeitstempel übertragen.
Speichern und Übertragen der Ereignisse
Die Werte von Ereignissen werden im Sendepuffer (Telegrammspeicher) gespeichert.
Beachten Sie die Gesamtgröße des Sendepuffers, siehe Kapitel Leistungsdaten (Seite 41).
Der Sendepuffer arbeitet chronologisch: Die ältesten Daten werden zuerst gesendet (FIFO-
Prinzip) und aus dem Sendepuffer gelöscht, wenn die Übertragung erfolgreich war.
Wenn Daten für längere Zeit nicht übertragen werden können und der Sendepuffer droht
überzulaufen, gilt das folgende protokollabhängige Verhalten:
• Telecontrol Basic, ST7
Das Zwangsabbildspeicherverfahren
Bei Erreichen von 98 % Füllgrad des Sendepuffers schaltet die RTU in das
Zwangsabbildspeicherverfahren um. Neue Werte von Datenpunkten werden nicht mehr
zusätzlich gespeichert, sondern überschreiben ältere, bereits vorhandene Werte.
Bei wiederkehrender Verbindung mit dem Kommunikationspartner schaltet das Modul
wieder in das Sendepufferverfahren, sobald 50 % Füllgrad des Sendepuffers
unterschritten werden.
• DNP3 / IEC
Bei Erreichen von 100 % Füllgrad des Sendepuffers werden keine weiteren Werte mehr
gespeichert, bis der Füllgrad wieder unter 100 % sinkt.
• MQTT
Bei Erreichen von 100 % Füllgrad des Sendepuffers schaltet die RTU in das
Zwangsabbildspeicherverfahren um. Neue Werte von Datenpunkten werden dann in
einem separaten Zwangsabbildspeicher gespeichert und können dort ggf. ältere, bereits
vorhandene Werte überschreiben. D. h. die Historie bleibt bis zum Erreichen des 100%-
Füllgrades erhalten und ab dann werden von jedem Topic nur noch die neusten Werte
gespeichert.
Bei wiederkehrender Verbindung mit dem Kommunikationspartner und freigewordenem
Platz im Sendepuffer werden die Werte aus dem Zwangsabbildspeicher in den
Sendepuffer übertragen. Die RTU schaltet wieder in das Sendepufferverfahren um.
Das Speichern der Werte wird durch projektierbare Bedingungen ausgelöst, siehe Abschnitt
"Trigger". Bei MQTT gibt es auch die Trigger-Möglichkeiten bei den Topics.
Die Übertragung der Ereignisse an den Kommunikationspartner kann sofort (spontan) oder
nach Zwischenpufferung ausgelöst werden. Dies wird über den "Übertragungsmodus"
gesteuert, siehe unten.
SIMATIC RTU3030C/RTU30x1C
Betriebsanleitung, 09/2022, C79000-G8900-C382-09
Projektierung (WBM)
6.22 Telecontrol und MQTT
261

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