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perkins 904D-E28T Betriebs- Und Wartungshandbuch Seite 63

Industriemotor
Inhaltsverzeichnis

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M0108133-03
Kaltgepresste Pflanzenöle sind als Kraftstoffe in
beliebiger Konzentration in Dieselmotoren NICHT
zulässig. Ohne Esterifizierung gelieren diese Öle
möglicherweise im Kurbelgehäuse und im
Kraftstofftank. Diese Kraftstoffe sind unter
Umständen mit vielen Elastomeren, die in
heutzutage hergestellten Motoren verwendet
werden, nicht kompatibel. In ihrem ursprünglichen
Zustand eignen sich diese Öle nicht als Kraftstoffe in
Dieselmotoren. Zu den alternativen Grundstoffen für
Biodiesel sind tierische Fette, Abfall-Küchenöle und
verschiedene andere Rohstoffe zu rechnen. Damit es
als Kraftstoff verwendet werden kann, muss ein als
Kraftstoff zulässiges Öl verestert sein.
Kraftstoff, der zu 100 % aus FAME gewonnen wurde,
wird normalerweise als B100-Biodiesel oder als
sauberer Biodiesel bezeichnet.
Biodiesel kann mit Destillatdieselkraftstoff gemischt
werden. Diese Mischung kann als Kraftstoff
verwendet werden. Die in Europa gebräuchlichsten
Biodiesel-Mischungen sind B5, die aus 5 Prozent
Biodiesel und 95 Prozent Destillatdieselkraftstoff
besteht, und B20, die aus 20 Prozent Biodiesel und
80 Prozent Destillatdieselkraftstoff besteht.
Biodieselmischungen sind mit "BXX"
gekennzeichnet, wobei "XX" den in der Mischung mit
Mineraldieselkraftstoff enthaltenen Anteil des
sauberen Biodieselkraftstoffes angibt (zum Beispiel
B5, B10, B20).
Anmerkung: Bei den Prozentwerten handelt es sich
um volumenbezogene Angaben. Die US-
Spezifikation für Destillat-Dieselkraftstoff "ASTM
D975-09a" schließt Biodiesel bis B5 (5 Prozent) ein.
Die EU-Spezifikation für Destillatdieselkraftstoff
"EN590:2010" schließt Biodiesel bis B7 (7 Prozent)
ein.
Anmerkung: Von Perkins hergestellte Motoren
werden unter Verwendung der von der US-
amerikanischen Umweltschutzbehörde und der EU
vorgeschriebenen Zertifizierungskraftstoffe
zertifiziert. Bei Verwendung anderer Kraftstoffe erteilt
Perkins keine Zulassung für die betreffenden
Dieselmotoren. Es liegt im Verantwortungsbereich
des Motornutzers, den richtigen Kraftstoff zu
verwenden, der vom Hersteller empfohlen und von
der EPA bzw. anderen Aufsichtsbehörden
zugelassen wird.
Spezifikationsanforderungen
Diese Motormodelle sind für die Verwendung von
Biodieselmischungen von bis zu B20 freigegeben.
Wo speziell vorgeschrieben, können
Biodieselmischungen von bis zu B30 verwendet
werden.
Um zum Mischen verwendbar zu sein, müssen
Biodieselbestandteile die Anforderungen der
neuesten Ausgabe der Norm "EN14214" oder "ASTM
D6751" erfüllen.
Allgemeine Kraftstoffinformationen
Die für Bidodieselmischungen verwendeten Destillat-
Dieselkraftstoffe müssen die Anforderungen der
"Perkins-Spezifikation für Destillat-Dieselkraftstoffe" ,
die in der Tabelle 7 aufgeführt sind, oder die
Anforderungen in der neuesten Ausgabe der
handelsüblichen Normen "EN590" und "ASTM D
975" erfüllen.
Biodieselmischungen von B6 bis B20 müssen den
Anforderungen entsprechen, die in der neusten
Ausgabe der Norm "ASTM D7467" oder der Norm
"EN 16709", Tabelle 1 "Spezifikation für
Biodieselmischungen B20", aufgelistet sind, und eine
API-Dichtezahl von 30-45 haben.
Wo vorgeschrieben, müssen Biodieselmischungen
von B30 die regionalen Anforderungen und die
Anforderungen der Norm "EN 16709", Tabelle 2
"Spezifikation für Biodieselmischungen B30",
erfüllen.
In Nordamerika müssen Biodiesel und
Biodieselmischungen von Lieferanten bzw. Händlern
bezogen werden, die gemäß BQ-9000 akkreditiert
bzw. zertifiziert sind.
In anderen Ländern dieser Welt muss Biodiesel
verwendet werden, der gemäß BQ-9000 akkreditiert
und zertifiziert ist oder der von einer vergleichbaren
offiziellen Stelle zur Bewertung der Qualität von
Biodiesel akkreditiert und zertifiziert wurde und so
vergleichbaren Standards bezüglich der
Biodieselqualität entspricht.
Motorwartungsanforderungen mit B20
Der Biodiesel besitzt aggressive Eigenschaften,
durch die sich Ablagerungen im Kraftstofftank und in
den Kraftstoffleitungen lösen können. Diese
aggressiven Eigenschaften des Biodiesels säubern
praktisch den Kraftstofftank und die
Kraftstoffleitungen. Diese Säuberung des
Kraftstoffsystems kann jedoch zu einem frühzeitigen
Verstopfen der Kraftstofffilter führen. Perkins
empfiehlt, die Kraftstofffilter nach der erstmaligen
Verwendung einer B20-Biodieselmischung alle 50
Betriebsstunden auszutauschen.
Die im Biodiesel vorhandenen Glyceride führen
ebenfalls zu einer schnelleren Verstopfung der
Kraftstofffilter. Daher sollte das regelmäßige
Serviceintervall auf 250 Betriebsstunden
herabgesetzt werden.
Bei der Verwendung von Biodieselkraftstoff wird
möglicherweise das Kurbelgehäuseöl beeinflusst.
Diese Beeinträchtigung ist auf die chemische
Zusammensetzung und die Eigenschaften des
Biodieselkraftstoffs, wie Dichte und
Verdampfungsverluste, und auf eventuelle
chemische Schmutzstoffe im Kraftstoff, wie Alkali-
oder Erdalkalimetalle (Natrium, Kalium, Kalzium und
Magnesium), zurückzuführen.
63
Wartung

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