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Mig/Mag Schutzgasschweißen; Der Schweißvorgang; Badsicherung - Rotek SWG-MIG200 Benutzer- Und Wartungshandbuch

Inverter schutzgasschweißgerät
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6.8. MIG/MAG Schutzgasschweißen
Das Schweißbad wird durch das Schutzgas vor dem Zutritt der Luft
geschützt. Die nicht umhüllte Elektrode wird automatisch nachge-
führt und dient gleichzeitig als Schweißzusatzwerkstoff.
Vorteile
Naht während des Schweißvor-
gangs sichtbar
Tiefer Einbrand möglich
Verfahren gut regelbar,
Beliebige Schweißpositionen
Es kommen beim Schutzgasschweißen
- inerte Gase (völlig reaktionsunfähige Gase, MIG)
- aktive Gase (MAG-Schweißen)
- sowie Gasgemische zur Anwendung.
Vergleich der Schutzgasschweißverfahren:
inertes Gas
Gas
Argon
Verfahren
MIG
Einbrandtiefe
sehr klein
sehr glatt,
Nahtaussehen
breit
Spritzerbildung
gering
Eine Sonderform des MIG-Schutzgasschweißens ist das sogenannte
Innershield-Schweißverfahren (auch Füll-/Röhrchendrahtschweißen
genannt). Hier befindet sich das „Schutzgas" in Pulverform innerhalb
des Schweißdrahtes.
Gegenüberstellung MAG- / Fülldraht-Schweißverfahren:
Schweißdraht
Draht Ø
Ø 0,6 - 1,2 mm
Schutzgas
CO2 (Mischgas)
Drahtpolarität
Materialstärke
ab 0,5 mm
Einbrand
Rauchentwicklung
Schlackenbildung
Mehrlagenschweißen empfohlen
1)
6.8.1. Der Schweißvorgang
Während des Schweißvorgangs beeinflussen zwei Stellgrößen das
Ergebnis: Drahtvorschub und Schweißspannung
Der Schweißstrom ergibt sich durch den Drahtvorschub. Umso
schneller der Drahtvorschub, umso größer ist der Schweißstrom. We-
niger Drahtvorschub verringert den Schweißstrom, verlängert jedoch
den Lichtbogen (tritt vor allem bei höheren Schweißspannungen auf).
Sollte der Drahtvorschub für die gewählte Schweißspannung zu
schnell sein kann der Draht im Schmelzbad nicht aufschmelzen.
Die Folge ist eine unzureichende Schweißung.
Sollte die Schweißspannung für den gewählten Drahtvorschub
zu hoch sein entstehen am Ende der Elektrode große Tropfen,
dies führt zu starker Spritzerbildung.
Eine korrekte Einstellung lässt sich am Schweißbild und an einem
gleichmäßigem Ton des Lichtbogens erkennen.
Der Vorschub (wie schnell wird der Brenner über die Schweißnaht
geführt) beeinflusst die Nahtbreite und den Einbrand.
16
Nachteile
Gasschutz wird bei Wind wegge-
blasen, somit wetterabhängig
Zusätzliche Einrichtungen (Wet-
terschutz) beim Schweißen im
Freien notwendig
aktives
Gasgemisch
Gas
Gemisch aus
CO2
Argon und CO2
MAG
MAG
klein
mittel
glatt
grob,
überwölbt
gering
groß
MAG
Innershield
Volldraht
Füll-/Röhrchendraht
Ø 0,9 - 1,1 mm
nicht notwendig
positiv (+)
negativ (-)
1,2 - 8,0 mm 1)
gut
hervorragend
gering
hoch
keine
leicht entfernbar
Der Führungswinkel des MIG-Brenners hat wiederum Einfluss auf die
Nahtbreite:
VORWÄRTS
Idealer Abstand zwischen Brennerdüse und Werkstück:
Volldraht
0,6 mm
Volldraht
Ø
6,5 mm
8,0 mm
Fülldraht
0,9 mm
Fülldraht
Ø
17,5 mm
14,5 mm

6.8.2. Badsicherung

Bei manchen Schweißprozessen (z.B. beim Aluminiumschweißen)
kann es sinnvoll/nötig sein, eine Badsicherung (in der Regel aus
Kupfer, Edelstahl oder Keramik) zu verwenden. Diese schützt die
Wurzel vor Oxidation, unterstützt die Wurzelausbildung, kühlt das ge-
schweißte Material und erhöht die Schweißgeschwindigkeit.
Die Form der Badsicherung ist von der Stärke des Werkstücks ab-
hängig.
A
Bei falsch dimensionierter Badsicherung kann es zu folgenden Pro-
blemen kommen:
➪ zu Flach:
Schweißbad kühlt zu schnell ab, es kommt zu Fehlern in der
Schweißnaht.
➪ zu Tief:
Bewirkt eine große Wurzel und ein zu großes Schweißbad. Dar-
aus erfolgt eine niedrige Schweißgeschwindigkeit und eine falsche
Form der Naht.
VERTIKAL
RÜCKWÄRTS
0,8 mm
Volldraht
1,0 mm
Ø
Ø
9,5 mm
1,1 mm
Ø
Material-
A
stärke
[ mm ]
[ mm ]
≤ 1,5
10
0,2 - 0,5
≤ 6,0
10 - 15
1,0 - 2,5
> 6,0
10 - 15
2,5 - 3,5
B
[ mm ]
DE

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