C.2
Safe Torque Off (STO)
n Kontrolle des zwangsgeführten Öffners
n Verwendung einer externen Schaltung oder Schaltgeräts, das für die zweikanalige Schal-
tung mit der notwendigen Kontrolle geeignet ist (z.B. Sicherheitsschaltgerät oder sichere
Steuerung)
m Die einwandfreie Funktion der Relais ist mindestens einmal pro Jahr zu prüfen. Hierzu müs-
sen die Relais stromfrei geschaltet werden, und die Öffnerkontakte sind auf Schließfunktion
zu überwachen.
m Die einwandfreie Funktion des zweiten Abschaltpfades „Impulsfreigabe" ist mindestens ein-
mal pro Jahr zu prüfen. Hierzu muss die Impulsfreigabe (X3-5/3: IF+ und IF-) stromfrei ge-
schaltet werden. Der Motor muss nun momentenfrei sein.
m Vor dem ersten Einschalten des Antriebs (durch ein Sicherheitsgerät) sind die Zustände der
Öffner-Kontakte auf Schließfunktion zu überwachen.
m Ein abruptes Anhalten des Antriebs oder ein unrunder Lauf können durch einen Fehler in der
Sicherheitskette ausgelöst werden. Beim Auftreten dieses Fehlers ist der Antrieb abzuschal-
ten.
m Die Funktion STO trennt den Antrieb nur von seinem Moment und nicht von der Spannung.
Zur sicheren Trennung der Versorgung ist eine andere Maßnahme (z.B. Verwendung eines
Hauptschalters) zu ergreifen.
m In dem unwahrscheinlichen Fall eines Totalversagens eines internen Treibers (IGBT) oder ei-
nes Ansteuerelements kann es (auch im Zustand STO) zu einer kurzzeitigen Erregung des
Antriebs kommen.
Wird der Zwischenkreis über eine Wicklung des Motors „kurzgeschlossen", so kann im Motor
ein magnetisches Feld aufgebaut werden.
Wenn es sich um einen Asynchronmotor handelt, dann kann das entstehende Gleichfeld kei-
nen Ruck des Läufers bewirken.
Beim permanenterregten Synchronmotor wird der Läufer in eine Rastlage rotieren. Die dabei
zurückgelegte Winkelbewegung ist abhängig von der Läuferposition und der Polpaarzahl des
Motors. Sie beträgt maximal 180°/Polpaarzahl.
m Die Sicherheitsfunktion STO darf nicht an Antrieben verwendet werden, bei denen mit einer
Krafteinwirkung von Außen zu rechnen ist
m Es muss seitens der externen Steuerung eine Plausibilitätsüberwachung zwischen den An-
forderungssignalen für STO und dem Rückmeldesignal durchgeführt werden.
m Die Montage hat in einem Einbauraum mit Schutzart von mindestens IP 54 zu erfolgen.
m Die Verkabelung ist derart auszuführen, dass Kurz- oder Querschlüsse nicht zu unterstellen
sind.
m Die vorgeschaltete Applikation muss mindestens den Anforderungen der geforderten Risiko-
minderung entsprechen (PL-d/SIL2 bzw. PL-e/SIL3)
336
Betriebsanleitung b maXX BM4400, BM4600, BM4700
Dokument-Nr.: 5.12008.09
von 358
Baumüller Nürnberg GmbH