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Siemens S7-300 Installationshandbuch Seite 219

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Das Risiko
Überall dort, wo auftretende Fehler Personen- oder Materialschäden verursachen
können, müssen besondere Maßstäbe an die Sicherheit der Anlage – und damit
auch an die Situation – angelegt werden. Für diese Anwendungen existieren
spezielle, anlagenspezifische Vorschriften, die beim Aufbau der Steuerung
berücksichtigt werden müssen (z. B. VDE 0116 für Feuerungsanlagen).
Für elektronische Steuerungen mit Sicherheitsverantwortung richten sich die
Maßnahmen, die man zur Vermeidung bzw. zur Beherrschung von Fehlern
ergreifen muss, nach dem Risiko, das von der Anlage ausgeht. Hierbei reichen die
oben aufgeführten Basismaßnahmen ab einem bestimmten Gefährdungspotenzial
nicht mehr aus. Es müssen zusätzliche Maßnahmen (z. B. Zweikanaligkeit, Tests,
Prüfsummen, usw.) für die Steuerung realisiert und bescheinigt werden
(DIN VDE 0801). Die fehlersichere speicherprogrammierbare Steuerung S5-95F
wurde von TÜV, BIA und G EM III baumustergeprüft und besitzt mehrere
Zertifikate. Sie wird somit, ebenso wie die bereits geprüfte fehlersichere
speicherprogrammierbare Steuerung S5-115F, geeignet sein, sicherheitsrelevante
Bereiche zu steuern und zu überwachen.
Aufteilung in einen sicheren und einen nicht sicheren Bereich
In nahezu allen Anlagen findet man Teile, die sicherheitstechnische Aufgaben
übernehmen (z. B. Not-Aus-Schalter, Schutzgitter, Zweihandschaltungen). Um
nicht die komplette Steuerung unter dem sicherheitstechnischen Aspekt betrachten
zu müssen, teilt man üblicherweise die Steuerung in einen sicheren und einen
nicht sicheren Bereich auf. Im nicht sicheren Bereich werden an die Sicherheit
der Steuerung keine besonderen Ansprüche gestellt, da ein Ausfall der Elektronik
keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage hat. Im sicheren Bereich jedoch
dürfen nur Steuerungen bzw. Schaltungen eingesetzt werden, die den
entsprechenden Vorschriften genügen.
Folgende Aufteilungen der Bereiche sind in der Praxis üblich:
• Für Steuerungen mit wenig Sicherheitstechnik (z. B. Maschinensteuerungen)
Die konventionelle speicherprogrammierbare Steuerung übernimmt den Teil der
Maschinensteuerung, die Sicherheitstechnik wird durch eine fehlersichere
Kleinsteuerung (z. B. S5-95F) realisiert.
• Für Steuerungen mit ausgewogenen Bereichen (z. B. Chemieanlagen,
Seilbahnen)
Der nicht sichere Bereich wird auch hier durch eine konventionelle SPS
realisiert, der sichere Bereich durch eine geprüfte fehlersichere Steuerung
(S7-300F, S7-400F, S7-400FH, S5-115F oder mehrere S5-95F).
Die gesamte Anlage wird durch eine fehlersichere Steuerung realisiert.
• Für Steuerungen mit überwiegend Sicherheitstechnik (z. B. Feuerungsanlagen)
Die komplette Steuerung wird in der fehlersicheren Technik realisiert.
Wichtiger Hinweis
Selbst wenn bei der Projektierung einer elektronischen Steuerung – z. B. durch
mehrkanaligen Aufbau – ein Höchstmaß an konzeptioneller Sicherheit erreicht
wurde, ist es dennoch unerlässlich, die in den Betriebsanleitungen enthaltenen
Anweisungen genau zu befolgen, da durch falsche Hantierung möglicherweise
Vorkehrungen zur Verhinderung gefährlicher Fehler außer Kraft gesetzt oder
zusätzliche Gefahrenquellen geschaffen werden.
Automatisierungssystem S7-300, Aufbauen: CPU 312 IFM - 318-2 DP
A5E00200809-01
Anhang
12-31

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