Dokumentationen müssen beachtet werden. Marken Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann. Haftungsausschluss Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft.
Vorwort Das Dokument beschreibt das softwarebasierte Pendelregelungssystem SIMOCRANE Drive- Based Sway Control. Die Software ist Bestandteil des Pakets SIMOCRANE Advanced Technology für den Mid Range Markt. Zielgruppe Das vorliegende Dokument wendet sich an Kunden, Inbetriebnahme-, Service- und Wartungspersonal. Nutzen Dieses Handbuch vermittelt die für den Einsatz und die Inbetriebnahme benötigten Informationen, Vorgehensweisen und Bedienhandlungen.
Inhaltsverzeichnis Vorwort.................................3 Grundlegende Sicherheitshinweise......................7 Allgemeine Sicherheitshinweise....................7 Industrial Security........................8 Systembeschreibung............................9 Einführung..........................9 Systemübersicht........................9 Möglichkeiten der Inbetriebnahme..................10 Anforderungen an Kran und Kranachse.................11 Lieferumfang..........................13 Hardware-Schnittstellen..........................15 CompactFlash Speicherkarte der CU310-2 DP..............15 Schnittstellen der CU310-2 DP....................15 Basic Operator Panel BOP20....................18 Funktionsbeschreibung..........................21 Lizenzierung...........................21 Funktionsübergreifendes Zustandsverhalten des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes.......................21 Pendelgeregeltes Verfahren....................22 Pendelregelung ein- und ausschalten..................22...
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Inhaltsverzeichnis Inbetriebnahme............................35 Inbetriebnahme mit STARTER....................36 6.1.1 Voraussetzungen........................36 6.1.2 Erfordernisse an das SINAMICS-Projekt................36 6.1.3 Parametrierung des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes........37 6.1.3.1 Grundlagen für die Parametrierung..................37 6.1.3.2 Drive-Based Sway Control Technologiepaket verschalten und aktivieren (Teil 1)....38 6.1.3.3 Vorendschalterbereich parametrieren..................40 6.1.3.4 Funktionen des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes parametrieren....41 6.1.3.5 Drive-Based Sway Control Technologiepaket verschalten und aktivieren (Teil 2)....42 6.1.3.6...
Grundlegende Sicherheitshinweise Allgemeine Sicherheitshinweise WARNUNG Lebensgefahr durch Nichtbeachtung von Sicherheitshinweisen und Restrisiken Durch Nichtbeachtung der Sicherheitshinweise und Restrisiken in der zugehörigen Hardware- Dokumentation können Unfälle mit schweren Verletzungen oder Tod auftreten. ● Halten Sie die Sicherheitshinweise der Hardware-Dokumentation ein. ● Berücksichtigen Sie bei der Risikobeurteilung die Restrisiken. WARNUNG Lebensgefahr durch Fehlfunktionen der Maschine infolge fehlerhafter oder veränderter Parametrierung...
Lösungen von Siemens werden unter diesem Gesichtspunkt ständig weiterentwickelt. Siemens empfiehlt, sich unbedingt regelmäßig über Produkt-Updates zu informieren. Für den sicheren Betrieb von Produkten und Lösungen von Siemens ist es erforderlich, geeignete Schutzmaßnahmen (z. B. Zellenschutzkonzept) zu ergreifen und jede Komponente in ein ganzheitliches Industrial Security-Konzept zu integrieren, das dem aktuellen Stand der Technik entspricht.
Mit den zunehmenden Produktivitätsanforderungen fordert dieser Markt auch gewisse Advanced Technologien, z. B. eine Funktion zur Dämpfung der Lastpendelung. Siemens Cranes stellt sich mit SIMOCRANE Drive-Based Sway Control den Herausforderungen dieses Markts. Jede Bewegung des Katzfahrwerks führt zu Pendelungen der Last. Der Positioniervorgang wird dadurch erschwert und dauert, je nach Erfahrung des Kranführers, entsprechend länger.
Systembeschreibung 2.3 Möglichkeiten der Inbetriebnahme Sie erfüllt damit folgende Aufgaben: ● Das Pendeln wird bei der manuellen Fahrt gedämpft. Für die Bewegungen bei der manuellen Fahrt wird die Geschwindigkeit z. B. durch einen Meisterschalter vorgegeben. Ein Vorgeben von Zielpositionen oder ein positionsgeregeltes Verfahren ist nicht möglich. ●...
Verschaltbarer Dämpfungs‐ faktor Anforderungen an Kran und Kranachse Für die Funktionsfähigkeit von SIMOCRANE Drive-Based Sway Control müssen folgende Anforderungen erfüllt sein: ● Die Achsen für Katzfahrwerk und Kranfahrwerk müssen orthogonal zueinander stehen. ● Die Beziehung zwischen der Drehzahl des Kranantriebs und der Geschwindigkeit der Kranachse ist linear.
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Die Voraussetzungen an die Projektierung und Parametrierung des SINAMICS-Antriebs sind im Abschnitt Erfordernisse an das SINAMICS-Projekt (Seite 36) beschrieben. Hinweis SIMOCRANE Drive-Based Sway Control setzt die SINAMICS Firmware für Cranes voraus und kann nur bei Regelungsart Vector-Control eingesetzt werden. Drive-Based Sway Control...
Hardware-Schnittstellen CompactFlash Speicherkarte der CU310-2 DP Auf der CompactFlash Speicherkarte befinden sich die im Abschnitt Lieferumfang (Seite 13) aufgelisteten Dateien. Hinweis Die CompactFlash Speicherkarte darf nur im spannungsfreien Zustand in die Control Unit CU310-2 DP gesteckt werden. Schnittstellen der CU310-2 DP Die Control Unit CU310-2 DP (PROFIBUS) ist eine Regelungsbaugruppe für Einzelantriebe, in der die Regelungs- und Steuerungsfunktionen des Antriebs realisiert werden.
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Hardware-Schnittstellen 3.2 Schnittstellen der CU310-2 DP Bild 3-1 Schnittstellen CU310-2 DP Auf der Rückseite der CU310-2 DP befindet sich die Schnittstelle zum Power Module. Bild 3-2 CU310-2 DP/PN_Schnittstelle PowerModul Drive-Based Sway Control Betriebsanleitung, 11/2015...
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Hardware-Schnittstellen 3.2 Schnittstellen der CU310-2 DP Bild 3-3 Anschlussbeispiel CU310-2 DP Für weitere Informationen siehe Ref. [3] Drive-Based Sway Control Betriebsanleitung, 11/2015...
Hardware-Schnittstellen 3.3 Basic Operator Panel BOP20 Basic Operator Panel BOP20 Bild 3-4 Basic Operator Panel BOP20 Das Basic Operator Panel BOP20 ist ein einfaches Bedienfeld mit sechs Tasten und einer Anzeigeeinheit mit Hintergrundbeleuchtung. Es kann auf die SINAMICS Control Units CU310-2 DP oder CU310-2 PN gesteckt und dort betrieben werden.
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Hardware-Schnittstellen 3.3 Basic Operator Panel BOP20 Tabelle 3-2 Anzeigen Anzeige Bedeutung oben links Hier wird das aktive Antriebsobjekt des BOP angezeigt. 2-stellig Die Anzeigen und Tastenbetätigungen beziehen sich immer auf dieses Antriebsobjekt. Leuchtet, wenn der angezeigte Antrieb im Zustand RUN (Betrieb) ist. oben rechts In diesem Feld wird folgendes angezeigt: 2-stellig...
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Hardware-Schnittstellen 3.3 Basic Operator Panel BOP20 Hinweis Weitere Informationen zum BOP20 finden Sie im "SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch" Ref. [4]. Drive-Based Sway Control Betriebsanleitung, 11/2015...
Funktionsbeschreibung Dieses Kapitel beschreibt die Funktionen von Drive-Based Sway Control. Lizenzierung Nutzung nur mit Lizenz Die Funktionen des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes können nur genutzt werden, wenn eine entsprechende Lizenzierung vorhanden ist. Die SINAMICS Grundfunktionen können auch ohne Lizenzierung unbeschränkt genutzt werden. Der Lizenzschlüssel ist auf der vorkonfigurierten CF-Karte abgelegt.
Funktionsbeschreibung 4.4 Pendelregelung ein- und ausschalten Pendelgeregeltes Verfahren Bereich der Hubwerksposition Ein pendelgeregeltes Verfahren mit Drive-Based Sway Control ist nur in einem bestimmten Bereich der Hubwerksposition möglich. Die Grenzen sind die Hubwerkspositionen, die den effektiven Pendellängen 200 mm bzw. 200000 mm entsprechen. Intern wird die effektive Pendellänge auf den Bereich von 200 mm bis 200000 mm begrenzt und im Parameter r39042 angezeigt.
Funktionsbeschreibung 4.5 Vorendschalterfunktion Der Zustand des Parameters p39001[1] = 1 bedeutet nicht immer, dass die Pendelregelung auch aktiviert ist , siehe z.B. Abbildung im Abschnitt Einschalten der Pendelregelung (Seite 30). Das Aktivieren der Pendelregelung ist nur im Stillstand der Achse möglich (vergleiche Kapitel Funktionsübergreifendes Zustandsverhalten des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes (Seite 21)).
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Funktionsbeschreibung 4.5 Vorendschalterfunktion Das Steuerbit ist richtungsunabhängig, d.h. es gibt keine Unterscheidung zwischen unterschiedlichen Vorendschalterbereichen. Ist das Vorendschalter-Steuerbit nicht gesetzt (Wert = 0), schaltet das Drive-Based Sway Control Technologiepaket die Pendelregelung aus und der Additionswert für den Sollwertkanal (r39032) wird 0 [1/min]. Hinweis Geschwindigkeit im Vorendschalterbereich Das Drive-Based Sway Control Technologiepaket setzt im Vorendschalterbereich die...
Funktionsbeschreibung 4.6 Dämpfungsfaktor Dämpfungsfaktor Wirkung des Dämpfungsfaktors auf die Pendelregelung Der Dämpfungsfaktor parametriert den Grad der Pendelregelung. Der Wert kann über den Parameter p39026 oder über den BICO-Eingang p39027 an das Drive-Based Sway Control Technologiepaket übergeben werden. Wenn das Eingangssignal ungleich 0 ist, wird der Wert des BICO-Signals p39027 verwendet.
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Funktionsbeschreibung 4.6 Dämpfungsfaktor Bild 4-2 Wirkung des Dämpfungsfaktors In der Grafik werden unterschiedliche Dämpfungsfaktoren (0,4; 0,8; 1,0) verglichen. In der oberen Grafik "Speed" können Sie erkennen, dass der Drehzahlverlauf r1170 umso weniger von dem Drehzahlverlauf des Hochlaufgebers (r1150) abweicht, je kleiner der Dämpfungsfaktor ist.
Funktionsbeschreibung 4.7 "Ready-To-Run" Funktionen auf der CF-Karte Wählen Sie einen hohen Dämpfungsfakor, z.B. 0,8, ist das Überschwingen der Drehzahl geringer als bei einem kleinerem Wert. Damit wird während der Fahrt mit konstanter Geschwindigkeit das Lastpendeln schneller beruhigt (siehe untere Grafik "Load angle"). Hinweis Die Wahl des Dämpfungsfaktors ist abhängig vom konkreten Anwendungsszenario des Krans.
AUS1 wird erst nach Erreichen des Stillstandes über r1229.7 zurückgesetzt. 4.7.2 Digitaler Meisterschalter Auf der vorkonfigurierten CF-Karte wird der Digitale Meisterschalter von SIMOCRANE Drive- Based Technology genutzt. Detaillierte Informationen zu der Funktion finden Sie in Ref. [1] (Abschnitt 7.1.1). Drive-Based Sway Control...
4.7 "Ready-To-Run" Funktionen auf der CF-Karte 4.7.3 Vorendschalterfunktion Auf der vorkonfigurierten CF-Karte wird die Vorendschalterfunktion von SIMOCRANE Drive- Based Technology genutzt. Der Vorendschalter ist, wie in der nachfolgenden Abbildung gezeigt, passend verschaltet. Detaillierte Informationen zu der Funktion finden Sie in Ref. [1] (Abschnitt 4.4).
Funktionsbeschreibung 4.7 "Ready-To-Run" Funktionen auf der CF-Karte 4.7.4 Einschalten der Pendelregelung Die folgende Abbildung zeigt die Verschaltung des Eingangs zum Einschalten der Pendelregelung P39001[1] in der Projektierung. Bild 4-5 Verschaltung des Eingangs zum Einschalten der Pendelregelung Drive-Based Sway Control Betriebsanleitung, 11/2015...
Installation/Deinstallation Wenn Sie die Inbetriebnahme mit der vorkonfigurierten CF-Karte über ein BOP20 oder mit einem Webbrowser durchführen, ist dieses Kapitel für Sie nicht relevant. Lesen Sie weiter im Kapitel Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser (Seite 45). Installation des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes Im Folgenden wird die Installation des Drive-Based Sway Control Technologiepaktes im Inbetriebnahme-Tool STARTER beschrieben.
Installation/Deinstallation 5.2 Drive-Based Sway Control Technologiepaket im Antriebsobjekt aktivieren Vorgehensweise Gehen Sie wie folgt vor: 1. Wählen Sie das Menü "Options > Installation of libraries and technology packages..." . Bild 5-1 Technologiepaket wählen und installieren 2. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Add...". 3.
Installation/Deinstallation 5.2 Drive-Based Sway Control Technologiepaket im Antriebsobjekt aktivieren Vorgehensweise Gehen Sie wie folgt vor: 1. Öffnen Sie ein zum Gerät passendes Projekt. 2. Markieren Sie im Projektnavigator das Antriebsobjekt, für welches das Drive-Based Sway Control Technologiepaket ("DB_SC“) benötigt wird (z. B. DriveAxis). 3.
Installation/Deinstallation 5.4 Deinstallation des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes Projekt übersetzen und ins Zielgerät laden Im Folgenden wird das Laden und Übersetzen des Projekts mit dem Drive-Based Sway Control Technologiepaket beschrieben. Voraussetzungen ● Die in den vorhergehenden Abschnitten beschriebenen Handlungsschritte wurden durchgeführt: –...
Inbetriebnahme Drive-Based Sway Control können Sie auf verschiedene Arten in Betrieb nehmen: ● Mit der Inbetriebnahmesoftware STARTER (Einbindung in ein vorhandenes Projekt oder Projektierung auf Basis der Standardapplikationen). ● Mit dem Basic Operator Panel BOP20 oder über einen Webbrowser. Hinweise für das Sicherheitskonzept der Krananlage WARNUNG Lebensgefahr durch Fehlfunktionen der Maschine als Folge eines Ausfalls bzw.
Inbetriebnahme mit STARTER 6.1.1 Voraussetzungen Die Inbetriebnahme von SIMOCRANE Drive-Based Sway Control setzt Folgendes voraus: ● Der Kran erfüllt die technologischen Anforderungen (siehe Kapitel Anforderungen an Kran und Kranachse (Seite 11)). ● Der SINAMICS Antrieb ist so projektiert, dass eine Achse verfahren werden kann (siehe nachfolgenden Abschnitt Erfordernisse an das SINAMICS-Projekt (Seite 36)).
Inbetriebnahme 6.1 Inbetriebnahme mit STARTER ● Wenn die Kranachse keine Bremse hat oder die Bremse über das BICO-Signal r1229.1 gesteuert wird, muss p1215=3 (Motorhaltebremse wie Ablaufsteuerung, Anschluss über BICO) eingestellt werden. Wenn die vorhandene Bremse der Kranachse über den antriebsintegrierten Bremsenanschluss gesteuert, muss p1215=1 eingestellt werden.
Inbetriebnahme 6.1 Inbetriebnahme mit STARTER Prüfen Sie vor der Parametrierung und Verschaltung des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes folgende Einstellungen im STARTER-Projekt. Passen Sie diese bei Bedarf an. Vor einer Anpassung muss der Parameter p0112 auf "Expert" gesetzt werden. ● Wählen Sie aus der nachfolgenen Liste eine der fünf Möglichkeiten, um die Parameter p0115[3] und p0115[1] der Achse (Abtastzeiten für interne Regelkreise) einzustellen: –...
Inbetriebnahme 6.1 Inbetriebnahme mit STARTER Verschaltung mit der SINAMICS-Stillstandsüberwachung Verschalten Sie den Parameter r1229.7 mit dem Parameter p39049. Verschaltung der Hubhöhe Für die Verschaltung der Hubhöhe haben Sie zwei Möglichkeiten: entweder über SINAMICS-IO oder über PROFIBUS wie nachfolgend beschrieben. Option 1: Verschaltung der Hubhöhe über SINAMICS-IO 1.
Inbetriebnahme 6.1 Inbetriebnahme mit STARTER entweder über SINAMICS-IO oder über PROFIBUS, wie nachfolgend beschrieben. Hinweis Wenn die Pendelregelung immer aktiviert sein soll, ist eine Verschaltung des Parameters p39001[1] nicht erforderlich. Der BICO-Eingang kann konstant auf 1 gesetzt werden. In diesem Fall können Sie die beiden folgenden Optionsabschnitte überspringen. Option 1: Verschaltung des Parameters p39001[1] über SINAMICS-IO 1.
Inbetriebnahme 6.1 Inbetriebnahme mit STARTER 6.1.3.4 Funktionen des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes parametrieren Umrechnung Drehzahl in translatorische Geschwindigkeit Für die Pendelregelung wird die translatorische Geschwindigkeit der Kranachse benötigt. Das Drive-Based Sway Control Technologiepaket rechnet deshalb den Drehzahleingang p39050 in eine translatorische Geschwindigkeit um. Diese Umrechnung wird mit p39021 parametriert.
Inbetriebnahme 6.1 Inbetriebnahme mit STARTER Glättung der effektiven Pendellänge Die Auflösung und ein eventuelles Rauschen des Signals der Hubwerksposition überträgt sich auf die effektive Pendellänge. Auflösung und Rauschen haben einen Einfluss auf die Güte der Pendelregelung. Grundsätzlich gilt: Je gröber die Auflösung und je größer das Rauschen, desto schlechter funktioniert die Pendelregelung.
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Inbetriebnahme 6.1 Inbetriebnahme mit STARTER Bild 6-1 Vorgabedrehzahl / resultierende Solldrehzahl Die nachfolgende Abbildung zeigt den Verlauf des Pendelwinkels im internen Pendelmodell in Zentigrad (r39040, beige). Bild 6-2 Verlauf des Pendelwinkels Drive-Based Sway Control Betriebsanleitung, 11/2015...
Inbetriebnahme 6.1 Inbetriebnahme mit STARTER Die nachfolgende Abbildung zeigt die zur ersten Abbildung gehörenden translatorischen Werte (r39010[1], grün und r39010[0], blau). Bild 6-3 Translatorische Werte 6.1.4 Optionale Einstellungen In diesem Kapitel werden Einstellungen beschrieben, die für die Pendelregelung nicht zwingend erforderlich sind. Die Parameter können, abhängig von betrieblichen oder individuellen Anforderungen, optional genutzt werden.
Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser 1. Wenn dem Drive-Based Sway Control Technologiepaket der Dämpfungsfaktor über eine PROFIBUS-Schnittstelle zur Verfügung gestellt wird, verschalten Sie den Parameter p39027 (Integer-16) mit einem entsprechenden PROFIBUS-Parameter. Sie können folgende PROFIBUS-Parameter verschalten: –...
Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser Der Antrieb wird ausschließlich über die analogen und digitalen Eingänge der CU310-2 DP gesteuert. Im Folgenden sind die in den Inbetriebnahmeschritten angegebenen Parameter über BOP oder Webbrowser zu parametrieren. 6.2.1 Bedienung des BOP20 In diesem Abschnitt wird die Bedienung von SINAMICS S120 über das Basic Operator Panel BOP20 skizziert.
Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser Anzeigen von Parameterwerten 1. Wechseln Sie in die Parameteranzeige (siehe oben "Wechsel zwischen Betriebs- und Parameteranzeige"). 2. Wählen Sie mit den "Pfeil"-Tasten den gewünschten Parameter. Hinweis: Mit der "FN"-Taste springen Sie zurück zu Parameter r0000. 3.
Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser 6.2.2 Zugriff auf die Parameterlisten mit einem Webbrowser Wenn Sie die Inbetriebnahme mit einem Webbrowser durchführen, beachten Sie bitte nachfolgende Handlungsschritte Zugriff auf die Parameterlisten vorbereiten 1. Öffnen Sie den Webbrowser auf ihrem Computer und geben Sie die gültige IP-Adresse Ihrer CU310-2 DP im Adressfeld ein.
6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser 6.2.3 Voraussetzungen für die Inbetriebnahme Die Inbetriebnahme von SIMOCRANE Drive-Based Sway Control mit der vorkonfigurierten CF-Karte über BOP20 oder über einen Webbrowser setzt Folgendes voraus: ● Der Kran erfüllt die technologischen Anforderungen (siehe Kapitel Anforderungen an Kran und Kranachse (Seite 11)).
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Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser Vorbelegung CU310-2 DP Bild 6-4 Vorbelegung CU310-2 DP bei vorkonfigurierter CF-Karte Hinweis Sollten auf der 24-V-Versorgung kurzzeitige Spannungsunterbrechungen auftreten, werden während dieser Zeit die Digitalausgänge inaktiv geschaltet. Wird die Bremse über einen Digitalausgang angesteuert, muss bei der Inbetriebnahme der oben beschriebene Sachverhalt beachtet werden.
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Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser Tabelle 6-1 Vorbelegungen von Analogeingängen, Digitaleingängen und Digitalausgängen der CU310-2 DP Terminal Signalname (eng‐ Signalname Beschreibung lisch) (deutsch) DI0 = X121.1 Speed level 1; po‐ Drehzahlvorgabe 1; Drehzahlvorgabe 1; Drehrichtungsvorgabe positiv: sitive direction Richtung positive Control_Unit.p23000 = Control_Unit.r0722.0...
Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser Terminal Signalname (eng‐ Signalname Beschreibung lisch) (deutsch) DI18 = X120.06 Enable Sway Pendelregelung ein‐ Dieser Eingang wird zum Einschalten der Pendelregelung Control schalten genutzt. Mit dem High-Signal wird die Pendelregelung eingeschaltet, wenn die Bedingungen der Abbildung im Abschnitt Einschal‐...
Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser 4. Stellen Sie bei Bedarf den Auslieferungszustand wie folgt wieder her. – Löschen Sie, außer dem Ordner KEYS, den Inhalt der CF-Karte. Verwenden Sie zum Löschen z. B. einen PC oder ein Notebook mit Kartenleser. –...
Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser Ablauf Parameter Beschreibung Werkseinstellung 11 * Wählen Sie das Menü "Messages and Logs" und klicken "Reset alarms", um den evtl. noch anstehende Power Modul Fehler zurückzusetzen. 12 ** Speichern Sie mit dem BOP20 die Parameterwerte (RAM to ROM). 13 * Klicken Sie auf die Schaltfläche "RAM to ROM", um die Parameterwerte dau‐...
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Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser Ab‐ Parameter Beschreibung Werkseinstellung / lauf (Einstellung auf der CF-Karte) *** p0100 = 0 Motornorm IEC/NEMA IEC-Motor (SI-Einheiten, z. B. kW) Vorbelegung: Motor-Bemessungsfrequenz (p0310): 50 Hz Angabe des Leistungsfaktors cos φ (p0308) NEMA-Motor (US-Einheiten z.
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Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser Ab‐ Parameter Beschreibung Werkseinstellung / lauf (Einstellung auf der CF-Karte) *** p03XX[0] = ... Motordaten optional Nur bei p0300 < 100 (Fremdmotor) Die optionalen Motordaten müssen nicht vollständig eingegeben werden! Hinweis: Setzen Sie nicht bekannte Daten auf ihre Defaultwerte! p0320[0] Motor-Bemessungsmagnetisierungsstrom/-kurzschlussstrom...
Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser Tabelle 6-4 Wichtige Antriebsparameter Ab‐ Parameter Beschreibung Werkseinstellung / lauf (Einstellung auf der CF-Karte) *** Wählen Sie im Menüpunkt "Parameter" die Registerkarte "Drive Control", damit die zusätzlichen Parameter angezeigt werden. p0640[0] = ...
Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser Ab‐ Parameter Beschreibung Werkseinstellung lauf p1215 = ... Motorhaltebremse Konfiguration Motorhaltebremse wie Ablaufsteuerung Wenn die Kranachse über den antriebsintegrierten Bremsenan‐ schluss gesteuert wird, stellen Sie diesen Wert ein. Motorhaltebremse wie Ablaufsteuerung, Anschluss über BICO Wenn die Kranachse keine Bremse hat oder die Bremse über den dafür vorgesehenen digitalen Ausgang (DO15) angeschlos‐...
Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser Detaillierte Informationen zu den beiden Funktionen finden Sie in Ref. [1] (Abschnitte 4.4 (Vorendschalter) und 7.7.1 (Digital Master Switch)). Für die Funktion DigitalMasterSwitch sind auf der mitgelieferten CF-Karte folgende Werte eingestellt (zu finden bei DO = 1 bzw.
Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser 6.2.11 Parametrieren der Funktionen des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes Tabelle 6-8 Drive-Based Sway Control parametrieren Ablauf Parameter Beschreibung Werkseinstellung / (Einstellung auf der CF-Karte) *** 1 ** DO = 2 Antriebsobjekt (DO) = 2 wählen Expertenliste der CU Expertenliste des Antriebs...
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Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser Damit ist die Inbetriebnahme abgeschlossen und der Kran kann pendelgeregelt verfahren werden. Gehen Sie dazu wie nachfolgend beschrieben vor. 1. Aktivieren Sie DI18 "Enable Sway Control". 2. Setzen Sie eine Drehzahlvorgabe und -richtung (DI0 oder DI1). Die Bewegung der Kranachse startet.
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Inbetriebnahme 6.2 Inbetriebnahme mit Basic Operator Panel BOP20 oder Webbrowser Drive-Based Sway Control Betriebsanleitung, 11/2015...
Parameter Beschreibung der Parameter Aufbau der Parameterbeschreibung Die Beschreibung eines Parameters besteht maximal aus den nachfolgend dargestellten Informationen. Name des Parameters, in Englisch p1234[0...1] Angabe des Angabe der Datentyps physikalischen Einheit Gruppe, zu der dieser Parameter gehört Werkseinstellung kleinster zulässiger Wert größter zulässiger Wert werkseitig voreingestellter Wert Beschreibung:...
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Parameter 7.1 Beschreibung der Parameter ● p0795.4 Einstellparameter 795 Bit 4 ● r2129.0...15 Beobachtungsparameter 2129 mit Bitfeld (maximal 16 Bit) Bei Einstellparametern gilt: Der Parameterwert bei Werksauslieferung wird unter “Werkseinstellung” mit der dazugehörigen Einheit in eckigen Klammern angegeben. Der Wert kann in dem durch “Min” und “Max”...
Parameter 7.2 Liste der Parameter des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes Hinweis Ein BICO-Eingang (BI/CI) kann nicht beliebig mit jedem BICO-Ausgang (BO/CO, Signalquelle) verschaltet werden. Beim Verschalten eines BICO-Eingangs über die Inbetriebnahme- Software werden nur die entsprechend möglichen Signalquellen angeboten. Die Symbole für BICO-Parameter sowie der Umgang mit der BICO-Technik sind in den Funktionsplänen 1020 ...
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Parameter 7.2 Liste der Parameter des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes ACHTUNG Beim Deaktivieren der Pendelregelung tritt zwischen dem Signal r39003[1] Pendelregelung aktiviert und dem Signal r39032 Additionssollwert Drehzahl DB_SC ein zeitlicher Versatz auf. Nicht alle Bestandteile der Drive-Based Sway Control Software laufen in einem gemeinsamen Takt. Im Funktionsplan von DB_SC ist erkennbar, welche Bestandteile in welchem Takt laufen.
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Parameter 7.2 Liste der Parameter des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes Beschreibung: Anzeige der interpolierten Drehzahl, durch Feininterpolation von p39012 in der Zykluszeit r0115[1]. Hinweis Nur für Siemens-interne Verwendung. r39014 DB_SC Drehzahlsollwerteingang (interpoliert) / n_soll Eing interp Alle Objekte Änderbar: -...
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Parameter 7.2 Liste der Parameter des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes p39023 DB_SC Offset Kalibrierung Pendellänge / Offset Kal Pendel Alle Objekte Änderbar: T, U Berechnet: - Zugriffsstufe: 1 Datentyp: Integer32 Dynamischer Index: - Funktionsplan: - P-Gruppe: - Einheitengruppe: - Einheitenwahl: - Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1...
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Parameter 7.2 Liste der Parameter des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes Beschreibung: Einstellung der Glättungszeit für die effektive Pendllänge r39042. Für die Glättung wird ein PT1-Filter verwendet. Ein Einstellwert von 0 deaktiviert die Glättung. Soll eine Glättung genutzt werden, muss der Parameterwert mindestens auf den doppelten Wert der Abtastzeit r115[3] eingestellt werden.
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Parameter 7.2 Liste der Parameter des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes r39040 DB_SC Winkel Pendelmodell [centidegree] / Winkel Mod Alle Objekte Änderbar: - Berechnet: - Zugriffsstufe: 1 Datentyp: FloatingPoint32 Dynamischer Index: - Funktionsplan: - P-Gruppe: - Einheitengruppe: - Einheitenwahl: - Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1 Min:...
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Parameter 7.2 Liste der Parameter des Drive-Based Sway Control Technologiepaketes r39044 DB_SC Relative Auslenkung der Last / Rel Auslenk Last Alle Objekte Änderbar: - Berechnet: - Zugriffsstufe: 1 Datentyp: FloatingPoint32 Dynamischer Index: - Funktionsplan: - P-Gruppe: - Einheitengruppe: - Einheitenwahl: - Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1...
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Zugriffsstufe: 4 Datentyp: FloatingPoint32 Dynamischer Index: - Funktionsplan: - P-Gruppe: - Einheitengruppe: - Einheitenwahl: - Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1 Min: Max: Werkseinstellung: Beschreibung: Intern wirksamer Dämpfungsfaktor. Hinweis Nur für Siemens-interne Verwendung. Drive-Based Sway Control Betriebsanleitung, 11/2015...
Anhang Abkürzungsverzeichnis Die folgenden Abkürzungen werden in diesem Dokument verwendet: Abkürzung Bedeutung BICO Binector Connector-Technologie Basic Operator Panel CompactFlash Speicherkarte Control Unit Drive Based Drive Control Chart PROFIBUS DP Digital Versatile Disc Hochlaufgeber Open Source Software Sway Control Drive-Based Sway Control Betriebsanleitung, 11/2015...
Anhang A.2 Glossar Glossar Wichtige Begriffe Effektive Pendellänge Die effektive Pendellänge ist die Pendellänge, die der eines physikalischen Pendels entspricht. Pendelmodell Das Pendelmodell ist ein berechnetes Modell der realen Pendelbewegung, das zur Realisierung der Pendeldämpfung genutzt wird. Vektorregelung Die Vektorregelung ist ein Regelungskonzept für drehzahlveränderbare Antriebe. Drive-Based Sway Control Betriebsanleitung, 11/2015...