Überkopf- und Vertikalverglasung
BEMESSUNG FREIGEGEBENER LASTEN
Die Bemessung der mechanischen Belastungen, die in der Anwendung als Überkopf-
oder Vertikalverglasung auf das PV-Modul einwirken, erfolgt auf Basis der Eurocodes als
vereinheitlichter Regeln für die Bemessung im Bauwesen. Dabei kommt das sogenann-
te semiprobabilistische Teilsicherheitskonzept zur Anwendung. Dieses unterscheidet in
Einwirkungsseite (z.B. Windlast, Schneelast, Eigengewicht) und Widerstandsseite (Bean-
spruchbarkeit des Bauteils, hier des PV-Moduls).
Es werden folgende Kenngrößen ermittelt und verglichen:
Ek = charakteristischer Wert der Einwirkungskombination (Beanspruchung durch die Kom-
bination von Eigengewicht, Schnee, Wind, ...)
Ed = Bemessungswert (Design-Wert) der Einwirkungskombination (Eigengewicht, Schnee,
Wind, ...) unter Berücksichtigung des Teilsicherheitsbeiwerts
Rk = charakteristischer Wert des Widerstandes (Beanspruchbarkeit des Bauteils)
Rd = Bemessungswert (Design-Wert) des Widerstandes unter Berücksichtigung des Teilsi-
cherheitsbeiwerts
Für den konkreten Anwendungsfall ist nachzuweisen, dass die Bedingung
Ed ≤ Rd
stets erfüllt ist, also der Bemessungswert (Design-Wert) der Einwirkungskombination stets
kleiner oder gleich dem Bemessungswert (Design-Wert) des Widerstandes ist.
Die Bemessungswerte (Design-Werte) der Einwirkungskombination (Eigengewicht, Schnee,
Wind, ...) werden zuweilen auch als Lastkombination oder Lastfallkombination bezeich-
net. Sie müssen bauseits z.B. durch einen Statiker oder dafür qualifizierten Bauplaner
ermittelt werden. Dafür ist eine fachgerechte Berechnung unter Berücksichtigung der
relevanten Teilsicherheitsbeiwerte erforderlich. Diese kann abhängig von Standort und
Anwendung sehr komplex sein.
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