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Hitachi Energy Relion 670 Serie Anwendungs-Handbuch Seite 346

Feldsteuergerät
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Abschnitt 15
Steuerung
Pausenzeit ungefähr der spannungslosen Zeit der Leitung. Andernfalls, d.h., wenn die Auslösung an
einem Leitungsende langsamer erfolgt als am anderen, können diese beiden Zeiten voneinander
abweichen, so dass die Leitung erst nach Öffnen an beiden Enden spannungslos ist.
Liegt ein permanenter Fehler vor, so löst der Leitungsschutz beim Wiedereinschalten zur
Fehlerbehebung erneut aus.
In der Regel wird pro Leistungsschalter eine automatische Wiedereinschaltfunktion vorgesehen. Bei
Verwendung eines Leistungsschalters pro Leitungsende ist auch eine automatische
Wiedereinschaltfunktion an jedem Leitungsende vorhanden. Wenn automatische
Wiedereinschaltfunktion in einem doppelten Leitungsschutz eingebunden sind, d.h. zwei
automatische Wiedereinschaltfunktion pro Leistungsschalter vorhanden sind, müssen Maßnahmen
getroffen werden, um unkoordinierte Wiedereinschaltbefehle zu vermeiden. Bei Eineinhalb-
Leistungsschalter-, Doppel-Leistungsschalter- und Ring-Sammelschienenanordnungen werden zwei
Leistungsschalter pro Leitungsende eingesetzt. Es wird eine automatische Wiedereinschaltfunktion
pro Leistungsschalter empfohlen. Innerhalb der automatischen Wiedereinschaltfunktion kann eine
Priorisierung festgelegt werden, der die sequenzielle Wiedereinschaltung der beiden so
angeordneten Leistungsschalter bestimmt. Im Falle einer permanenten Störung und erfolglosen
Wiedereinschaltung des ersten Leistungsschalters wird die Wiedereinschaltung des zweiten
Leistungsschalters abgebrochen und so die Netzbeanspruchung begrenzt.
Die automatische Wiedereinschaltfunktion kann dafür gewählt werden, in verschiedenen
Wiedereinschaltprogrammen mit einem oder mehreren Versuchen eine einpolige und/oder dreipolige
automatische Wiedereinschaltung durchzuführen. Die Pausenzeit der dreipoligen
Wiedereinschaltfunktion kann so eingestellt werden, dass entweder eine automatische schnelle
Wiedereinschaltung (HSAR) oder eine verzögerte automatische Wiedereinschaltung (DAR) erfolgt.
Die Bezeichnungen HSAR und DAR werden meist für die dreipoligen Wiedereinschaltungen
verwendet, da die einpolige Wiedereinschaltung immer mit kurzer Pausenzeit erfolgt, um ein
längeres Anhalten der unsymmetrischen Situation zu vermeiden. HSAR bedeutet eine Pausenzeit
von weniger als 1 Sekunde.
In Übertragungsnetzen werden meistens ein- und/oder dreipolige automatische
Wiedereinschaltungen mit einem Zyklus eingesetzt. In Verteilungsnetzen erfolgt in der Regel eine
dreiphasige Auslösung und Wiedereinschaltung. Die Art und Weise der automatischen
Wiedereinschaltung variiert jedoch. Es werden Verfahren mit einem und mit mehreren
Wiedereinschaltversuchen verwendet. Der erste Wiedereinschaltversuch kann nach einer kurzen
Verzögerung – HSAR (High Speed Auto-Reclosing) – oder nach einer längeren Verzögerung – DAR
(Delayed Auto-Reclosing) – erfolgen. Beim zweiten und den nachfolgenden
Wiedereinschaltversuchen ist die Verzögerung relativ lang. Wenn mehrere Wiedereinschaltversuche
unternommen werden, muss die Zeit der spannungslosen Pause mit der Fähigkeit des
Leistungsschalter für die Durchführung der Unterbrechungszyklen abgestimmt werden.
Die automatische Wiedereinschaltung wird in der Regel vom Leitungsschutz initiiert, insbesondere,
wenn dieser Schutz unverzögert ausgelöst wird. Die automatische Wiedereinschaltfunktion kann
gesperrt (blockiert) werden, wenn bestimmte Schutzfunktionen zur Erkennung permanenter Fehler –
wie z. B. Drosselspulen-, Kabel- oder Sammelschienenschutz – auslösen. Für gewöhnlich sind
Reserveschutzzonen angeschlossen, die außerhalb der eigenen Leitung liegende Störungen
anzeigen, um die automatische Wiedereinschaltfunktion zu blockieren.
Eine automatische Wiedereinschaltung darf nicht gestartet werden, wenn beim Zuschalten einer
Leitung eine Störung ansteht (Schalten auf Kurzschluss – SOTF, Switch On To Fault). Ausnahme: Es
werden mehrere Wiedereinschaltversuche unternommen, die ab dem 2. Zyklus von der Schutzlogik
für das Schalten auf Kurzschluss gestartet werden. Auch darf ein Leistungsschalter in einer
Sammelschienenanordnung mit mehreren Leistungsschaltern, der beim Auftreten eines Fehlers nicht
geschlossen war, durch das Starten der automatischen Wiedereinschaltfunktion nicht geschlossen
werden. Die automatische Wiedereinschaltung wird häufig mit einer Freigabebedingung der
Synchronkontrollautomatik und der Einschaltkontrolle einer Leitung oder Sammelschiene kombiniert.
Die Belastung von Turbogeneratorsätzen durch die AWE bei einer permanenten Störung lässt sich
begrenzen, indem man die AWE mit einer Synchronkontrollautomatik der Leitungsenden in der Nähe
dieser Stromerzeugungsanlagen kombiniert und die Zuschaltung möglichst weit von der
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