Einbindung des Pufferspeichers
Unterschiedlichste Arten von Wärmeerzeugern können
durch das Funktionsmodul FM-AM in die Regelstrategie
eingebunden werden. Für einen optimalen Betrieb die-
ser Wärmeerzeuger empfiehlt Buderus die hydraulische
Einbindung über einen ausreichend dimensionierten
Pufferspeicher.
Diese Empfehlung beruht auf Anforderungen der alter-
nativen Wärmeerzeuger in Bezug auf Aufheizgeschwin-
digkeit und Brennerlaufzeiten.
Die Art der Einbindung des alternativen Wärmeerzeu-
gers ist sehr stark von verschiedenen Randbedingungen
abhängig:
• Art des Wärmeerzeugers
• Anforderungen, die dieser Wärmeerzeuger an einen
vorschriftsmäßigen Betrieb stellt
• Auslegung des Gesamtsystems, insbesondere die
Wärmemenge, die über das ganze Jahr als Mindest-
abnahme ansteht (geordnete Jahresganglinie)
• Saubere Ausbrandphase bei Scheitholz-Heizkessel
• Günstiges Start-Stopp-Verhältnis bei BHKW und Pel-
let-Heizkessel
• Gebäudeheizsystem/Systemtemperaturen
Der Pufferspeicher entkoppelt zeitlich die Erzeugung
der Energie vom Bedarf. Durch einen Pufferspeicher
kann der alternative Wärmeerzeuger kontinuierlich und
unter optimalen Bedingungen betrieben werden.
Auslegungshinweise zum Pufferspeicher
Planungsunterlage des jeweiligen Produkts.
Puffer-Alternativ-Schaltung
Das Funktionsmodul FM-AM enthält die Funktion „Alter-
nativ" zur Heizungsunterstützung mit Pufferspeichern
( Bild 65). Die Alternativregelung vergleicht Anlagen-
solltemperatur mit der Temperatur im Pufferspeicher
(Fühler FPO) und schaltet das 3-Wege-Ventil SWE zwi-
schen Puffer, d. h. Durchströmen des Pufferspeichers,
und Heizkessel um. Besitzt der Pufferspeicher ausrei-
chend Temperatur für die geforderte Anlagensolltempe-
ratur, bleibt der Heizkessel aus und wird hydraulisch
nicht durchströmt. Sinkt die Temperatur im Pufferspei-
cher unter die von der Heizungsanlage geforderte Anla-
gensolltemperatur, wird über das 3-Wege-Ventil SWE
hydraulisch auf den Heizkessel umgeschaltet und der
Heizkessel deckt den Bedarf der Heizungsanlage. Der
alternative Wärmeerzeuger lädt zwischenzeitlich weiter
den Pufferspeicher. Sobald die Temperatur im Puffer-
speicher (Fühler FPO) ausreicht, die Heizungsanlage
wieder über den Pufferspeicher und damit den alterna-
tiven Wärmeerzeuger zu versorgen, wird der Heizkessel
ausgeschaltet.
Um die im Heizkessel gespeicherte Energie zu nutzen,
schaltet das 3-Wege-Ventil SWE nach einer kurzen Ver-
zögerungszeit hydraulisch auf den Pufferspeicher um
und der Heizkessel wird nicht weiter durchströmt.
Modulares Regelsystem – 6721814907 (2020/11)
SWE
FPO
Bild 65 Schema der Puffer-Alternativ-Schaltung (Abkür-
zungen
Tabelle 38, Seite 108)
Alternative Betriebsweise bedeutet, dass der vom alter-
nativen Wärmeerzeuger geladene Pufferspeicher oder
der Heizkessel wechselseitig in Betrieb sind. Aufgrund
der hydraulischen Einbindung ist ein gemeinsamer Be-
trieb beider Wärmeerzeuger nicht möglich. Bei der Aus-
legung der Wärmequellen ist darauf zu achten, dass
jeder Wärmeerzeuger für sich den Wärmebedarf der
Heizungsanlage separat decken kann.
Der Sollwert für den Pufferspeicher ergibt sich dyna-
misch aus den Sollwerten der Verbraucher wie Heizkrei-
sen und Warmwasserbereitung, richtet sich also nach
der Heizungsanlage. Die Anlagensolltemperatur ist die
höchste Anforderung der Verbraucher der Heizungsan-
lage. Ein weiterer Vorteil der alternativen Schaltung ist,
dass der Heizkessel hydraulisch nur bedarfsabhängig
durchströmt wird.
Die alternative Einbindung empfiehlt sich, wenn haupt-
sächlich über den alternativen Wärmeerzeuger geheizt
werden soll und auch kann.
Puffer-Bypass-Schaltung mit Umschaltventil
Zur Einbindung eines Pufferspeichers enthält das Funk-
tionsmodul FM-AM die Funktion „Puffer-Bypass"
( Bild 66). Die Puffer-Bypass-Regelung gleicht die
Temperatur aus dem Rücklauf der Heizungsanlage (Füh-
ler FAR) mit der Temperatur im Pufferspeicher ab (Füh-
ler FPO). In Abhängigkeit von der Temperaturdifferenz
zwischen dem Anlagenrücklauf und dem Pufferspeicher
erfolgt die Umschaltung des 3-Wege-Ventils SWE zwi-
schen Puffer, d. h. Durchströmen des Pufferspeichers,
und Bypass, d. h. am Puffer vorbei. Nachfolgend wird
der Heizkessel bzw. die hydraulische Weiche durch-
strömt. Mit dem Umschaltventil wird der gesamte Volu-
menstrom der Heizungsanlage umgeschaltet, fließt
über den Pufferspeicher oder durch den Bypass.
Der Pufferspeicher und der Heizkessel sind hydraulisch
in Reihe zur Anlage eingebunden. Der alternative Wär-
meerzeuger lädt den Pufferspeicher. Beide Wärmequel-
len, alternativer Wärmeerzeuger (über den
Pufferspeicher) und Heizkessel, können gemeinsam
den Wärmebedarf der Anlage decken.
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Funktionsmodule
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