7.3
Einsatz von Frostschutzmittel
Chemische Zusätze, die keine Unbedenklichkeitsbescheinigung des
Herstellers haben, dürfen nicht verwendet werden.
Frostschutzmittel basierend auf Glykol-Basis werden schon seit Jahr-
zehnten in Heizungsanlagen eingesetzt, wie z. B. das Mittel Antifrogen N
der Firma Clariant.
Gegen den Einsatz anderer Frostschutzmittel bestehen keine Bedenken,
wenn das Produkt gleichwertig mit Antifrogen N ist.
Die Hinweise des Herstellers des Frostschutzmittels müssen beachtet
werden. Die Herstellerangaben der Mischungsverhältnisse sind einzu-
halten.
Die spezifische Wärmekapazität des Frostschutzmittels Antifrogen N ist
geringer als die spezifische Wärmekapazität des Wassers. Um die
geforderte Wärmeleistung zu übertragen, muss der dafür erforderliche
Volumenstrom entsprechend erhöht werden. Dies muss bei der Aus-
legung der Anlagenkomponenten (z. B. Pumpen) und des Rohrsystems
berücksichtigt werden.
Da das Wärmeträgermedium eine höhere Viskosität und Dichte als
Wasser besitzt, muss ein höherer Druckverlust beim Durchströmen
von Rohrleitungen und anderen Anlagenkomponenten berücksichtigt
werden.
Bei Modulen mit Pumpe:
Auf Grund der höheren modulinternen Druckverluste ist die
resultierende Restförderhöhe des HSM-Moduls geringer als beim
Betrieb ohne Frostschutzmittel.
▶ Restförderhöhe der Pumpe/des Moduls beachten.
Die Beständigkeit aller Bauteile der Anlage aus Kunststoff oder nicht
metallischen Werkstoffen muss gesondert geprüft werden.
7.4
Heizungsanlage spülen
WARNUNG
Personen-, Anlagen- oder Umweltschaden durch schädliche Stoffe!
Bei Verwendung von schädlichen Zusatzstoffe (z. B. Frostschutzmittel,
Sole, Glykol) kann es zu Personen-, Anlagen- oder Umweltschaden
kommen.
▶ Schädliche Zusatzstoffe nicht über Abfluss ableiten.
▶ Hersteller-, Umwelt- und Gefahrstoffangaben des verwendeten
Zusatzstoffes beachten.
▶ Zusatzstoffe nach Herstellerangaben entsorgen.
▶ Persönliche Schutzmaßnahmen nach Herstellerangaben treffen.
Wenn sich an der Heizungsanlage mehrere Heizkreise befinden,
müssen diese nacheinander gespült werden.
Logaflow – 6720888183 (2020/10)
Inbetriebnahme, Funktionsprüfung
Um Verunreinigungen im Kessel zu vermeiden, muss die Heizungsanlage
vor der Inbetriebnahme gespült werden.
▶ Anlage vor dem Anschluss an den Kessel spülen.
-oder-
▶ Heizungsvor- und Heizungsrücklauf am Kessel abriegeln.
▶ Heizungsvorlauf an einen Wasseranschluss anschließen.
▶ Schlauch an den Heizungsrücklauf der Heizungsanlage anschließen.
▶ Schlauch vom Heizungsrücklauf zu einem geeigneten Ablauf oder
einer Auffangvorrichtung führen.
▶ Angeschlossene Verbraucher öffnen (z. B. Heizkörper).
▶ Heizungsanlage mit Trinkwasser spülen, bis klares Wasser aus dem
Heizungsrücklauf austritt.
▶ Heizungsanlage entleeren.
7.5
Heizungsanlage befüllen
Ein Betrieb ohne ausreichendes Wasservolumen ist nicht zulässig.
▶ Anlage nur mit ausreichendem Wasservolumen (Betriebsdruck)
betreiben.
Bei Ausdehnungsgefäßen:
▶ Projektspezifische Vordrücke (P0) aller Druckausdehnungsgefäße
bzw. Druckhalteanlagen vor dem Befüllen prüfen und bei Bedarf
anpassen.
▶ Druckhaltung auf korrekte Funktion und Einstellung überprüfen.
Für die Wasserbeschaffenheit:
▶ Angaben des Wärmeerzeugers und des Betriebsbuchs beachten.
▶ Betriebsdruck einmal monatlich prüfen.
Wenn der Betriebsdruck in der Heizungsanlage zu niedrig ist:
▶ Heizungsanlage mit Ergänzungswasser auffüllen.
▶ Heizungsanlage langsam über eine bauseitige Füllvorrichtung
befüllen, dabei die Druckanzeige beobachten.
▶ Korrekten Betriebsdruck einstellen.
▶ Automatisch Be- und Entlüfter schließen.
7.6
Dichtheitsprüfung durchführen
Auslaufendes Wasser (rostiges Wasser) aus dem HSM-Modul ist kein
Grund für Mängel und hat keinen Einfluss auf die Produktfunktionalität.
Der Prüfdruck richtet sich nach dem in der Heizungsanlage
herrschenden Druck und beträgt das 1,3-fache dieses Drucks,
mindestens jedoch 1 bar.
▶ Dichtheitsprüfung nach den örtlichen Vorschriften durchführen.
▶ Nach der Dichtheitsprüfung alle außer Funktion gesetzten Bauteile
wieder funktionsfähig setzen.
▶ Sicherstellen, dass alle Druck-, Regel- und Sicherheitseinrichtungen
korrekt arbeiten.
7.7
Bedienung
Die Bedienung der Regelung HSM plus erfolgt je nach Anlagen-
ausführung über eine übergeordnete Regelung z. B. Logamatic 5000
oder einen PC.
▶ Bedienungsanleitung beachten.
7.8
Parametrierung der Software
▶ Beschreibung der einzelnen Module (Serviceanleitung) beachten.
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