Anhang F – Grundlagen der Erdungsprüfungen
F.1
Messmethode (3-Leiter-Widerstandsmessung)
Für die genaue Messung des Widerstands eines Erders wird die klassische Strom-
Spannungsmethode mit Hilfserdern angewendet, die in den Boden eingebracht werden und die für
den eingespeisten Prüfstrom einen Stromkreis bilden. Die Spannungsmessung wird wie bei der
Zweipolmethode durchgeführt.
MFT1800 speist einen Wechselstrom bekannter Größe in das zu prüfende System ein und misst die
sich ergebende Spannung wie im Bild gezeigt. Der Systemwiderstand ergibt sich nach dem
Ohmschen Gesetz. Dabei werden die Potenzialspieße in festen Abständen in einer geraden Linie
zwischen dem zu prüfenden Erder und dem Stromspieß schrittweise weiter versetzt. An jeder
Position wird der Widerstand wie folgt berechnet: R=V/I. Es wird eine Kurve aus Widerstand und
Potenzialspießposition erstellt. Der Widerstand des zu prüfenden Erders wird an der flachsten Stelle
der Kurve abgenommen.
Nach empirischen Erfahrungen mit passend platzierten Erdspießen kann man diese Methode
abkürzen indem man den Potenzialspieß in einer Entfernung von ca. 62% zwischen dem Stromspieß
und dem zu prüfenden Erder positioniert, d.h. A = 0,62 x B.
Prinzip 3-Leiter-Widerstandsmessung
F.2
3-Leiter-Widerstandsmessung mit ART-Methode
Die klassische 3-Leiter-Methode hat den Nachteil, dass der zu prüfende Erder von dem System, das
er im Fall von Netzfehlern schützen soll, abgetrennt werden muss. Der Grund dafür ist, dass der
eingespeiste Prüfstrom alle möglichen Wege zur Erde nehmen wird und nicht nur über den zu
prüfenden Erder fließen wird.
In diesem Fall wird das Instrument den gesamten Erdungswiderstand und nicht nur den des
einzelnen Erders anzeigen.
Durch die Verwendung eines Stromwandlers (der Megger ICLAMP) kann der Strom durch den zu
prüfenden Erder gemessen werden, der nur ein Teil des eingespeisten Prüfstroms ist. So kann das
Instrument den individuellen Widerstand bestimmen. Die Anordnung ist wie folgt:
Zu prüfender
Erder
Stromspieß
Potenzialspieß