17. AUX / EFX
Die Aufgabe eines Mischpults
besteht darin, mehrere Ein-
gangssignale zusammenzumi-
schen und auf verschiedene
Ausgänge zu schicken. Neben
den Summenausgängen L / R
gibt es noch sogenannte Hilfs-
ausgänge, auch AUX oder EFX
Wege (Effektwege) genannt.
AUX
Beim MU1202 heißt dieser Regler AUX, hiermit
wird das Kanalsignal anteilig auf die Sammelschie-
ne AUX SEND und somit zum Ausgang AUX SEND
(#4) gesendet. Das Signal ist pre-Fader: Der Abgriff
erfolgt hinter dem Low Cut und nach der Klangre-
gelung, jedoch vor dem Lautstärkeregler (#20) des
Kanals. Somit ist es unabhängig von der Kanallaut-
stärke. Egal, in welcher Stellung sich der Lautstär-
keregler befindet, das AUX Signal hängt nur vom
Regler AUX ab.
Damit eignet sich diese Schiene hervorragend zur
Ansteuerung eines (Bühnen) Monitorsystems, da
Sie in der Regel eine Kontrolle Ihrer Darbietung auf
der Bühne haben wollen, die unabhängig von den
Mischungs- und Lautstärkeverhältnissen im Saal
ist.
Selbstverständlich können Sie die AUX Schiene
auch für andere Zwecke verwenden, etwa für eine
Spur bei einer Mehrspuraufnahme, oder auch zum
Ansteuern eines Effektgerätes.
Ganz nach links gedreht, ist das Signal stumm ge-
schaltet. Je mehr Sie den Regler im Uhrzeigersinn
aufdrehen, umso lauter wird es. In der Mittelstel-
lung erreichen Sie „Unity Gain", wo es weder eine
Absenkung noch eine Anhebung gibt. Weiter nach
rechts gedreht können Sie das Signal zusätzlich bis
zu 1 dB anheben.
Darüber hinaus verfügt das MU1202 noch über
die Funktion „AUX TO CTRL RM" (#30). Dahinter
verbirgt sich die Möglichkeit, das AUX Signal in die
Control Room Sektion (#31) zu schicken, um es
dort optisch in der Pegelanzeige (#33), und aku-
stisch MU Kopfhörerausgang (#5) bzw. den Control
Room Ausgängen (#7) überprüfen zu können (Ein-
zelheiten siehe #30).
MU1202/MU1202X
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EFX
Beim MU1202X heißt der Regler EFX und schickt
ebenfalls ein anteiliges Signal aus dem Kanal auf
den Ausgang EFX SEND (#4). Das Signal ist hier
aber „post-Fader", wird also abgegriffen, nachdem
es den kompletten Kanalzug durchlaufen hat. Dem-
nach ist es abhängig von der Stellung des Lautstär-
kereglers des Kanals (#20). Wenn also der Lautstär-
keregler des Kanals ganz runter gedreht ist, kommt
auch aus dem EFX Ausgang kein Pegel mehr her-
aus. Je weiter Sie den Lautstärkeregler des Kanals
aufdrehen, um so mehr Signalpegel gelangt auch in
den EFX Ausgang.
In der Regel wird mit diesem EFX Regler der Anteil
des Kanalsignals gesteuert, der in ein (externes)
Effektgerät, z. B. ein Hallgerät, gelangen soll. Die
vielfach gebrauchte Wendung, dass mit diesem
Regler „der Kanal mit Hall versorgt wird", ist natür-
lich falsch. Vielmehr gelangt ein „trockenes", also
unbearbeitetes Kanalsignal in das Effektgerät, wo
es bearbeitet wird. Dort wird das Originalsignal ver-
wendet, um z. B. ein Hallsignal zu erzeugen. Das
reine Hallsignal steht an den Ausgängen des Effekt-
gerätes zur Verfügung – vorausgesetzt, im Gerät ist
das Mischungsverhältnis von Direkt- und Effektsi-
gnal auf „100 % Effekt" eingestellt (manchmal auch
mit „wet" bezeichnet, im Gegensatz zum unbearbei-
teten Originalsignal, das mit „dry" bezeichnet wird).
Die Ausgänge des Effektgerätes werden in der Re-
gel an einen STEREO AUX RETURN (sofern vor-
handen) oder einen der Stereoeingänge (#3) des
Mischpults angeschlossen (wie beim MU1202 bzw.
MU1202X). Die Signalstärke des Halls kann nun mit
dem entsprechenden Lautstärkeregler eingestellt
werden, d.h. es wird Hall hinzugemischt. Das erklärt
auch, warum das Mischungsverhältnis im Effektge-
rät unbedingt auf „100 % wet" stehen muss – die
Mischung von Original- und Effektsignal geschieht
nämlich erst in der Summensektion des Mixers.
Ist der EFX Regler ganz nach links gedreht, ist das
Signal stumm geschaltet. Je mehr Sie den Regler
im Uhrzeigersinn aufdrehen, umso lauter wird es. In
der Mittelstellung erreichen Sie „Unity Gain". Weiter
nach rechts gedreht können Sie das Signal zusätz-
lich bis zu 1 dB anheben.
Sie können die EFX Schiene jedoch auch für an-
dere Zwecke verwenden, z. B. zum Speisen einer
weiteren Beschallungszone, zum Anschluss eines
(Bühnen-)Monitorsystems, sofern Sie auf der Büh-
ne exakt die gleiche Mischung hören wollen wie im
Saal, usw.
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