Mechanischer Aufbau eines Automatisierungssystems mit SIMATIC S7-Ex-Baugruppen
1.8 Schirmung und Maßnahmen gegen Störspannungen
Erdung und Schirmung eigensicherer Stromkreise
Die EN 60079-14 verlangt einen generellen Potenzialausgleich in den explosionsgefährdeten
Bereichen zur Vermeidung unterschiedlicher Potenziale und der daraus resultierenden
Funkenbildung. Der Potenzialausgleich ist nach DIN VDE 0100 zu dimensionieren und
auszuführen!
Gemäß EN 60079-14 werden eigensichere Stromkreise im Allgemeinen nicht geerdet. Sie
müssen geerdet werden, wenn dies aus Sicherheitsgründen erforderlich ist. Sie dürfen geerdet
werden, wenn dies aus Funktionsgründen erforderlich ist. Diese Erdung darf nur an einer Stelle
durch Verbinden mit dem Potenzialausgleich erfolgen.
Eigensichere Signalleitungen und Kabel werden aus messtechnischen Gründen bzw. zur
Vermeidung induktiver Kopplungen mit Abschirmungen versehen, da oftmals kleine
Signalpegel vorliegen.
Folgende Vorgehensweise ist bei der Planung des Potenzialausgleichs mit eigensicheren
Signalleitungen anzuwenden:
● Metallische Gehäuse, die durch ihre Befestigung sicheren Kontakt zu Konstruktionsteilen
besitzen, benötigen keine separate Erdung, da diese in den Anlagenpotenzialausgleich
eingebunden sind.
● Die Abschirmung ist zur Vermeidung von Schleifenbildung nur einmal zu erden. Dies wird
für Systeme der Zone 1, 2 und 21 außerhalb des gefährdeten Bereiches durchgeführt,
zweckmäßigerweise in der Messwarte.
Am Gerät in der explosionsgefährdeten Zone ist der Schirm zu isolieren. Der Messwert wird
über eine paarig verdrillte Signalleitung (Einzelkabel) zu einem Verteiler, und über ein
Vielfachkabel in die Messwarte geführt. Der Schirm wird an allen Zwischenstellen isoliert
aufgelegt.
In der Zone 0 wird der Schirm direkt am Geräteanschlussgehäuse (meist Zone 1) mit dem
allgemeinen Potenzialausgleich verbunden. Das Gerät ist direkt über Erdleitung zu erden.
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S7-300, ET 200M Ex-Peripheriebaugruppen
Gerätehandbuch, 11/2015, A5E00172006-12