3.9
Prozessüberwachung
Mit Hilfe der Prozessüberwachungsfunktion soll im Anwendungsbereich Heißkanal ein „Überspritzen"
verhindert werden. Beim Überspritzen verursachen Leckagen ein ungewolltes Austreten von Kunststoff aus
dem Schmelzeleitsystem, was Produktionsstillstand zur Folge hat.
Leckagen sind in der Heißkanaltechnik leider nicht zu verhindern. Sie können beispielsweise von
Konstruktions- oder Fertigungsfehlern oder von einer fehlerhaften Montage herrühren und führen in letzter
Konsequenz zum Produktionsausfall und teuren Reparaturen. Die Prozessüberwachungs-Funktion kann
ohne zusätzlichen Installationsaufwand genutzt werden kann. Die Funktion ist anwenderfreundlich über nur
einen Parameter konfigurierbar.
Mit der Prozessüberwachungsfunktion wird aus den vorhandenen Prozessgrößen (Istwert und Stellgrad) in
einer aufwendigen Berechnung der Zustand der Regelzone errechnet. Die Funktion ist selbst lernend Eine
sich ankündigende Leckage wird dadurch frühzeitig erkannt und es kann schnell darauf reagiert werden. Der
von der Prozessüberwachungsfunktion generierte Alarm kann beispielsweise als Feedback für die Anlage
oder Maschine genutzt werden.
Der Ablauf der Funktion wird über den Parameter [SP40] PMOD – Prozessüberwachungsmodus gesteuert.
Im Parameter [P097] PTOL – Prozesstoleranz ist die Änderung im Regelverhalten in Prozent festgelegt. Der
Parameter [P099] POP – Prozessüberwachung Arbeitspunkt stellt den am Ende der Lernphase ermittelten
Arbeitspunkt prozentual dar.
Weitere Details sind der Funktion Prozessüberwachung in den Bedienungsanleitungen der Heißkanalregler
zu entnehmen.
3.10 Heat 'n' Dry
Werden Werkzeuge längere Zeit gelagert, so kann das Isolationsmaterial bei den elektrischen
Heizelementen Feuchtigkeit ziehen. Diese Feuchtigkeit führt bei angeschlossenen Schutzleitern zu
Ableitströmen, die wiederum einen Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) auslösen und so das Aufheizen
verhindern.
Mit Heat 'n' Dry erfolgt ein schonendes Aufheizen mit schrittweise ansteigender Leistungszufuhr. Der
Ableitstrom wird fortlaufend kontrolliert. Die Feuchtigkeit wird bei einem Sollwert von110°C vollständig
ausgebacken.
Ein Aufheizen auf den Endsollwert erfolgt erst dann, wenn sicher gestellt ist, dass
der Fehlerstrom unterhalb einem einstellbaren Grenzwert liegt
keine Feuchtigkeit mehr in den Heizelementen vorhanden ist.
Die Funktion Heat 'n' Dry startet, wenn die Startbedingungen
Istwert < 90°C (194 °F)
Sollwert > 110°C (230 °F)
Heat 'n' Dry über Parameter eingeschaltet
erfüllt sind.
Während der Aufheizphase der Zonen mit aktiver Heat 'n' Dry-Funktion werden auch die Zonen, bei denen
Heat 'n' Dry nicht aktiv ist, auf 110°C geregelt. Nachdem die Zonen mit aktiver Heat 'n' Dry auf 110°C
ausgeregelt sind, werden alle Zonen auf die eingestellten Sollwerte geregelt.
Während die Funktion Heat 'n' Dry läuft, wird keine Strommessung durchgeführt.
Über den Systemparameter (siehe [SP22] CMAX – Ableitstrom Abschaltgrenze) ist der maximal zulässige
Ableitstrom einzustellen.
PSG Plastic Service GmbH
flexotempMANAGER Parameter
Technische Änderungen vorbehalten
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Rev. 1.02.04