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Verzögerungen; Erdfehlerdifferentialschutz Im Gelöschten/Isolierten Netz; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 4 7SD80 Handbuch

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Funktionen
2.2 Phasenvergleichsschutz und Erddifferentialschutz
Mit Rücksicht auf Spannungs- und Frequenzschwankungen sollte mindestens das 2,5- bis 3-fache des so
ermittelten Ladestromes eingestellt werden. Auch sollte der Ansprechwert nicht unter 15 % des primären
Nennstromes des größten Wandlers in der Schutzanordnung liegen.
Die Parametrierung mittels PC und DIGSI kann wahlweise mit Primär- oder Sekundärgrößen durchgeführt
werden. Bei Parametrierung in Sekundärgrößen müssen die Ströme auf die Sekundärseite der Stromwandler
umgerechnet werden.
Verzögerungen
In speziellen Anwendungsfällen kann es vorteilhaft sein, die Auslösung des Differentialschutzes mit einer
Zusatzzeitstufe zu verzögern, z.B. für rückwärtige Verriegelung. Die Verzögerungszeit ESD: T-AUS (Adresse
1224) wird gestartet, wenn auf inneren Fehler erkannt worden ist. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter
Weitere Parameter möglich.
Bei eingeschalteter Einschaltstromstabilisierung muss die Verzögerungszeit ESD: T-AUS mindestens 20 ms
betragen damit die Blockierung durch die Einschaltstabilisierung wirkt.
Wenn gewünscht wird, dass bei einem innenliegendem Fehler nur dann ein AUS-Kommando erzeugt wird,
wenn gleichzeitig der Strom des lokalen Leitungsendes eine bestimmte Größe überschritten hat, dann kann
diese Stromschwelle zur Freigabe des Differentialschutz-AUS unter Adresse 1225 ESD: 3I0min AUS einge-
stellt werden. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter möglich.
2.2.4
Erdfehlerdifferentialschutz im gelöschten/isolierten Netz
Der Erdfehlerdifferentialschutz kann in Netzen eingesetzt werden, deren Sternpunkt nicht geerdet ist oder die
mit Erdschlusslöschung (Petersenspule) arbeiten. Er arbeitet auf Basis der Leistungswerte. An beiden Enden
des Schutzobjektes müssen dafür die Leiterspannungen oder die 3U0-Spannung (Anhang
spiele,
Bild
C-5) an die Geräte angeschlossen sein.
2.2.4.1

Funktionsbeschreibung

Allgemeines
Einphasige Erdschlüsse werden vom Kurzschlussschutz nicht erkannt, da kein Kurzschlussstrom fließt. Der
Netzbetrieb ist durch einen Erdschluss nicht unmittelbar beeinträchtigt (das Spannungsdreieck bleibt erhalten,
Bild
2-13). Deshalb ist eine schnelle Abschaltung normalerweise nicht erforderlich oder erwünscht. Der
Erdschluss soll erkannt, gemeldet und, wenn möglich, das betroffene Betriebsmittel geortet und durch
Umschaltmaßnahmen im Netz beseitigt werden.
Mit dem 7SD80 ist eine gezielte Ermittlung eines erdschlussbehafteten Betriebsmittsls (Leitung) möglich.
In gelöschten Netzen muss für die Erfassung des Erdstroms ein Kabelumbauwandler eingesetzt werden.
[erdschluss-im-nicht-geerdeten-netz-260702-wlk, 1, de_DE]
Bild 2-13
Anregung
Anregung erfolgt bei Überschreiten einer einstellbaren Schwelle für die Verlagerungsspannung 3·U
lung eingeschwungener Messgrößen kann die Erdschlusserkennung nach Auftreten der Verlagerungsspan-
nung über eine einstellbare Zeit verzögert werden.
58
Erdschluss im nicht geerdeten Netz
C Anschlussbei-
SIPROTEC 4, 7SD80, Handbuch
E50417-G1100-C474-A2, Ausgabe 02.2018
. Zur Erzie-
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