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Überstromzeitschutz; Betriebsarten; Überstromzeitschutz Ungerichtet - Siemens SIPROTEC 4 7SD80 Handbuch

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Funktionen
2.4 Überstromzeitschutz
2.4
Überstromzeitschutz
Das Gerät 7SD80 verfügt über einen Überstromzeitschutz, der wahlweise als Reserve-Überstromzeitschutz
oder als Not-Überstromzeitschutz verwendet werden kann. Alle Stufen sind unabhängig voneinander und
können beliebig kombiniert werden.
Der Überstromzeitschutz hat 2 Überstromzeitstufen mit stromunabhängiger Auslösezeit (UMZ-Schutz) und 1
Überstromzeitstufe mit stromabhängiger Auslösezeit (AMZ-Schutz) für die Leiterströme und für den Erdstrom.
Die Stufen arbeiten gerichtet oder ungerichtet.
Eine weitere stromunabhängige Überstromzeitstufe arbeitet immer ungerichtet. Sie verfügt über einen zusätz-
lichen Freigabeeingang und kann als Notstufe fungieren, wenn die übrigen Stufen als Reservestufen
verwendet werden.
Diese Stufen sind unabhängig voneinander und können beliebig kombiniert werden. Eine Blockierung von
externen Kriterien ist über Binäreingaben möglich.
2.4.1

Betriebsarten

Not-Überstromzeitschutz
Während der Differentialschutz insgesamt nur korrekt arbeiten kann, wenn beide Geräte die Daten des jeweils
anderen Endes richtig empfangen, benötigt der Not-Überstromzeitschutz nur die örtlichen Ströme. Als Not-
Überstromzeitschutz ersetzt er automatisch den Differentialschutz als Kurzschlussschutz, wenn die Datenkom-
munikation des Differentialschutzes gestört ist (Notbetrieb). Der Differentialschutz ist dann blockiert.
Reserve-Überstromzeitschutz
Wenn der Überstromzeitschutz als Reserve-Überstromzeitschutz eingestellt ist, arbeitet er unabhängig von den
anderen Schutz- und Überwachungsfunktionen, also auch vom Differentialschutz. Der Reserve-Überstromzeit-
schutz kann z.B. auch als alleiniger Kurzschlussschutz wirken, wenn bei einer Erstinbetriebsetzung noch keine
geeigneten Kanäle für die Schutzkommunikation zur Verfügung stehen. Er kann in Kombination mit anderen
Schutzgeräten als Sammelschienenschutz mittels rückwärtiger Verriegelung eingesetzt werden oder als
Reseve-Schutzfunktion für Schutzgeräteversagen an weiterführenden Leitungen.
Überstromzeitschutz ungerichtet
2.4.2
Messgrößen
Die Leiterströme werden dem Gerät über die Eingangswandler zugeführt. Der Erdstrom 3·Ι
Leiterströmen errechnet.
Unabhängige Hochstromstufe Ι>
Jeder Leiterstrom wird nach numerischer Filterung mit dem Einstellwert Iph> verglichen, der Erdstrom mit
3I0>. Nach Ansprechen einer Stufe und Ablauf der zugehörigen Verzögerungszeiten T Iph> bzw. T 3I0>
wird ein Auslösekommando abgegeben. Der Rückfallwert liegt etwa bei 7% unterhalb des Ansprechwertes,
jedoch mindestens 5 % vom Nennstrom.
zeigt das Logikdiagramm der Ι>-Stufen. Sie können über die Binäreingabe
Zusätzlich kann die Erdstromstufe über die Binäreingabe
Die Binäreingabe
allen Stufen gemeinsam. Sie können jedoch getrennt auf die Phasen- und/oder Erd-Stufe wirken .
Parameter T Iph>> (Adresse 2618), bestimmt, ob eine unverzögerte Auslösung dieser Stufe über die Binär-
eingabe
>U/AMZ AUS Frg. möglich (Ja) oder nicht möglich (Nein) ist. Dieser Parameter wird auch zur
schnellen Auslösung vor einer Wiedereinschaltung benutzt
Wenn Parameter Iph> INRUSH BLK (Adresse 2625) auf Ja gestellt ist, wird die Stufe blockiert.
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>U/AMZ AUS Frg. und die Auswertung der Meldung „Zuschaltung" (auf einen Fehler) sind
>U/AMZ I> blk blockiert werden.
>U/AMZ Ie> blk getrennt blockiert werden.
SIPROTEC 4, 7SD80, Handbuch
E50417-G1100-C474-A2, Ausgabe 02.2018
wird aus den
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