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Einstellrichtlinien; Gerichteter Gegensystemüberstromschutz - ABB REG670 Applikationshandbuch

Generatorschutz
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1MRK 502 016-UDE B
4.10.1.2
Applikationshandbuch
Nennstrom und 50 bis 70 % Nennspannung) können erwartet werden, wenn der
Generator mit einem starken Netz verbunden ist. Niedrige Strom- und
Spannungswerte (ein- bis zweifacher Nennstrom und 20 bis 40 % Nennspannung)
sind repräsentativ für schwache Netze.
Da ein Generator sich ähnlich verhält wie ein Induktionsmotor, entwickeln sich
während der Beschleunigung im Läufer hohe Ströme. Wenngleich der Läufer
durch übermäßig hohe Ströme thermisch beschädigt werden kann, beträgt die Zeit
bis zum Eintreten des Schadens doch mehrere Sekunden. Deutlich kritischer ist
jedoch das Lager, das aufgrund des niedrigen Öldrucks in Sekundenbruchteilen
beschädigt werden kann. Daher ist es unerlässlich für eine extrem schnelle
Auslösung zu sorgen. Diese Auslösung sollte beinahe unverzögert stattfinden (<
100 ms).
Es besteht das Risiko, dass der Strom zum Generator bei unbeabsichtigter
Einschaltung begrenzt ist, sodass der "normale" Überstrom- oder
Unterimpedanzschutz die gefährliche Situation nicht erkennt. Die Verzögerung
dieser Schutzfunktionen könnte zu lang sein. Die Rückleistungsüberwachung
könnte die Situation erkennen, aber die Auslösezeit dieses Schutzes ist in der Regel
zu lang.
Für große und wichtige Maschinen sollte daher ein schneller Schutz gegen
unbeabsichtigte Zuschaltung in das Schutzschema aufgenommen werden.
Der Schutz gegen unbeabsichtigte Einschaltung kann durch eine Kombination aus
Unterspannungs-, Überspannungs- und Überstromschutzfunktionen erreicht
werden. Die Unterspannungsfunktion erkennt mit einer Verzögerung von
beispielsweise 10 s die Situation, in welcher der Generator nicht mit dem Netz
verbunden ist (stillstand) und aktiviert die Überstromfunktion. Die
Überspannungsfunktion erkennt die Situation, in welcher der Generator ausser
Betrieb genommen wird und deaktiviert die Überstromfunktion. Die
Überstromfunktion hat einen Ansprechwert von etwa 50 % des
Generatornennstroms Die Auslöseverzögerung beträgt etwa 50 ms.

Einstellrichtlinien

Die Parameter für die allgemeine Strom- und Spannungsschutzfunktion (GF)
werden über die lokale HMI bzw. den Schutz- und Steuerungs-Manager des IED
(PCM 600) eingestellt.
Gerichteter Gegensystemüberstromschutz
Gerichteter Gegensystemüberstromschutz wird typischerweise als empfindlicher
Erdfehlerschutz für Stromleitungen genutzt, bei denen es durch gegenseitige
Induktion zweier oder mehrerer Leitungen zu unzulässiger
Nullsystempolarisierung kommt. Zusätzlich kann er für Anwendungen an
Untergrundkabeln genutzt werden, bei denen die Nullimpedanz von den
Fehlerstromrückpfaden abhängt, die Gegensystemimpedanz des Kabels aber
praktisch konstant ist. Es ist zu beachten, dass das gerichtete
Gegensystemüberstromelement Schutz vor allem bei Unsymmetriefehlern bietet (d.
Abschnitt 4
IED Anwendung
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