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ABB REG670 Applikationshandbuch Seite 122

Generatorschutz
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Abschnitt 4
IED Anwendung
118
proportionale Stabilisierung aufweisen, die den Schutz bei einem bestimmten
Prozentanteil von Differentialstrom in Bezug auf den durch den Transformator
fließenden Strom wirksam werden lässt. Damit wird der Schutz bei
Fehlerzuständen stabilisiert, während dem System immer noch eine ausreichende
Grundempfindlichkeit erhalten bleibt. Der Haltestrom kann auf verschiedene
Weise definiert werden. Eine klassische Form der Definition des Basisstroms ist
Ibias = (I1 + I2) / 2, wobei I1 für den Betrag des Stromes auf der
Oberspannungsseite des Transformators und I2 für die Amplitude des Stromes auf
der Unterspannungsseite des Leistungstransformators stehen. Man hat jedoch
herausgefunden, dass dann, wenn der Haltestrom als der höchste Strom des
Leistungtransformators definiert wird, die Schwierigkeiten, mit denen die
Stromwandler konfrontiert sind, viel besser reflektiert werden. Für die
Differentialschutz-Funktion wird deshalb der höchste Strom von allen
Stabilisierungseingängen als Basisstrom genutzt. Bei Applikationen, in denen der
Nennstrom des Leistungtransformators und der Primärnennstrom des
Stromwandlers beträchtlich differieren können (Applikationen mit T-Schaltungen),
werden die in den T-Schaltungen gemessenen Ströme mit Hilfe des
Primärnennstromes des Stromwandlers in den Wert pro Einheit umgewandelt,
wobei aber ein zusätzlicher "Mess"punkt als Summe dieser beiden T-Ströme
eingeführt wird. Dieser summierte Strom wird mit Hilfe der Nennströme der
Leistungstransformatorwicklung in den Wert pro Einheit konvertiert. Danach wird
der höchste Wert pro Einheit als Haltestrom verwendet. Auf diese Weise wird die
bestmögliche Kombination zwischen Empfindlichkeit und Sicherheit für die
Differentialschutz-Funktion mit T-Konfiguration erzielt. Der dem Prinzip mit der
Ansprechstabilisierungs-Kennlinie zugrunde liegende Hauptgedanke ist die
Verringerung der Ansprechempfindlichkeit bei schwierigen Betriebsbedingungen
der Stromwandler. Solcher Haltestrom bietet die beste Stabilität gegen ein
unerwünschtes Auslösen des gesamten Differentialschutzes.
Die übliche Praxis des Transformatorenschutzes besteht darin, dass die
Stabilisierungskennlinie auf einen Wert gesetzt wird, der mindestens dem
Zweifachen des unter Durchgangsfehlerzuständen zu erwartenden Differenzstrom-
Wertes entspricht. Diese Kriterien können von Applikation zu Applikation
beträchtlich variieren und sind oftmals eine Ermessenfrage. Der zweite Anstieg ist
erhöht, um Stabilität unter starken Durchgangsfehlerbedingungen, die auf Grund
der Sättigung der Stromwandler zu erhöhtem Differentialstrom führen könnten, zu
gewährleisten. Als Standardeinstellung bei normalen Applikationen ist die Vorgabe
für die Auslösekennlinie mit IdMin = 0,3 pro Einheit des Nennstromes des
Leistungtransformators zu empfehlen. Wenn die Bedingungen detaillierter bekannt
sind, kann eine höhere oder niedrigere Empfindlichkeit gewählt werden. Die
Auswahl der geeigneten Kennlinie sollte in solchen Fällen auf den Kenntnissen zur
Genauigkeitsklasse der Stromwandler, der Verfügbarkeit von Angaben zur Position
des Trafostufenstellers (OLTC), der Kurzschlussleistung der Systeme usw. basieren.
Transformatoren können so mit Sammelschienen verbunden werden, dass die für
den Differentialschutz genutzten Stromwandler entweder mit den Wicklungen der
Leistungstransformator in Reihe geschaltet oder die Stromwandler bei
Leistungsschaltern stehen, die zur Sammelschiene gehören - wie beispielsweise
Eineinhalb-Leistungsschalter oder eine Ring-Bus-Anordnung. Bei Stromwandlern,
1MRK 502 016-UDE B
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