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Anwendung; Einstellrichtlinien - ABB REG670 Applikationshandbuch

Generatorschutz
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1MRK 502 016-UDE B
4.7.1.1
4.7.1.2
Applikationshandbuch

Anwendung

Lange Leitungen übertragen oft große Mengen an elektrischer Energie vom
Erzeuger zum Verbraucher. An den jeweiligen Enden der Übertragungsleitung
herrscht ein sehr großes Missverhältnis zwischen erzeugter und verbrauchter
elektrischer Energie. Daraus folgt, dass ein Fehler in der Leitung schnell die
Stabilität eines gesamten Netzes gefährden kann.
Die dynamische Stabilität eines Stromnetzes hängt hauptsächlich von drei
Parametern ab (bei konstanter Menge der übertragenen elektrischen Energie):
Der Art des Fehlers. Dreiphasige Kurzschlüsse sind die gefährlichsten, da
während des Fehlerzustands über die Fehlerstelle keine Energie übertragen
werden kann.
Der Höhe des Fehlerstroms. Ein hoher Fehlerstrom bedeutet einen hohen
Verlust übertragener Energie.
Die Fehlerstrom-Ausschaltzeit. Die Fehlerstrom-Ausschaltzeit setzt sich aus
der Ansprechzeit des Schutzes und der Ausschaltzeit des Leistungsschalter
zusammen. Ist sie zu lang, steigen die Phasenwinkel zwischen den
elektromagnetischen Feldern der Generatoren auf beiden Seiten der
Übertragungsleitung über die zulässigen Stabilitätsgrenzen an.
Der Fehlerstrom in langen Übertragungsleitungen ist hauptsächlich von der
Position der Fehlerstelle abhängig und nimmt mit zunehmendem Abstand zum Ort
der Erzeugung ab. Aus diesem Grund muss der Schutz sehr schnell auf Fehler
reagieren, die nahe am Ort der Erzeugung (und dem Relais ) auftreten, für die sehr
hohe Kurzschlussströme charakteristisch sind.
Aus diesem Grund sind einige der IEDs mit einem unverzögerten Phasen-
Überstromschutz (IOC) ausgestattet, der innerhalb von 10 ms auf Fehler anspricht,
die durch sehr hohe Ströme gekennzeichnet sind. Detaillierte Angaben finden Sie
in den Bestellinformationen.

Einstellrichtlinien

Die Parameter für die Funktion "Phasenüberstromschutz" (IOC) werden über die
lokale HMI bzw. den Schutz- und Steuerungs-Manager (PCM 600) eingestellt.
Diese Schutzfunktion darf nur selektiv auslösen. Daher sind alle System- und
transienten Bedingungen zu überprüfen, die eine unerwünschte Auslösung
verursachen könnten.
Nur durch detaillierte Netzstudien können die Betriebsbedingungen ermittelt
werden, unter denen der höchst mögliche Fehlerstrom in der Leitung zu erwarten
ist. In den meisten Fällen tritt dieser Strom bei dreiphasigen
Kurzschlussbedingungen auf. Überprüfen Sie aber auch einphasige und
zweiphasige Kurzschlussbedingungen mit Erdberührung.
Abschnitt 4
IED Anwendung
221

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