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ABB REG670 Applikationshandbuch Seite 344

Generatorschutz
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Abschnitt 4
IED Anwendung
340
Alle Frequenz- und Spannungszustände im vom Frequenzgradientenschutz
überwachten Netz sollten berücksichtigt werden. Das gleiche gilt für die
angebundenen Betriebsmittel, ihre Frequenzen und Zeitkennlinien.
Es gibt besonders zwei Anwendungsbereiche für den Frequenzgradientenschutz:
1.
Betriebsmitteln, wie Generatoren, Transformatoren und Motoren, vor Schäden
aufgrund hoher oder niedriger Frequenz zu schützen.
2.
Stromversorgungssysteme, oder Teile davon, in Situationen, in denen Last und
Erzeugung nicht ausgeglichen sind, durch Lastabwurf oder Generatorabwurf
vor Netzausfall zu schützen.
Die Frequenzgradientenfunktion (RFC) wird in der Regel zusammen mit einer
Über- oder Unterfrequenzfunktion in kleinen Stromversorgungssystem eingesetzt,
in denen ein einzelnes Ereignis zu einem großen Ungleichgewicht von Last und
Erzeugung führen kann. In solchen Situationen müssen Last- oder Generatorabwurf
sehr schnell erfolgen. Es kann eventuell nicht genügend Zeit vorhanden sein, um zu
warten bis das Frequenzsignal einen abnormalen Wert erreicht hat. Ist der
Frequenzgradient sehr steil (verglichen zum Signal), werden Maßnahmen daher
schon bei einem Frequenzwert nahe der Primärnennfrequenz eingeleitet.
Der Frequenzgradientenansprechwert wird in Hz/s eingegeben. Alle Einstellwerte
der Spannungsgrößen werden in Prozent bezogen auf eine einstellbare
Bezugsspannung eingegeben, die in der Regel auf den Nennwert der
Primärspannung (Phase-Phase) des jeweiligen Stromversorgungssystems oder der
jeweiligen Hochspannungsanlage eingestellt wird.
Die Frequenzgradientenfunktion ist nicht unverzögert, da die Funktion erst nach
einer Zeit einen stabilen Wert liefert. Es wird empfohlen eine ausreichend lange
Zeitverzögerung zu wählen, um Signalrauschen zu unterdrücken. Zeit,
Frequenzgradient und Frequenzstufen zwischen den unterschiedlichen Maßnahmen
können jedoch kritisch sein. Manchmal ist eine ziemlich kurze Auslösezeit von z.
B. lediglich 70 ms erforderlich.
In kleineren Industrienetzen können bei einem einzelnen Ereignis
Frequenzgradienten von bis zu 5 Hz/s auftreten. Werden schwere Fehler (oder eine
Kombination aus Fehlern) beseitigt, können selbst große Stromversorgungssysteme
kleine Inseln mit einem großen Ungleichgewicht zwischen Last und Erzeugung
ausbilden. Beim Trennen kleiner Inseln von großen Netzen sind schon Raten von
bis zu 3 Hz/s aufgetreten. Bei eher "normalen" schweren Störungen treten in
großen Stromversorgungssystemen deutlich geringere Frequenzgradienten auf, in
den meisten Fällen nur ein Bruchteil von 1,0 Hz/s.
1MRK 502 016-UDE B
Applikationshandbuch

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