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ABB REG670 Applikationshandbuch Seite 126

Generatorschutz
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Abschnitt 4
IED Anwendung
122
Sind die Gegensystemströme von den OS- und US-Seiten in Phase, handelt es
sich um einen internen Fehler (d.h. beide Zeiger befinden sich innerhalb der
internen Fehlerregion).
Sind die Gegensystemströme von den OS- und US-Seiten 180 Grad
phasenverschoben, handelt es sich um einen externen Fehler (d.h. die OS-
Zeiger befinden sich außerhalb der internen Fehlerregion).
Deshalb gleicht der relative Winkel unter allen externen Fehlerbedingungen
theoretisch 180 Grad. Bei internen Fehlern sollte der Winkel idealerweise 0 Grad
betragen. Wegen der möglichen unterschiedlichen Impedanzwinkel der
Gegensystemquelle an der OS- und US-Seite des Leistungstransformators kann er
vom idealen Nullwert geringfügig abweichen.
Da sich der interne/externe Fehlerdiskriminator als sehr zuverlässig erwiesen hat,
wurde ihm eine große Rolle verliehen. Wenn beispielsweise ein Fehler erkannt
worden ist, d.h. PICKUP-Signale durch den gewöhnlichen Differentialschutz
gesetzt sind, und der interne/externe Fehlerdiskriminator diesen Fehler als einen
internen charakterisiert hat, dann werden alle eventuellen Blockierungssignale, die
entweder von den Einschalt- oder den Wellenformstabilisierungen erzeugt werden,
ignoriert. Damit ist sichergestellt, dass die Ansprechzeiten des neuen und
weiterentwickelten Differentialschutzes bei allen internen Fehlern unter einem
Zyklus des Stromversorgungssystems (d.h. unter 20 ms bei einem 50 Hz-System)
liegen. Auch bei schweren internen Fehlern mit stark gesättigten Stromwandlern
löst der neue Differentialschutz weit unter einem Zyklus einwandfrei aus, weil
seine Funktion durch die harmonische Verzerrung in den Differentialströmen nicht
verlangsamt wird. Praktisch wird bei allen internen Fehlern eine nicht stabilisierte
Funktion erreicht.
Externe Fehler treten zehn bis hundert Mal häufiger auf als interne. Wenn eine
Störung erkannt wurde und der interne/externe Fehlerdiskriminator diese als
externen Fehler erkannt hat, werden dem Differentialalgorithmus die zusätzlichen
Kriterien auferlegt, bevor dessen Auslösung erlaubt wird. Damit ist eine hohe
Stabilität des Algorithmus bei externen Fehlern gewährleistet. Zur gleichen Zeit
kann das Differentialrelais bei entstehenden Fehlern aber immer noch auslösen.
Das Prinzip des internen/externen Fehlerdiskriminators kann auf
Leistungstransformator und Spartransformatoren mit drei Wicklungen ausgedehnt
werden. Wenn alle drei Wicklungen an ihre jeweiligen Netze angeschlossen sind,
können drei Richtungsvergleiche durchgeführt werden. Zur eindeutigen
Lokalisierung des Fehlers in Bezug auf die geschützte Zone sind jedoch nur zwei
Vergleiche erforderlich. Die möglichen Richtungsvergleiche sind: W1 - W2, W1 -
W3 und W2 - W3. Die vom internen/externen Fehlerdiskriminator bei
Leistungstransformatoren mit drei Wicklungen angewandte Regel lautet:
Wenn alle Vergleiche auf einen internen Fehler hindeuten, dann ist es ein solcher.
Wenn ein Vergleich auf einen externen Fehler hindeutet, dann ist es ein solcher.
Ist eine der Wicklungen nicht angeschlossen, reduziert der Algorithmus
automatisch auf die Version mit zwei Wicklungen. Trotzdem ist der gesamte
1MRK 502 016-UDE B
Applikationshandbuch

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