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5.4.11 Distanzschutz

DECMS/S
5 - 164
Einstellung des REF542
Feldleit- und Schutzgerät REF542 (SCU)
Handbuch
Abbildung 194: Funktionsblock Distanzschutz
Anwendung
Der Distanzschutz ist für den Schutz von vermaschten Mittelspannungsnetzen und
einfachen Hochspannungsnetzen bestimmt. Dabei ist es gleichgültig, wie der Stern-
punkt behandelt wird. Der Distanzschutz besteht aus den folgenden Teilfunktionen:
Anregung,
Impedanzbestimmung,
Richtungsspeicher und
Auslöselogik.
Funktion
Die Anregung hat die Aufgabe, das Vorhandensein eines Fehlers und die Fehlerart se-
lektiv zu erkennen. Abhängig von der Fehlerart werden anschließend die geeigneten
Meßgrößen für die Impedanzbestimmung und den Richtungsentscheid ausgewählt.
Nachdem die Richtung und die Zone des Fehlers bestimmt worden sind, wird mit Hilfe
der Auslöselogik die Auslösezeit gemäß der eingestellten Impedanz-Zeit-Kennlinie er-
mittelt.
Im Distanzschutz ist ebenfalls die Funktion automatische Wiedereinschaltung, im fol-
genden mit AWE abgekürzt, integriert. Damit können bei Fehlerfällen im Netz Kurz-
unterbrechungen (KU´s bzw. AWE-Zyklen) ausgeführt werden. Dabei sind maximal
zwei Wiedereinschaltungen möglich. Es ist jedoch zu beachten, daß der Leistungs-
schalter bei der zweiten Wiedereinschaltung eine längere Pausenzeit braucht, um den
kompletten Ein-Aus-Zyklus wieder bereitstellen zu können.
Die Funktion unterlagerter Signalvergleichsschutz, mit dem auch eine sehr kurze Lei-
tungsstrecke selektiv geschützt werden kann, ist ebenfalls integriert. Dazu ist ein Hilfs-
adernpaar für den Signalaustausch erforderlich.
Für den Netzbetrieb ist es wichtig, nach einem Störfall den Fehlerort so schnell wie
möglich zu lokalisieren, um den Schaden zu reparieren. Da Mittelspannungsnetze
meistens große Ausdehnungen haben, ist für den Netzbetrieb nach der erfolgten Feh-
lerabschaltung eine Fehlerortangabe in km wünschenswert. Aus diesem Grund wird
der Fehlerorter, der aus der gemessenen Fehlerimpedanz die Fehlerentfernung ablei-
ten kann, auch im Distanzschutz implementiert. Er berechnet aus der Leitungs- bzw.
Kabelreaktanz die Fehlerentfernung in km.
Nachdem der Fehler im Netz abgeschaltet und lokalisiert ist, kann es für den Netzbe-
trieb ebenfalls interessant sein, aus dem Ablauf der aufgetretenen Störgrößen und
Meldesignale eine Störungsanalyse durchzuführen. Für diesen Zweck ist im REF 542
die Störschreiberfunktion zur Aufzeichnung der gestörten Netzgrößen vorgesehen.
"Kapitel „5.4.13 Störschreiber" auf Seite 5-208
Der Start dieser Störschreiberfunktion erfolgt entweder mit einem externen Signal
(über einen binären Eingang) oder mit einem Signal des Distanzschutzes. Dazu bieten
sich die Ausgänge General-Start bzw. Generalanregung oder Auslösung (Trip) an.
&EDC
BA 452/00 D

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