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Siemens SIMATIC S5-100U Ex Handbuch Seite 74

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Sekundärer Explosionsschutz
Vorteile der Zündschutzart "Eigensicherheit"
Diese Zündschutzart hat für den Anwender große Vorteile und stellt für ihn eine besonders leicht
handhabbare Zündschutzart dar, weil eigensichere Stromkreise wegen ihrer Eigenschaft, keine
zündfähigen Funken erzeugen zu können, im Betrieb geöffnet und geschlossen werden dürfen.
Das erlaubt die für den Anlagenbetreiber wichtige Möglichkeit des Komponententauschs, der
Reparatur und der Anlagenerweiterung ohne Abschalten. Die Handhabung im Betrieb und bei
der Wartung ist kaum unterschiedlich zu nicht explosionsgeschützten Anlagen. Außerdem
sind auch die Leitungen eigensicherer Stromkreise mit in den Explosionsschutz einbezogen.
Andererseits bietet die Zündschutzart Eigensicherheit wesentlich wirtschaftlichere Problem-
lösungen an, da die im Feld eingesetzten elektrischen Betriebsmittel keine aufwendigen Sonder-
konstruktionen wie z. B. druckfeste Kapselung oder Einbettung in Vergußmassen bedürfen.
Als Nachteile dieser Zündschutzart sei aber angeführt, daß die Eigensicherheit höhere Anforde-
rungen an die Planung und Errichtung einer Anlage als andere Zündschutzarten stellt. Es müssen
nicht nur die Baubestimmungen für die einzelnen Betriebsmittel eingehalten werden, sondern
auch das Zusammenschalten aller Betriebsmittel im eigensicheren Stromkreis muß sorgfältig und
richtig geplant werden. Darüber hinaus kommt es auf eine korrekte Installation an, um insbeson-
dere das Einschleppen fremder Energie in den eigensicheren Stromkreis zu verhindern.
Die Zündschutzart Eigensicherheit ist erst seit 1965 in Deutschland eine eigenständige Zünd-
schutzart und hat in den letzten Jahren einen sehr hohen Stellenwert durch ihre Anwendung in
elektronischen Baugruppen der MSR- und Analysentechnik aber auch der Nachrichtentechnik
und Datenverarbeitung erhalten. In diesen Anwendungsgebieten kann in vielen Fällen der
geforderte niedrige Pegel der elektrischen Größen unproblematisch eingehalten werden.
4.2.8
Vergußkapselung "m"
(DIN EN 50028 / VDE 0170/0171 Teil 9)
Bei dieser Zündschutzart werden die Teile, die eine explosionsfähige Atmosphäre zünden
können, in eine Vergußmasse, die gegenüber Umgebungseinflüssen genügend widerstandsfähig
ist, eingebettet. Dadurch kann die das Betriebsmittel umgebende explosionsfähige Atmosphäre
weder durch Funken noch durch unzulässige Erwärmung gezündet werden.
Man unterscheidet hier grundsätzlich zwei Verfahren, um elektrische Bauteile zu umhüllen – zum
einen das Umgießen und zum anderen das Vergießen der Bauteile. Als Vergußmasse kommen
Duromere, Thermoplaste und Elastomere zur Anwendung.
Anwendung findet diese Zündschutzart vor allem bei elektronischen Baugruppen der MSR- und
Analysentechnik, wobei der Leistungs- und Energiepegel so groß ist, daß die Forderungen der
Zündschutzart Eigensicherheit nicht eingehalten werden können. Dies trifft beispielsweise zu bei
Klein-Transformatoren, Sicherungen, Relais und Netzgleichrichtern.
4 - 14
S5-100U Ex-Baugruppen
6ES5 998-0EX12

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