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Multiplex DG-600 Bauanleitung Seite 11

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Auswiegen
Vor dem Erstflug der DG 600 muß der Schwerpunkt genau aus-
balanciert werden. Bauungenauigkeiten,
die sich im Modellbau
nicht vermeiden lassen, können jedoch zu einer Abweichung
der Schwerpunktlage führen. Deshalb wird das Modell nach ei-
ner mittleren Schwerpunktlage ausgewogen, diese reicht im-
merzum Einfliegen des Modells. Die optimale Schwerpunktlage
für das ieweilige Modell wird beim Einfliegen ermittelt. Schon
kleinste Abweichungen in der Pfeilung ergeben eine Anderung
des Schwerpunktes. Die mittlere Schwerpunktlage der DG 600
liegt in Höhe der Flügelstähle.
Lage des Schwerpunktes mit Filzstitt an Tragflügelunterseite
markieren. Modell mit kompletter RC-Anlage ausrüsten; Kabi-
nenhaube und Leitwerk nicht vergessen.
Modell auf den Fingerspitzen ausbalancieren. Dies bringt eine
ausreichende Genauigkeit. Bleiballast in die Rumpfnase zuge-
ben, bis das Modell mit leicht nach unten geneigter Nase die
Waage hält. Es können -je nach Bauweise und eingebauter RC-
Anlage - 100-300 Gramm Ballast erforderlich sein. Ballast mit
Schaumgummi oder Klettband sichern.
Einfliegen
Das Modell kann nun zum Hochstart vom Boden aus gestartet
werden. Für den Erstflug am besten mit Aufsteckflügel fliegen.
Empfangsanlage einschalten und Ruderkontrolle durchtühren.
Ruder auf sinngemäß richtigen Ausschlag nochmals überprü-
ten. Erst jetzt das Hochstartseil einhängen. Am besten hält ein
Helfer das Modell und achtet darauf, daß die Tragfläche waa-
grecht liegt. Modell freigeben, wenn entsprechender Zug des
Hochstartseils erreicht ist.
Unmittelbar nach dem Abheben ist das Modell in der kritischen
Phase des Hochstarts. Falls das Modellzu steilvom Boden weg-
steigt, besteht die Möglichkeit eines Strömungsabrisses.
Das
Modell bricht aus und kann nur mit Seitenruder in die richtige
Lage gebracht werden. ilodell nach dem Abheben nicht gleich
steil hochreißen, sondern kurz warten, bis ein sicherer Flugzu-
stand erreicht ist, evtl. nachdrücken. Jetzt kann der Steigflug
kontinuierlich fortgesetzt werden. Versuchen Sie, durch leich-
tes Ziehen eine noch größere Ausgangshöhe zu erreichen.
Der Windenfahrer beobachtet über den ganzen Hochstart hin-
weg die Durchbiegung des Tragflügels. An ihr kann er die Bela-
stung des Modells ablesen und entsprechend Gas bzw. die
Schaltstufe regulieren.
Gerade bei böigem Wetter stellt der Hochstart eine außeror-
dentliche Belastung für das Modell dar, die sonst nur bei Kunst-
flug erreicht wird. Nach dem Ausklinken versuchen, einen sau-
beren Geradeausflug zu erreichen, dabei muß der Bumpf - mit
oder gegen den Wind - genau in Flugrichtung liegen. Dies ist äu-
ßerst wichtig für eine optimale Flugleistung des Modells. Bei ei-
nem gierenden Modell ist - durch erhöhten Rumpfwiderstand
und durch schräge Anströmung des Tragflügels bedingt - mit
Leistungsverlust zu rechnen. Trimmungen am Sender entspre-
chend einstellen. Fliegen Sie noch einige Vollkreise, nach Mög-
lichkeit mit Steuerwechsel, und beobachten Sie die Wirksam-
keit der Ruder. Hierzu sei noch gesagt, daß jeder Pilot im Laufe
der Zeit seine eigenen Vorstellungen dazu entwickelt; es kön-
nen deshalb nur allgemeine Empfehlungen gegeben werden.
Falls ein Ruder zu scharf oder zu träge reagiert, beseitigen Sie
dies sofort durch Umhängen an den Abtriebsscheiben der Ru-
dermaschinen. Es ist unsinnig, über längere Zeit hinweg mit
nicht zufriedenstellender
Ruderwirkung zu fliegen. Verändern-
Sie jedoch eine einmal gelundene Einstellung nicht mehr.
Jedes Segelftugmodell erfordert eine gewisse Flugzeit unter
gleichen Steuerbedingungen, bis von lhnen die optimale Lei-
stung erflogen werden kann.
Falls noch genligend Höhe vorhanden ist, sollte gleich beim er-
sten Flug die Lage des Schwerpunktes r.iberprüft werden. Dies
sollte jedoch in ausreichender Sicherheitshöhe erfolgen. War-
ten Sie deshalb - lalls dies nicht mehr zutrifft - auf den nächsten
Start.
Die einfachste und schnellste Methode daz u ist, das Abfangver-
halten des Modells zu überorüten. Dieses Verhalten ist Aus-
druck des Zusammensoiels von Auftriebsmittelounkt und
Schwerpunkt des Modells bei verschiedenen GeschwindigkeF
ten. Wirweisen darauf hin, daß diese Methode eine Feinabstim-
mung darstellt, sie versagt bei groben Baufehlern oder nicht
richtig eingestellter mittlerer Schwerpunktlage.
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Modell kurz andrücken und damit in eine steile Fluglage brin-
gen. Knüppel loslassen. Das Modellist optimaleingestellt,
wenn
es sich in einer sanften, weiten Kurve von selbst abfängt. Zieht
das Modell nach kurzem Andrücken steil hoch, so belindet sich
der Schwerpunkt zu weit vorne. Ballast entfernen und Höhenru-
der etwas tiefer trimmen.
Richtet sich das Modell nach kurzem Andrücken nicht mehrvon
selbst auf, unter Umständen wird der Sturzflug noch steiler, so-
fort Störklappen ziehen und Modell abfangen. Der Schwer-
ounkt betindet sich zu weit hinten.
Ballast zugeben und etwas höher trimmen.
Um deutliche Ergebnisse zu erhalten, sollten die Ballastände-
rungen mindestens '10 Gramm, jedoch höchstens 40 Gramm
betragen.
Beim Landeanflug in niedriger Höhe keine Vollkreise mehr flie-
gen. Größere Richtungsänderungen mit entsprechender
Schräglage in niedriger Höhe gefährden das Modell.
Mit Hilfe der Landeklappen kann der Anflugwinkel genau ge-
steuert werden. Die Klappen sind auch vorteilhaft im Kunstflug
einzuselzen. Sollten Sie sich einmal versteuert haben, kann
durch Ziehen der Klappen die Geschwindigkeit rasch reduziert
werden. Sollte das Modell in starkerThermik zu hoch gestiegen
sein, wird diese Höhe mit Hilfe der Klappen rasch und gelahrlos
abgebaut.
Bei Einbau von 2 Querruder-Servos
ergibt sich die Möglichkeit,
entsprechende Fernsteuerung vorausgesetzt, den Querruder-
ausschlag elektronisch zu dilferenzieren und die Querrud-
gleichzeitig als Wölbklappen zu benutzten. Ausschlagswe.-_-.,,
bei Klappenausschlag ca. 3 mm nach unten.
Größere Ausschläge erbringen keinen Vorteil. Bei nach unten
gefahrenen Rudern erhöht sich der maximale Auft rieb desTrag-
flügelprofils geringfügig, die Querruderwirkung nimmt aber ab,
dies bitte berücksichtigen, wenn in Bodennähe die Ruder aus-
gefahren werden.
Schwache Aufwindfelder können so eflektiver genutzt werden.
Durch viele Flüge sollten Sie sich mit der Wirkungsweise und
den Flugeigenschaften
des Modells vertraut machen, um so op-
timale Leistungen erfliegen zu können.
Einsatz der Aufsteckflü9el
Die Aufsteckflügel bewirken eine Vergrößerung der auftriebslie-
fernden Tragfläche bei geringfügiger Erhöhung des Luftwider
standes. Dies ist vor allem bei Thermik-, Leichtwind- und Strek-
kenfliegen von Vorteil.
Beim schnellen Fliegen (Kunst-, Starkwind und Hangflug) kön-
nen die Aufsteckflügel beidseitig abgenommen und durch den
Steck-Randbogen ersetzt werden. Die Grundgeschwindigkeit
und die Wendigkeit der DG 600 wird dadurch erhöht.
Mit der Variation der Spannweite durch die Aufsteckflügel kann
der Geschwindigkeitsbereich
und damit das Einsatzfeld v"-
Piloten beim Originalf lugzeug auch selbst gewählt werden. -.,-
Wird eine Anderung der Spannweite durch die Aufsteckllügel
während eines Flugtages vorgenommen, bedarl es erlahrungs-
gemäß einer gewissen Gewöhnungszeit, um wieder die optima-
le Leistung erfliegen zu können.
Nutzen Sie die Möglichkeiten, die diese Einrichtung bietet.
Nach einer gewissen Experimentierzeit
werden Sie lhr Modell
leicht den jeweiligen Verhältnissen anpassen können.
Fliegen Sie immer sicherheitsbewußt.
Das Steuern von Flugmo-
dellen verlangt vom Piloten großes VerantwortungsbewuBtsein.
Fliegen Sie immer so, daß Sie in keiner Situation andere Leute
gefährden oder belästigen.
Lernen Sie lhr Modell in vielen Flugstunden kennen, tasten Sie
sich an die Möglichkeiten, die ein solches Modell bietet, heran.
Erleben Sie die Faszination des Fliegens mit diesem Superseg-
ler. Ob auf dem Berg im Hangwind, ob in der Ebene in derTher-
mik, die DG 600 wird Sie immer wieder durch ihr Flugbild, ihre
optimale Leistung und ihr komfortables Steuerverhalten begei-
stern.
Wir wünschen lhnen mit lhrer DG 600 viel Freude und allzeit
Ertolg.
MULTIPLEX Modelltechnik GmbH
Modellentwicklung

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