18 MIG-Löten
Steigende Forderungen nach Verminderung von Korrosionsschäden führen in vielen
Branchen zum Einsatz von beschichteten Blechen. Unter den verschiedenen Möglichkeiten,
den Stahl vor Korrosion zu schützen, kommt dem Zink einerseits wegen seiner günstigen
Korrosionsbeständigkeit und andererseits wegen seines niedrigen Preises eine besondere
Bedeutung zu.
Große Mengen verzinkten Feinbleches werden im Automobilbau, in der Bauwirtschaft, in der
Lüftungs- und Klimatechnik und in der Haustechnik für die Herstellung von Weißware
eingesetzt
Zink beginnt bei etwa 420° Celsius zu schmelzen und bei etwa 906° Celsius zu verdampfen.
Diese Eigenschaften wirken sich ungünstig auf den Schweißprozess aus, da mit der Zündung
des Lichtbogens (bei Stahldraht ca. 1450-1520° C, Siedepunkt 2700° C) der Verdampfungs-
prozess des Zinks eingeleitet wird. Zinkdämpfe und Oxyde können zu Poren, Bindefehlern,
Rissbildungen und zu einem instabil brennendem Lichtbogen führen. Daher ist es für
verzinkte Bleche günstiger bei geringem Materialverzug, wenn weniger Wärme eingebracht
wird.
Geringeres Verdampfen/Verbrennen der Oberflächenbeschichtung, Meerwasser- und
Korrosionsbeständigkeit sind weitere Vorteile.
Hinter dem Begriff MIG-Löten verbirgt sich ein Hartlötverfahren, das mit MIG-MAG- oder
Pulse-Arc- Schutzgasschweißanlagen mit sogenannten Bronzedrähten ausgeführt wird. Zum
Löten von verzinkten Blechen kommen meistens Drähte mit Kupfersilizium (z.B. CuSi 3),
oder Aluminiumbronze-Legierungen (z.B. CuAl 9) bei aluminierten Stahl- oder
Edelstahlblechen zur Anwendung.
Vorteile beim Einsatz dieser Drähte sind:
keine Korrosion der Schweißnaht
minimaler Spritzerauswurf
geringer Abbrand der Beschichtung
niedrige Wärmeeinbringung
einfache Nachbearbeitung der Naht
kathodische Schutzwirkung des Grundwerkstoffes im
unmittelbaren Nahtbereich
Reinargon oder das Argonmischgas (Ar. 97,5 % - CO
Lichtbogenträger und ergibt eine annähernd blanke Nahtoberfläche. Bei dickeren
Zinkschichten ab 15 mikro-m kann die große Menge an Zinkdämpfen zu deutlichen
Instabilitäten beim Lötvorgang führen. Daher ist es oft günstiger, bei derartigen
Anwendungsfällen den Kurz- bzw. Sprühlichtbogen mit sehr kurzer Lichtbogenlänge
einzusetzen.
Durch die präzise Einstellung und Reproduzierbarkeit der programmierbaren Parameter für
CuSi 3, 0,8 mm und 1,0 mm ∅, bei MIG- oder Puls-Arc- Schweißen mit der Pulse-Arc-
Schweißanlage InvertaPuls IP 10, kann durch Einstellung einer kurzen Bogenlänge der
Lichtbogen stabil gehalten werden.
Die Programmanwahl erfolgt über die Funktionstasten „F3" (MIG/MAG – Pulsen), „F1"
(Material) und „F5" (Drahtdurchmesser). Werkstückkabel in Minus-Buchse einstecken und
durch Rechtsdrehen sichern. Schweißleitung zu Zentralanschluss– Schweißbrenner in Plus-
Buchse stecken und durch Rechtsdrehen sichern. Wir empfehlen bei MIG- Löten den
Schweißbrenner mit Kunststoffseele auszurüsten.
Die Auslaufdüse und Führungsdüse (Messing) (DV-25/4) gegen Auslaufdüse Art.-Nr.
103.001 und Führungsdüse Art.-Nr. 012.0.0373 (Kunststoff) austauschen.
2,5 %) als Schutzgas dient als
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