15 Verfahrensbeschreibung
Die Bezeichnung "Schutzgasschweißen" (SG-Schweißen) ist ein Oberbegriff für alle
Lichtbogen-Schweißverfahren, bei denen strömendes Schutzgas die Schweißstelle einhüllt
und damit vor schädlichen Einflüssen der Luft schützt. Unterteilt werden die
Schutzgasschweißverfahren nach dem Abschmelzverhalten der Elektroden in zwei
Hauptgruppen:
WSG = Wolfram-Schutzgasschweißen (nicht abschmelzende Elektrode)
MSG = Metall-Schutzgasschweißen (abschmelzende Elektrode)
Metallschutzgasschweißen (MSG)
Das Metallschutzgasschweißen findet vor allem in der Wirtschaftlichkeit ihre Bedeutung.
Die wichtigsten Gründe für das MSG sind:
⇒
einsetzbar ab 0,6 mm Werkstückdicke
⇒
große Abschmelzleistung
⇒
hohe Schweißgeschwindigkeit
⇒
konzentrierte Wärmeeinbringung
⇒
keine oder nur geringe Schlackenbildung
⇒
geringer Verzug
⇒
gute Ausgleichbarkeit bei Nahtvorbereitungstoleranzen
⇒
gute Eignung im Zwangslagenbereich
⇒
(fast) endloses Schweißen ohne Elektrodenwechsel
⇒
sehr gute Eignung für das vollmechanische Schweißen
Der Lichtbogen brennt beim MSG-Schweißen zwischen einer aufgespulten Drahtelektrode
und dem Werkstück.
Die Drahtelektrode bildet den Schweißzusatz und dient gleichzeitig als Lichtbogenträger.
Abhängig von den zu schweißenden Werkstoffen kommen als Schutzgase inerte oder aktive
Gase zum Einsatz. So kann nach der Art der Schutzgase das Metallschutzgasschweißen weiter
unterteilt werden in:
Metall-Inertgasschweißen (MIG)
Als Schutzgase werden Edelgase, in der Regel Argon, Helium oder Mischungen aus beiden,
verwendet. Diese Gase reagieren nicht mit anderen Stoffen (inert = untätig), sie werden
eingesetzt beim Schweißen von Aluminium, Kupfer, Titan und anderen Nichteisenmetallen.
Metall-Aktivgasschweißen (MAG)
Als Schutzgase werden Kohlendioxyd oder Gemische aus den Gasen Argon und
Kohlendioxyd oder Argon mit Sauerstoff verwendet. Für spezielle Anwendungen können
auch Gemische mit Argon, Kohlendioxyd und Sauerstoff eingesetzt werden. Da die Gase
Kohlendioxyd und Sauerstoff chemische Reaktionen beim Schweißen bewirken, werden sie
als „aktiv" bezeichnet.
Mit aktiven Gasen werden unlegierte, niedriglegierte und hochlegierte Stähle geschweißt.
Merkmale von Kohlendioxyd (CO 2 ):
CO 2 wird für unlegierte Stähle und mit Einschränkungen für niedriglegierte Stähle
angewendet
höhere Porensicherheit
schwierige Spaltüberbrückung
höhere Lichtbogenspannung
35