EIN.FAHREN
Auch noch so fein bearbeitete Flächen am Kolben und Zylin-
der eines Motors haben rauhere Oberflächen als Teile, die
schon
längere Zeit aufeinandergleiten. Jeder Kolben muß da-
her in der ersten Zeit seiner Benutzung einlaufen. Wenn auch
übertriebene Vorsicht
in
der Einlaufzeit keineswegs nötig ist,
so soll der Motor doch auch nicht längere Zeit bis an die
Grenze seiner Leistungsfähigkeit beansprucht werden. Die
etwas höhere Reibung der aufeinandergleitenden neuen Teile
würde sonst Wärme erzeugen, die den Kolben so stark aus-
dehnen kann, daß er im Zylinder klemmt. Außerdem muß sich
gerade
in·
der ersten Zeit auf der Oberfläche des Kolbens eine
Olkohleschicht bilden, die den Kolben vor direkter Berührung
mit der heißen Verbrennungsflamme schützt. Vermeiden Sie
daher, den Motor während der ersten 1"500 Kilometer schwer
ziehen zu lassen. Fahren Sie auch Steigungen, die der Motor
noch im vierten Gang schaffen würde, lieber mit etwas höhe-
ren Drehzahlen im dritten Gang. Höhere Drehzahlen unter
geringer Belastung bekommen dem Motor besser als schweres
ziehen bei Vollgas. Wählen Sie zum Einfahren Strecken, auf
denen Sie viel mit dem Gasgriff arbeiten müssen, also
möglichst kurvenreiche Landstraßen. Hüten Sie sich vor gleich-
mäßig schneller Fahrt auf der Autobahn. Bei dauernd wech-
selnder
Beanspruchung verträgt auch ein neuer Motor schon
kurzzeitig (1 - 2 Minuten) Vollgas.
.
Wenn Sie sicher sein wollen, dem Motor in der Einfahrzeit
nie zu viel zuzumuten, fahren Sie während der ersten 1500 km
nicht mit höheren Geschwindigkeiten als den nachstehenden
angegebenen Kilometerzahlen.
1. Gang 0 - 15 km/h
2. Gang 15-30 km/h
3. Gang 30 - 50 km/h
4. Gang 50 - 65 km/h
Je mehr Kilometer der Motor hinter sich hat, um so mehr und
länger dürfen Sie ihn belasten. Aber erst nach etwa 2500 km
ist der Motor so eingefahren, daß Sie ihn auch auf längere
Strecken mit Vollgas fahren dürfen. Ein besonderes Mischungs-
verhältnis von Kraftstoff und 01 oder eine besondere Einfahr-
düse sind für den SACHS auch in der Einfahrzeit nicht erfor-
derlich.
Bemerken Sie beim Einfahren, daß die Geschwindigkeit des
Fahrzeuges nachläßt und der Motor schwer geht, ohne daß
Steigungen oder heftiger Gegenwind als natürliche Ursachen
in Frage kommen, nehmen Sie das Gas weg und ,kuppeln Sie
aus. Läuft der Motor dann im Leerlauf ruhig weiter, war alles
in Ordnung und Sie können unbesorgt weiterfahren. Bleibt der
Motor beim Auskuppeln aber sofort stehen, rollen Sie aus und
halten einige Minuten an, bis sich der Motor etwas abgekühlt
hat. Beim Weiterfahren würde sonst der Kolben im Zylinder
urtter kreischendem Geräusch festgehen. Auch das ist noch
kein Unglück. Gewiß hinterläßt jeder Kolbenklemmer auf dem
Kolben deutlich sichtbare hellglänzende Spuren. Diese Druck-
stellen arbeiten sich aber bei weiterer vorsichtiger Fahrt im
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