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Viessmann VITOCAL 350-HT PRO Planungsanleitung Seite 57

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Planungshinweise
(Fortsetzung)
■ Der Anschluss der Wärmepumpe an das Rohrleitungssystem
muss mit geeigneten Einbauten zur Reduzierung der Schwin-
gungsübertragung erfolgen: Siehe hierzu „Anschlüsse Wärme-
pumpe".
■ Sauerstoffgehalt und Korrosion in Stahl-Rohrsystemen führt zur
Verschlammung von Wärmetauschern und somit zu Leistungsmin-
derung. Anforderungen an die Qualität des Füllwassers einhalten:
Siehe Kapitel „Wasserbeschaffenheit und Wärmeträgermedium".
■ In den Erdsonden und -kollektoren könnten sich Ablagerungen
und Verschmutzungen befinden. Um diese am Eintritt in den Ver-
dampfer zu hindern, den Primär-Vorlauf der Wärmepumpe mit
einem Schmutzfilter oder Sieb ausstatten.
3.9 Dimensionierung der Wärmepumpe
Zuerst die Norm-Gebäudeheizlast Φ
das Kundengespräch und die Angebotserstellung ist in den meisten
Fällen eine überschlägige Ermittlung der Heizlast ausreichend.
Monovalente Betriebsweise
Bei Wärmepumpenanlagen mit monovalenter Betriebsweise ist eine
genaue Dimensionierung besonders wichtig, da zu groß gewählte
Geräte oftmals mit unverhältnismäßig hohen Anlagenkosten verbun-
den sind. Überdimensionierung daher vermeiden!
Bei der Dimensionierung der Wärmepumpe Folgendes beachten:
■ Zuschläge für Sperrzeiten zur Heizlast des Gebäudes berücksich-
tigen. Das Energieversorgungsunternehmen darf die Stromversor-
gung von Wärmepumpen für max. 3 × 2 Stunden innerhalb
24 Stunden unterbrechen.
Zusätzlich individuelle Regelungen von Sondervertragskunden
berücksichtigen.
■ Aufgrund der Gebäudeträgheit bleiben 2 Stunden Sperrzeit in der
Regel unberücksichtigt.
Hinweis
Zwischen 2 Sperrzeiten muss die Freigabezeit mindestens so lang
sein wie die vorhergegangene Sperrzeit.
Überschlägige Ermittlung der Heizlast auf Basis der beheizten
Fläche
2
Die beheizte Fläche (in m
) wird mit folgendem spezifischen Leis-
tungsbedarf multipliziert:
Passivhaus
Niedrigenergiehaus
Neubau (gemäß EnEV)
Haus (Bj. vor 1995 mit normaler Wärmedämmung)
Altes Haus (ohne Wärmedämmung)
Monoenergetische Betriebsweise
Die Wärmepumpenanlage wird im Heizbetrieb durch eine elektrische
Zusatzheizung (bauseits, z. B. Heizwasser-Durchlauferhitzer) unter-
stützt. Die Zuschaltung erfolgt durch die Regelung in Abhängigkeit
der Außentemperatur (Bivalenztemperatur) und der Heizlast.
Hinweis
Der Anteil des von der elektrischen Zusatzheizung verbrauchten
Stroms wird nicht mit Sondertarifen berechnet.
Auslegung bei typischer Anlagenkonfiguration:
■ Heizleistung der Wärmepumpe auf ca. 70 bis 85 % der max. erfor-
derlichen Gebäudeheizlast gemäß EN 12831 auslegen.
■ Anteil der Wärmepumpe an der Jahresheizarbeit beträgt ca. 95 %.
■ Sperrzeiten müssen nicht berücksichtigt werden.
VITOCAL
des Gebäudes ermitteln. Für
HL
2
10 W/m
2
40 W/m
2
50 W/m
80 W/m
2
120 W/m
2
Vor der Bestellung muss wie bei allen Heizsystemen die Norm-
Gebäudeheizlast gemäß EN 12831 ermittelt und die Wärmepumpe
entsprechend gewählt werden.
Theoretische Auslegung bei 3 × 2 Stunden Sperrzeit
Beispiel:
Neubau mit guter Wärmedämmung (50 W/m
Fläche von 2000 m
2
■ Überschlägig ermittelte Heizlast: 100 kW
■ Maximale Sperrzeit 3 × 2 Stunden bei minimaler Außentemperatur
gemäß EN 12831
Bei 24 h ergibt sich so eine Tages-Wärmemenge von:
■ 100 kW ∙ 24 h = 2400 kWh
Um die max. Tages-Wärmemenge zu decken, stehen aufgrund der
Sperrzeiten für den Wärmepumpenbetrieb nur 18 h pro Tag zur Ver-
fügung. Wegen der Gebäudeträgheit bleiben 2 Stunden unberück-
sichtigt.
■ 2400 kWh / (18 + 2) h = 120 kW
Die Leistung der Wärmepumpe müsste bei einer max. Sperrzeit von
3 × 2 Stunden pro Tag also um 20 % erhöht werden.
Oft werden Sperrzeiten nur bei Bedarf geschaltet. Erkundigen Sie
sich beim zuständigen EVU des Kunden über Sperrzeiten.
Hinweis
Die gegenüber der monovalenten Betriebsweise geringere Dimen-
sionierung der Wärmepumpe hat eine Erhöhung der Laufzeit zur
Folge. Um dies zu kompensieren, muss bei Sole/Wasser-Wärme-
pumpen die Wärmequelle vergrößert werden.
Bei einer Erdsondenanlage Richtwert für Jahresentzugsarbeit von
100 kWh/m ∙ a nicht überschreiten.
Heizwasser-Durchlauferhitzer (bauseits)
Als zusätzliche Wärmequelle kann in den Heizwasservorlauf ein
elektrischer Heizwasser-Durchlauferhitzer integriert werden. Der
Heizwasser-Durchlauferhitzer wird über einen separaten Netzan-
schluss angeschlossen und abgesichert.
Die Regelung erfolgt über die Wärmepumpenregelung.
3
2
) und einer beheizten
Viesmann
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