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Viessmann VITOCAL 350-HT PRO Planungsanleitung Seite 59

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Planungshinweise
(Fortsetzung)
3.10 Wärmequelle Erdsonden
Erdsonden können gemäß VDI 4640 (Deutschland) geplant und aus-
geführt werden. In der Schweiz gelten die Angaben gemäß SIA 384,
kantonale und örtliche Vorschriften.
Bewilligungsbehörde für Bohrungen in Deutschland:
■ Bohrungen < 100 m: Wasser-Wirtschaftsamt
■ Bohrungen > 100 m: Zuständiges Bergbauamt
Frostschutz
Für den störungsfreien Betrieb der Wärmepumpe sind im Primär-
kreis (Sole) Frostschutzmittel auf Ethylenglycol-Basis einzusetzen.
Diese müssen einen Mindest-Frostschutz von –16,1 °C (Eisflocken-
punkt) gewährleisten und geeignete Inhibitoren für den Korrosions-
schutz beinhalten. Fertiggemische gewährleisten eine gleichmäßige
Konzentrationsverteilung.
Wir empfehlen für den Primärkreis (Sole) das Viessmann Wärmeträ-
germedium Tyfocor GE auf Basis von Ethylenglycol (Fertiggemisch
mit einem Mindest-Frostschutz von –16,1 °C (Eisflockenpunkt),
grün).
Falls folgende Bedingungen erfüllt sind, können Frostschutzmittel
auf Bioethanol-Basis mit Viessmann Sole/Wasser-Wärmepumpen
verwendet werden:
■ Konzentration im Fertiggemisch: ≤ 30 Vol.-%
■ Empfehlung: Mit Korrosionsinhibitoren zur Verbesserung der Rest-
alkalität
■ Die Gebrauchshinweise und Sicherheitsdatenblätter des Herstel-
lers sind zu beachten.
Erdsonde
RL
VL
RL Rücklauf Primärkreis
VL Vorlauf Primärkreis
A Bentonit-Zement-Suspension
B Schutzkappe
Bei kleinen Grundstücken und bei der Nachrüstung an bestehenden
Gebäuden sind Erdsonden eine Alternative zum Erdkollektor. Fol-
gend wird die Doppel-U-Rohrsonde betrachtet.
Eine Variante sind 2 Doppel-U-Rohrschleifen aus Kunststoff in
einem Bohrloch. Alle Hohlräume zwischen Rohren und Erdreich wer-
den mit einem gut wärmeleitenden Material ausgefüllt (Bentonit).
Wir empfehlen folgenden Abstand zwischen 2 Erdsonden:
■ Bis 50 m Tiefe: Min. 5 m
■ Bis 100 m Tiefe: Min. 6 m
VITOCAL
Für die Bohrungen sollte ein nach DVGW Arbeitsblatt W 120 zertifi-
ziertes oder ein FWS Gütesiegel zertifiziertes Bohrunternehmen
beauftragt werden.
Wir empfehlen die komplette Auslegung auf regionale Bedingungen
durch entsprechende Dienstleister.
Hinweise
■ Bei der Wahl des Frostschutzmittels unbedingt die Vorgaben der
Bewilligungsbehörde einhalten.
■ Die Unterschreitung des Mindest-Frostschutzes kann eine
Beschädigung der Wärmepumpe hervorrufen.
■ Ein zu hoch gewählter Frostschutz (bzw. Ethylenglykol-Anteil) führt
zur Absenkung der Wärmeleistung.
Bei solchen Anlagen muss die zuständige Behörde rechtzeitig über
das Bauvorhaben informiert werden.
Die Erdsonden werden je nach Ausführung mit Bohr- oder Rammge-
räten eingebracht. Für diese Anlagen muss eine wasserrechtliche
Erlaubnis eingeholt werden.
Weitere Auskünfte geben die Hersteller von Erdsonden.
Hinweis
Erdsonden für Vitocal 350-HT Pro sind ausschließlich mit Simulati-
onsprogrammen auszulegen und bedürfen einer geologischen Fach-
planung.
Mögliche spezifische Entzugsleistungen q
sonden (nach VDI 4640, Blatt 2)
Untergrund
Richtwerte
Schlechter Untergrund (trockenes Sediment)
(λ < 1,5 W/(m · K))
Normaler Festgesteins-Untergrund und
wassergesättigtes Sediment
(1,5 ≤ λ ≤ 3,0 W/(m · K))
Festgestein mit hoher Wärmeleitfähigkeit
(λ > 3,0 W/(m · K))
Einzelne Gesteine
Kies, Sand (trocken)
Kies, Sand (wasserführend)
Ton, Lehm (feucht)
Kalkstein (massiv)
Sandstein
Saure Magmatite (z. B. Granit)
Basische Magmatite (z. B. Basalt)
Gneis
3
für Doppel-U-Rohr-
E
Spezifische
Entzugsleistung
q
in W/m
E
20
50
70
< 20
55-65
30-40
45-60
55-65
55-70
35-55
60-70
Viesmann
59

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