Je nach Leitfähigkeit des Materials dringt der GoldScreenPen unterschiedlich tief in die
jeweiligen Metalle bzw. Legierungen ein. Bei hoch-leitenden Materialien wie Silber [61 MS/m]
dringt das Gerät weniger weit ein als bei Legierungen aus dem mittleren (Gold 999 [45 MS/m]
oder Gold 986 [ca. 25,5 MS/m]) und niedrigen Leitwert-Bereich (z.B. Krügerrand [9,7 MS/m]). Die
Eindringtiefen sind relativ hoch, wenn man bedenkt, dass die meisten galvanischen Gold- oder
Silberschichten lediglich 10 bis 60 μm dick sind. Von der Eindringtiefe des GoldScreenPens hängt
ab, bis zu welcher Größe Edelmetall-Objekte gemessen werden können. Prinzipiell können Sie
auch 1 kg Silberbarren mit dem Gerät messen – es wird ein Leitwert ausgegeben. Allerdings
besteht bei solch großen Objekten die Gefahr, dass die Fälscher dickere Edelmetallschichten um
den Fremdmetallkern aufbringen. Daher sollte man bei Objekten über 1 Unze immer mehrere
geeignete Testmethoden kombinieren. Bei Barren ab ca. 50 g empfehlen wir die zusätzliche
Anwendung der Ultraschallmethode (Goldanalytix BarScreenSensor). Bei Objekten bis zu 1 Unze
ist die Eindringtiefe jedoch ausreichend hoch, um Fälschungen zu erkennen.
Informieren Sie sich zu diesem Thema gerne auch auf www.gold-analytix.de/wissen, um mehr
über das richtige Vorgehen bei der zerstörungsfreien Prüfung von Edelmetallen zu erfahren.
Absolute Gewissheit, v.a. zur exakten Zusammensetzung der Prüfobjekte, liefert jedoch nur eine
zerstörende, chemische Analyse.
Unregelmäßige und unbewegliche Objekte: Ein großer Vorteil des GoldScreenPens ist die
Möglichkeit, unregelmäßig geformte bzw. individuelle Metallobjekte zu messen. Ein typisches
Beispiel ist die Unterscheidung zwischen hochwertigem und lediglich versilbertem Besteck:
Hochwertiges Silberbesteck (800-999 punziert, d.h. 80-99,9% Silberanteil) kann aufgrund des
deutlich höheren Leitfähigkeitsbereiches (800: ca. 48 MS/m; 999: ca. 62 MS/m; siehe Tabellen im
Anhang) deutlich von Hotelsilber der Klassen A (Punzierungen 90/100/110; Basismaterial:
Neusilber, Messing oder sonstige Kupferlegierungen) und B (z.B. Punzierungen 60 oder 80;
verschiedenste Basismaterialien) unterscheiden werden, da hier die Leitfähigkeitsbereiche je
nach Basismaterial bei ca. 5-25 MS/m liegen. Der mobile Einsatz des GoldScreenPens ermöglicht
auch das punktuelle Testen von großen, unbeweglichen Metallgegenständen, z.B. auf
Schrottplätzen. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Unterscheidung von hochwertigem Zinngeschirr
von billigen Imitaten, z.B. aus Zink.
Sonderfälle:
Ältere Münzen/Barren
Ältere Münzen/Barren (hier definiert als Münzen/Edelmetalle vor dem 2. Weltkrieg) und
insbesondere Objekte aus dem 19. Jahrhundert können in Ihrer Zusammensetzung variieren.
Obwohl der Goldgehalt korrekt ist, kann es vorkommen, dass bei einigen Münzen Abweichungen
in der übrigen Zusammensetzung auftreten. Aufgrund der damals nicht optimalen Herstellungs-
und Analysebedingungen können derartige Münzen mit anderen Metallen verunreinigt worden
sein, wodurch sich der Leitwert der Münze verändert und eine zuverlässige Echtheitsprüfung von
älteren Münzen und Barren mit dem GoldScreenPen oft nicht möglich ist.
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