ABB Relion 670 Serie Anwendungs-Handbuch Seite 265

1MRK 505 370-UDE Rev. J
Deltaüberwachung für Funktionen verwendet werden, die als Schutzaktivatoren oder
Fehlerdetektoren verwendet werden.
Alle anderen Überwachungsmodi wie RMS/DFT Mag oder Winkel erfordern mindestens einen Zyklus
für die Deltaerkennung und können für Zeitverzögerungsfunktionen verwendet werden.
Winkelverschiebungsmodus
Der Einsatz von Anlagen zur dezentralen Stromerzeugung (DG) nimmt aufgrund der liberalisierten
Märkte (Deregulierung) und des globalen Trends zur Nutzung erneuerbarer Energien immer mehr
zu. Sie erzeugen Leistung im Bereich von 10 kW bis 10 MW und die meisten davon sind mit dem
Verteilungsnetz verbunden. Sie können sowohl Strom in das Netz einspeisen als auch lokale Lasten
versorgen. Es ist nicht üblich, Generatoren direkt an die Verteilungsnetze anzuschließen, daher kann
die dezentrale Erzeugung für den Schutz von Verteilungsnetzen einige Herausforderungen
verursachen. Aus der Sicht des Schutzes ist eines der anspruchsvollsten Probleme die Inselbildung.
Inselbildung ist definiert als ein Zustand, in dem eine dezentrale Erzeugungseinheit weiterhin Strom
zu einem bestimmten Teil des Verteilungsnetzes liefert, wenn Strom aus dem größeren
Versorgungsnetz nach dem Öffnen eines Leistungsschalters nicht mehr verfügbar ist.
Inselbildung wird auch als Netzverlust (Loss of Mains - LOM bzw. Loss of Grid LOG) bezeichnet.
Wenn LOM auftritt, wird weder die Spannung noch die Frequenz von der Netzstromversorgung
gesteuert. Diese dezentralen Generatoren sind auch nicht mit Spannungs- und Frequenzregelung
ausgestattet; daher darf die Spannungsgröße eines Inselnetzwerks nicht innerhalb der gewünschten
Grenzen gehalten werden, was zu undefinierten Spannungsgrößen bei Inselbildung und
Frequenzinstabilität führt. Weiterhin stellt unkontrollierte Frequenz ein hohes Risiko für Antriebe und
andere Maschinen dar.
Inselbildung kann eine Folge sein von:
• Fehler im Netz
• Fehlfunktion des Leistungsschalters
• Ausschalten des Leistungsschalters während der Wartung
Wenn der dezentrale Generator nach dem Abschalten der Stromversorgung weiterhin in Betrieb
bleibt, werden Fehler unter bestimmten Bedingungen nicht behoben, da der Lichtbogen von den
dezentralen Generatoren geladen wird. Darüber hinaus sind die dezentralen Generatoren nicht mit
den aktuellen Wiedereinschaltverfahren kompatibel. Während der Totzeit der
Wiedereinschaltsequenz neigen die Generatoren im Netz in der Regel dazu, von der Synchronität
mit dem Netz abzuweichen und das erneute Verbinden ohne Synchronisierung kann die Generatoren
beschädigen, was hohe Ströme und Spannungen im benachbarten Netz verursacht.
Aufgrund der oben genannten technischen Probleme ist ein Schutz vorzusehen, der die dezentrale
Erzeugung trennt, sobald sie von der Hauptnetzversorgung elektrisch getrennt ist. Zur Erkennung
von Netzverlusten werden verschiedene Verfahren eingesetzt. Die aktuelle Funktion der
Spannungsüberwachung konzentriert sich jedoch auf den Spannungsvektorsprung.
Für Inselbildung auf der Grundlage des Vektorsprungschutzes sollte die in Abbildung
dargestellte Logik verwendet werden, um den Leistungsschalter auszulösen. Mit dieser Logik kann
eine zuverlässige Auslösung sichergestellt werden, da die Winkelverschiebung in allen drei
Leiterspannungen erkannt wurde.
Sammelschienenschutz REB670
Anwendungs-Handbuch
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Abschnitt 11
Sekundärsystem-Überwachung
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