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Gerichteter Gegensystemüberstromschutz - ABB Relion 670 Serie Anwendungs-Handbuch

Sammelschienenschutz
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Inhaltsverzeichnis

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Abschnitt 10
Multifunktionsschutz
Die Parameter für die allgemeine Strom- und Spannungsschutzfunktion (CAGVPC) werden über die
LHMI oder das Bedien- und Parametriertool (PCM600) gesetzt.
Global definierte Gerätewerte für den Primärstrom (IBase), die Primärspannung (UBase) und
Primärleistung (SBase) werden in einer Funktion für globale Bezugswerte für Einstellungen,
GBASVAL, gesetzt.
GlobalBaseSel: Wählt die globale Basiswertegruppe aus, die von der Funktion zur Definition von
IBase, UBase und SBase verwendet wird. Beachten Sie, dass diese Funktion nur den IBase-Wert
verwendet.
10.1.3.1
Gerichteter Gegensystemüberstromschutz
Die gerichtete Gegensystem-Überstromfunktion wird normalerweise als empfindlicher
Erdfehlerschutz für Leitungsabgänge verwendet, bei denen es infolge gegenseitiger Induktion
zwischen zwei oder mehreren parallelen Leitungen zu unzulässiger Nullsystembeeinflussung
kommen kann. Außerdem kann sie für Anwendungen an Untergrundkabeln genutzt werden, bei
denen die Nullimpedanz von den Fehlerstromrückpfaden abhängt, die Gegensystemimpedanz des
Kabels aber praktisch konstant ist. Zu beachten ist, dass das gerichtete Gegensystem-
Überstromelement vor allen unsymmetrischen Fehlern einschließlich Leiter-Leiter-Fehler schützt. Es
ist darauf zu achten, dass der minimale Ansprechwert für eine solche Schutzfunktion über dem
natürlichen Unsymmetrieniveau des Systems eingestellt wird.
Es folgt ein Beispiel für die Verwendung des gerichteten Gegensystem-Überstromschutzelements in
einer CVGAPC-Funktion zur Bereitstellung einer empfindlichen Erdfehlerschutz-Einrichtung für
Leitungsabgänge.
Diese Funktionalität lässt sich mithilfe einer CVGAPC-Funktion erzielen. Folgendes muss getan
werden, um den korrekten Ablauf dieser Funktion sicherzustellen:
1.
Dreiphasenströme und -spannungen mit einer CVGAPC-Instanz (z. B. GF04) verbinden
2.
CurrentInput auf NegSeq setzen (beachten Sie, dass die CVGAPC-Funktion den I2-Strom und
NICHT den 3I2-Strom misst. Dies ist wichtig für eine korrekte Einstellung des OC-
Ansprechwerts)
3.
VoltageInput auf -NegSeq setzen (beachten Sie, dass der Gegenspannungszeiger umgekehrt
wird, um die Richtungsabhängigkeit zu vereinfachen)
4.
Basisstromwert IBase auf primären Bemessungsstrom der Netzstromwandler einstellen
5.
Basisspannungswert UBase auf Bemessungsspannung Leiter-Leiter-Netz in kV einstellen
6.
RCADir auf den Wert +65 Grad setzen (NegSeq-Strom eilt im Fehlerfall bei diesem Winkel der
NegSeq-Spannung nach)
7.
ROADir auf den Wert 90 Grad einstellen
8.
LowVolt_VM auf den Wert 2 % setzen (Höhe der NegSeq-Spannung, über der das
Richtungselement aktiviert wird)
9.
Eine Überstromstufe (z. B. OC1) aktivieren
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Die Überstromstufen haben einen IMinx-Parameter (x=1 oder 2, je nach Stufe) zur
Festlegung des minimalen Auslösestroms. Stellen Sie für jeden StufeIMinx unter den
Wert von StartCurr_OCx ein, um eine Rücksetzcharakteristik gemäß ANSI-Standard
zu erzielen. Wenn IMinx in einer beliebigen Stufe über dem Wert StartCurr_OCx
liegt, funktioniert das Zurücksetzen gemäß ANSI-Standard so, als wäre der Strom
null, wenn der Strom unter den Wert von IMinx fällt.
Die Funktion verfügt über die Standardeinstellung für Auslösewerte und Zeitglieder
entsprechend der typischen Anwendung als Reserveschutz für Netze. Diese
Einstellungen sollten entsprechend der System-Reserveschutzstrategie der
einzelnen Versorger geändert werden. Die empfohlene Mindestzeitverzögerung der
Funktion sollte bei Verwendung im Prozessbus 9-2 größer als 0,05 s sein.
© 2017 Hitachi Energy. Alle Rechte vorbehalten
1MRK 505 370-UDE Rev. J
M13088-237 v5
M13088-3 v5
Sammelschienenschutz REB670
Anwendungs-Handbuch

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