saniflow® II/II S
Das Produkt ist ein großzelliges, luftgefülltes Antidekubitus-Wechseldrucksystem mit automatischer
Regelung des Fülldrucks. Es funktioniert nach dem Prinzip der intermittierenden Entlastung des
Patientenauflagedrucks und ist für die Dekubitusprophylaxe und/oder -therapie am ganzen Körper
bestimmt. Das Antidekubitus-Wechseldrucksystem wird als Matratzenauflagesystem verwendet,
d. h. eine separate Schaumstoffmatratze von min. 4 cm Höhe wird als Matratzenunterlage für die
Wechseldruckmatratze im Bett benötigt.
Das Produkt besteht aus einem Aggregat und einer luftgefüllten Wechseldruckmatratze, die durch
zwei Versorgungsschläuche miteinander verbunden sind. Das Aggregat beinhaltet eine elektrisch
betriebene Pumpe, ein Regelventil und einen synchronisierten Luftverteiler, die zusammen
als Regeleinheit agieren. Die Wechseldruckmatratze, besteht aus insgesamt 17/19 großzelligen
Luftkammern (Zellen), die in zwei Luftkammerkreise aufgeteilt sind.
Durch die Regeleinheit des Aggregates werden im Betriebsmodus Wechseldruck die 2
Luftkammerkreise der Wechseldruckmatratze intermittierend be- und entlüftet. Durch diese Be-
und Entlüftung der Zellen werden die einzelnen Körperbereiche abwechselnd druckentlastet.
Außerdem kommt es zu einer Anpassung der Wechseldruckmatratze an die Körperkonturen mit
daraus resultierender gleichmäßiger Verteilung des Körpergewichts und einer Verminderung des
Auflagedruckes. Aufgrund der intermittierenden Entlastung und der Reduzierung des Auflagedruckes
wird die Durchblutung in den Gewebearealen verbessert und das Entstehungsrisiko eines Dekubitus
vermindert.
Durch die Regeleinheit des Aggregates werden beide Luftkammerkreise der Wechseldruckmatratze
intermittierend in einem Zyklus von 12 Minuten be- und entlüftet.
Über den Druckregler auf dem Bedienfeld des Aggregates (Abb. 5.1.01/Abb. 5.1.02) wird der Fülldruck
im Verhältnis zum Patientengewicht nach einem Diagramm (Abb. 5.01/Abb. 5.02 und Abb. 8.1.01)
als Richtwert eingestellt. Die Einstellung ist dabei stufenlos in einem Skalierungsbereich von 1 bis 10
individuell an das Patientengewicht bzw. an die momentane Belastungssituation möglich. Durch den
erforderlichen Handtest und ggf. einer Nachregulierung des Fülldrucks wird eine optimale Anpassung
an die Besonderheiten des Patienten ermöglicht (siehe Kapitel Bedienung/Anwendung Abschnitt
Normalbetrieb).
Die Wechseldruckmatratze ist durch einen flüssigkeitsundurchlässigen Matratzenbezug, der durch
Druckknöpfe befestigt ist, geschützt. Der Matratzenbezug ist abnehmbar und kann im Fall einer
Verunreinigung in der Waschmaschine mit haushaltsüblichen Waschmitteln gewaschen werden
(siehe Kapitel Reinigung/Desinfektion Abschnitt Reinigung durch den Anwender/Betreiber).
Durch ein optisches Alarmsignal „niedriger druck" (Abb. 5.1.01/5.1.02) wird ein möglicher Druckverlust
bzw. Druckabfall im System signalisiert und somit das Risiko des Durchliegens reduziert.
saniflow® II S
Das Modell saniflow® II S kann zusätzlich über die Taste „statik" am Aggregat (Abb. 5.1.01) vom
Betriebsmodus Wechseldruck in den Betriebsmodus Statik und umgekehrt umgeschaltet werden.
Im Betriebsmodus Statik werden beide Luftkammerkreise in der Wechseldruckmatratze mit dem
eingestellten Fülldruck gleichzeitig befüllt.
Neben dem optischen Alarmsignal „niedriger druck" (Abb. 5.1.01) wird ein möglicher Druckverlust
bzw. Druckabfall im System zusätzlich durch ein akustisches Alarmsignal signalisiert und somit das
Risiko des Durchliegens reduziert. Um eine dauerhafte Lärmbelästigung zu vermeiden kann bei
Eintreten eines Druckverlustes das akustische Alarmsignal separat mit der Taste für die Rücksetzung
des Alarms (Abb. 5.1.01) ausgestellt werden. Das optische Alarmsignal weist weiterhin auf den
Druckverlust hin, bis dieser behoben ist.
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