4.4.4.
Heuristische Energieverwaltung
Anmerkung: Die Funktion ist nur bei Verwendung
des GPC-Modells 3PH mit getrennter Steuerung
von drei einphasigen Lasten verfügbar.
Diese Art der Steuerung dient zur Begrenzung der Ge-
samtzufuhr zu den Lasten, um Aufnahmespitzen aus der
einphasigen Netzleitung zu vermeiden.
Ein Beispiel für diese Art der Aufnahme tritt während der
Einschaltphasen mit einem kalten Gerät auf: Der Heizleis-
tungsbedarf beträgt fast 100 %, bis Temperaturwerte nahe
dem Sollwert erreicht werden.
Es ist sinnvoll, eine gleichzeitige Leitung zu vermeiden,
auch wenn es eine ON-OFF-Modulation zur Aufrechterhal-
tung der Temperaturen gibt.
Die Zykluszeit muss für alle Module einheitlich oder gleich
sein; der Leistungsanteil jedes Moduls wird so weit be-
grenzt, wie es notwendig ist, um den Strom innerhalb der
eingestellten Grenzen zu bringen.
Mit dieser Funktion kann die Steuerung nach den am bes-
ten geeigneten Aufnahmekombinationen suchen.
BEISPIEL
Es sollen drei einphasige Lasten mit 380 V versorgt werden:
•
GPC-M = 32 A,
•
GPC-E1 = 16 A,
•
GPC-E2 = 25 A.
Der maximale Strom bei gleichzeitiger Leitung beträgt 73 A.
Der Wert der mit I.HEU eingestellten Stromgrenze beträgt
50 A.
Wenn wir uns daran erinnern, dass Kombinationen ohne
Wiederholungen gleich sind,
sehen wir, dass die möglichen Leitungskombinationen sein
können:
•
I1 + I2
= 48 A
•
I1 + I3
= 57 A
•
I2 + I3
= 41 A
•
I1 + I2 + I3 = 73 A
Die Kombinationen, die Stromwerten unterhalb des Strom-
grenzwertes I.HEU entsprechen, sind daher:
•
I1 + I2 = 48 A
•
I2 + I3 = 41 A
Davon ist diejenige mit dem geringsten Strom durch die
Summe von GPC-E1 und GPC-E2 gegeben.
Während der Zykluszeit, die nur für die aktivierten Module
gilt, kann die Leistungsabgabe reduziert werden, um die
maximale Strombegrenzung einzuhalten.
Die Zeitverteilung der Modulaktivierung wird bei jedem
Zyklusstart berechnet:
Ou.P
= Ou.P_1 + (Ou.P_2* oder Ou.P_3**)
tot
(*) wenn Ou.P_2 > Ou.P_3 (**) wenn Ou.P_3 > Ou.P_2
Bei GPC-E1 und GPC-E2 ist der gleichzeitige Betrieb er-
laubt, da deren Summe kleiner als die eingestellte Strom-
grenze ist.
Der prozentuale Anteil der Leitungszeit des x-Moduls wäh-
rend des Zyklus wird berechnet als
% Durchlaufzeit Modul-x = Px 100%
n!
k! (n-k)!
P
tot
81901A „MSW_GPC-40/600A"_03-2021_DE_pag. 140
Fall 1
Wenn Ou.P_1 = 100 %, Ou.P_2 = 100 % und Ou.P_3 =
100 % haben Sie Ou.Ptot = 200 %.
Da Ou.Ptot > 100% ist, haben wir dann:
•
% Zeit Ou.P_1
= 0,50 × 100 % = 50 %.
•
% Zeit Ou.P_2
= 0,50 × 100% = 50%.
•
% Zeit Ou.P_3
= 0,50 × 100% = 50%.
A
50
M +
E1 +
32 A
E2
0
A
50
E2
0
A
50
E1
0
A
50
M
32 A
0
50%
Fall 2
Wenn Ou.P_1 = 100 %, Ou.P_2 = 50 % und Ou.P_3 = 0 %
ist, haben Sie Ou.Ptot = 150 %.
Da Ou.Ptot > 100% ist, haben wir also, gerundet:
•
% Zeit Ou.P_1
= 0,66 × 100 % = 67 %.
% Zeit Ou.P_2
•
= 0,66 × 50% = 33%.
•
% Zeit Ou.P_3
= 0,66 × 0% = 0%.
A
50
M +
E1 +
32 A
E2
0
A
50
E2
0
A
50
E1
0
A
50
M
32 A
0
67%
41 A
(16 A + 25 A)
25 A
16 A
50%
Zykluszeit
16 A
16 A
33%
Zykluszeit
I.HEU
I.HEU