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Spezielle Bedingungen Für Einen Sicheren Einsatz - Nidec Leroy-Somer FLSD serie Inbetriebnahme Und Wartungsanleitung

Drehstrom-asynchronmotoren
Inhaltsverzeichnis

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INBETRIEBNAHME UND WARTUNG – FLSD ZONE 1 – Exdb / Exdb eb
7.1.2 - Spezielle Bedingungen für einen siche-
ren Einsatz
- Der Motor muss in folgenden Fällen mit 3 Thermofühlern (1
pro Phase) in oder auf den Wicklungsköpfen auf der An-
schlussseite der Statorwicklung (alle Baugrößen) und im La-
gerschild A-Seite (ab Baugröße 355) ausgestattet werden:
- Speisung des Motors über Frequenzumrichter
- Motor in einem ausreichenden Luftstrom (IC418) ohne
Eigenkühlung
- Motor, der so angepasst wurde, dass er nicht mehr eigen-
gekühlt ist (IC410)
- Motor, der mit einer Rücklaufsperre ausgestattet ist
- Der Thermoschutz muss an eine Vorrichtung angeschlossen
werden, die den Motor abschaltet, wenn ihr Sollwert erreicht ist
und bevor die maximale Temperatur der Motoroberfläche die
auf dem Leistungsschild angegebene Klassifizierungstempe-
ratur erreicht. Diese Vorrichtung muss im Normalzustand funk-
tionieren und muss zusätzlich und funktionell unabhängig von
allen Systemen sein, die für den Normalbetrieb erforderlich
sind.
- Verfügt der Motor über eine Zusatz- oder Fremdbelüftung (IC
416), muss eine Vorrichtung den Betrieb des Hauptmotors bei
fehlender Belüftung unterbinden. Das Anhalten des Hilfsmo-
tors muss das Anhalten des Hauptmotors nach sich ziehen.
- Die Stillstandsheizung darf nur dann mit Spannung versorgt
werden, wenn der Motor spannungslos und kalt ist; ihr Betrieb
wird bei einer Umgebungstemperatur unter -20 °C empfohlen.
- Spannung und Netzfrequenz müssen den auf dem Leis-
tungsschild der Motoren angegebenen Werten entsprechen.
- Der auf dem Leistungsschild des Motors gestempelte Fre-
quenzbereich muss streng eingehalten werden.
- Bei einer Speisung mehrerer Motoren über denselben Fre-
quenzumrichter muss aus Sicherheitsgründen ein individuel-
ler Schutz an jedem Motorabgang (z. B. Thermorelais) ange-
bracht werden.
7.1.3 - Mindestanforderungen
Der Einsatz eines Frequenzumrichters setzt die Einhaltung
der speziellen Anweisungen voraus, die in den spezifischen
Handbüchern dieser Geräte angegeben sind. Insbesondere
müssen folgende Minimalvorkehrungen getroffen werden:
- Prüfen, dass die Taktfrequenz des Frequenzumrichters min-
destens 3 kHz beträgt.
- Prüfen, dass der Motor ein zweites Typenschild besitzt, auf
dem die maximalen Kenndaten des Motors bei einem Einsatz
mit Drehzahlregelung angegeben sind.
- Prüfen, dass die Referenzspannung, im Allgemeinen 400 V
50 Hz, auf dem Leistungsschild des Motors angegeben ist. Der
Frequenzumrichter muss ein konstantes Verhältnis von Span-
nung zu Frequenz liefern.
- Im Frequenzumrichter den Wert des maximalen Stroms so-
wie die minimalen und maximalen Frequenzwerte program-
mieren, die auf dem zweiten Leistungsschild des Motors ange-
geben sind.
- Alle am Motor vorhandenen Thermofühler (Wicklung und ge-
gebenenfalls Lagerschilder) an Schutzvorrichtungen an-
schließen, die von den bei Betrieb unter Normalbedingungen
verwendeten Schutzvorrichtungen unabhängig sind.
Die Umrichter und die Anschlusselemente der
Thermofühler müssen außerhalb der Gefahren-
bereiche angebracht werden (außerhalb Zone 0,
1, 2, 20, 21 und 22).
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- Die Kabeleinführungen und die Komponenten müssen mit
der für den Anschlussteil verwendeten Zündschutzart verein-
bar sein. In der Ausführung mit fest installiertem(n) Kabel(n)
muss der Anschluss des Motors entweder außerhalb der ex-
plosionsgefährdeten Atmosphäre oder in einem durch eine
anerkannte Zündschutzart geschützten und für den Betrieb
angepassten Gehäuse erfolgen.
- Die Schutzart des Motors, seines Hauptanschlusskastens
und aller eventuell vorhandenen Hilfsanschlusskästen ist:
IP55 - IK08. Der Anwender muss bei erhöhtem Risiko für einen
zusätzlichen Schutz sorgen.
- Der Widerstand der Befestigungsschrauben der verschiede-
nen Teile des explosionsgeschützten Gehäuses Ex db gegen
Zugbeanspruchung muss mindestens der Klasse 8.8 entspre-
chen.
- Bei Temperaturen unter -40 °C müssen die Schrauben bei
FLSD 90 und FLSD 100 mindestens der Klasse 12.9 entspre-
chen.
- Bei den Motoren FLSD 315 IIC und einer Umgebungstempe-
ratur < -25 °C müssen die Schrauben mindestens der Klasse
12.9 entsprechen.
- Für Motoren mit der Temperaturklasse T5 oder T6 wenden
Sie sich bitte an Ihren Vertriebspartner vor Ort.
7.1.4 - Extreme Anwendungsbedingungen und
Besonderheiten
SCHALTUNG DER MOTOREN
Nidec Leroy-Somer empfiehlt keine spezifische Schaltung für
Anwendungen mit einem Motor, der über einen Frequenzum-
richter gespeist wird.
KURZZEITIGE ÜBERLAST
Die Frequenzumrichter wurde so konzipiert, dass sie kurzzei-
tigen Überlasten standhalten.
Falls die Überlastwerte zu groß sind, sperrt das Antriebssys-
tem automatisch. Die Motoren von Nidec Leroy-Somer sind so
ausgelegt, dass sie diesen Überlasten standhalten. Wiederho-
len sich die Überlastvorgänge jedoch sehr häufig, empfehlen
wir die Anbringung eines Thermofühlers in der Wicklung des
Motors.
ANLAUFMOMENT UND -STROM
Dank der Weiterentwicklung der Steuerelektronik kann das
beim Einschalten verfügbare Drehmoment auf einen Wert zwi-
schen dem Nennmoment und dem Kippmoment der Einheit
aus Motor und Frequenzumrichter eingestellt werden.
Der Anlaufstrom ist dann direkt mit dem Drehmoment ver-
knüpft (120 oder 180 %).
EINSTELLUNG DER TAKTFREQUENZ
Die Taktfrequenz des Umrichters wirkt sich auf die Verluste in
Motor und Frequenzumrichter, das Betriebsgeräusch und die
Drehmoment-Welligkeit aus.
Eine niedrige Taktfrequenz wirkt sich ungünstig auf die Erwär-
mung der Motoren aus.
Nidec Leroy-Somer empfiehlt eine Taktfrequenz des Umrich-
ters von mindestens 3 kHz.
Außerdem lassen sich mit einer hohen Taktfrequenz der Ge-
räuschpegel und die Drehmoment-Welligkeit optimieren.
Installations- und Wartungsanleitung - FLSD ZONE 1 – Exdb / Exdb eb
5699 de - 2020.02 / c

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