8.8 Frequenzumrichterbetrieb
Alle Pumepn der Baureihe SL1 und SLV sind für den Frequenz-
umrichterbetrieb zur Minimierung des Energieverbrauchs
ausgelegt.
Bei einem Frequenzumrichterbetrieb sind die nachfolgend
aufgeführten Punkte zu erfüllen oder zu beachten:
- Voraussetzungen
- Empfehlungen
- Auswirkungen.
8.8.1 Voraussetzungen
•
Der Übertemperaturschutz des Motors muss angeschlossen
sein.
•
Die Spitzenspannung und der Wert dU/dt dürfen die in der
nachfolgenden Tabelle angegebenen Werte nicht
überschreiten. Bei den genannten Werten handelt es sich um
Maximalwerte, die an den Motorklemmen anliegen.
Der Einfluss des Kabels wurde dabei nicht berücksichtigt.
Das Datenblatt des Frequenzumrichters enthält die
tatsächlichen Werte und berücksichtigt auch den Einfluss des
Kabels auf die Spitzenspannung und den Wert dU/dt.
Max. zul. wiederkehrende
Spitzenspannung
[V]
850
•
Falls es sich bei der Pumpe um eine explosionsgeschützte
Pumpe handelt, ist zu prüfen, ob das Ex-Zertifikat der Pumpe
den Einsatz eines Frequenzumrichters zulässt.
•
Das U/f-Verhältnis des Frequenzumrichters ist entsprechend
den Motordaten einzustellen.
•
Die örtlichen Vorschriften/nationalen Normen sind zu
befolgen.
8.8.2 Empfehlungen
Vor dem Installieren eines Frequenzumrichters ist die minimal
zulässige Frequenz für die vorliegende Installation zu berechnen,
um zu verhindern, dass die Pumpe nicht fördert.
•
Die Strömungsgeschwindigkeit in den Rohrleitungen muss
immer über 1 m/s gehalten werden.
•
Die Pumpe mindestens einen Tag lang mit Nenndrehzahl
betreiben, um die Bildung von Ablagerungen in den
Rohrleitungen zu verhindern.
•
Die auf dem Typenschild angegebene, maximal zulässige
Frequenz darf nicht überschritten werden. Ansonsten besteht
die Gefahr, den Motor zu überlasten.
•
Das Motorkabel sollte so kurz wie möglich sein, weil die
Spitzenspannung mit der Kabellänge ansteigt. Siehe das
Datenblatt des eingesetzten Frequenzumrichters.
•
Eingangs- und Ausgangsfilter am Frequenzumrichter
installieren. Siehe das Datenblatt des eingesetzten
Frequenzumrichters.
•
Abgeschirmte Motorkabel verwenden, wenn die Gefahr
besteht, dass andere elektrische Betriebsmittel durch
elektrische Geräusche gestört werden könnten. Siehe das
Datenblatt des eingesetzten Frequenzumrichters.
8.8.3 Auswirkungen
Der Betrieb der Pumpe über einen Frequenzumrichter kann
folgende Auswirkungen haben:
•
Das Anlaufmoment ist geringer - wie viel geringer hängt vom
eingesetzten Frequenzumrichter ab. Das verfügbare
Anlaufmoment ist in der Betriebsanleitung des eingesetzten
Frequenzumrichters angegeben.
•
Die Betriebsbedingungen für die Lager und Gleitringdichtung
können sich ändern. Die möglichen Auswirkungen sind
abhängig von der Anwendung und können nicht
vorherbestimmt werden.
•
Der Geräuschpegel kann ansteigen. In der Betriebsanleitung
des eingesetzten Frequenzumrichters ist angegeben, wie der
Geräuschpegel gesenkt werden kann.
Max. zul. Wert dU/dt
U
400 V
N
[V/μs]
2000
9. Inbetriebnahme
Warnung
Vor Beginn der Arbeiten an der Pumpe müssen
die Sicherungen oder der Hauptschalter ausge-
schaltet sein. Zudem muss sichergestellt sein,
dass die Spannungsversorgung nicht versehent-
lich wieder eingeschaltet werden kann.
Es muss sichergestellt sein, dass die Schutz-
einrichtungen korrekt angeschlossen sind.
Die Pumpe darf niemals trocken laufen.
Warnung
Bei Vorhandensein einer explosionsfähigen
Atmosphäre im Schacht darf die Pumpe nicht
eingeschaltet werden.
Warnung
Wird das Spannband während des Betriebs
geöffnet, besteht Lebensgefahr!
9.1 Allgemeine Vorgehensweise bei der
Inbetriebnahme
Die hier beschriebene Vorgehensweise gilt sowohl für
Neuinstallationen als auch nach der Durchführung von Wartungs-
und Reparaturarbeiten, wenn die Inbetriebnahme erst einige Zeit
nach dem Absenken der Pumpe in den Schacht erfolgt.
1. Die Sicherungen ausschalten und prüfen, ob das Laufrad frei
drehen kann. Dazu das Laufrad mit der Hand drehen.
Warnung
Das Laufrad kann scharfkantig sein.
Schutzhandschuhe tragen!
2. Die Ölbeschaffenheit in der Ölsperrkammer prüfen.
Siehe auch Abschnitt 10.1 Inspektion.
3. Prüfen, ob die Anlage, Schrauben, Dichtungen,
Rohrleitungen, Ventile, Armaturen usw. in einem
ordnungsgemäßen Zustand sind.
4. Die Pumpe in die Anlage einbauen.
5. Die Spannungsversorgung einschalten.
6. Prüfen, ob die eventuell vorhandenen Überwachungs-
einrichtungen ordnungsgemäß funktionieren.
7. Bei Pumpen mit integriertem Sensor das IO 111 einschalten
und prüfen, ob keine Alarm- oder Warnmeldungen anliegen.
Siehe Abschnitt 8.6 IO 111.
8. Die Einstellung der Messglocken, Schwimmerschalter oder
Tauchelektroden überprüfen.
9. Die Drehrichtung prüfen. Siehe Abschnitt 9.3 Drehrichtung.
10. Die vorhandenen Absperrventile öffnen.
11. Prüfen, ob der Pumpenmotor bei Dauerbetrieb S1 vollständig
und bei Aussetzbetrieb S3 mindestens bis zur Oberkante der
Kabeleinführung in das Fördermedium eingetaucht ist.
Siehe Abb. 10. Wird dieser Mindestfüllstand nicht erreicht, die
Pumpe nicht einschalten.
12. Die Pumpe einschalten und kurz laufen lassen. Prüfen, ob der
Flüssigkeitsspiegel absinkt.
13. Beobachten, ob der Förderdruck und die Stromaufnahme im
spezifizierten Bereich liegen. Ist dies nicht der Fall, kann sich
eventuell Luft in der Pumpe befinden.
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