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Einseitiges Einklappen; Frontales Einklappen; Notsteuerung; Trudeln - ICARO paragliders Gravis 2 Handbuch

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Seite 16
Speziell das Fliegen mit einem nassen Gleitschirm erhöht das Sackflugrisi-
ko. Deshalb sollte auf das Fliegen in extrem feuchter Luft oder bei Regen
grundsätzlich verzichtet werden. Eine nasse Schirmkappe kann das Flug-
verhalten massiv beeinträchtigen und die Gefahr eines frühzeitigen Strö-
mungsabrisses erheblich erhöhen.
Wenn es jedoch unvermeidlich ist im Regen zu fliegen (z.B. auf Strecke bei
Fehleinschätzung der Wettersituation) vermeide plötzliche Bewegungen o-
der radikale Steuerimpulse, führe keine Abstiegshilfen oder sonstige Flugfi-
guren durch und berücksichtige speziell bei der Landung die veränderten
Flugeigenschaften.
Im Sackflug dürfen die Bremsen nicht betätigt werden, da der Gleitschirm
unverzüglich in den Fullstall übergeht.
Versuche in Bodennähe den Sackflug nicht auszuleiten. Die auftretende
Pendelbewegung kann für dich sehr gefährlich werden. Bereite dich darauf
vor, dass eine spezielle Landetechnik erforderlich sein kann richte dich des-
halb komplett im Gurtzeug auf.

Einseitiges Einklappen

Das Wiederöffnen erfolgt rasch und meist ohne Zutun des Piloten.
Du kannst es unterstützen indem Du zuerst die Drehbewegung der Kappe durch
Gegensteuern stabilisierst und dann auf der eingeklappten Seite ein oder mehr-
mals die Steuerleine kräftig und kurz ziehst ("aufpumpen").
Erfolgt ein Klapper im beschleunigten Flug, löse zuerst den Beschleuniger
um die Stabilisierung und das Wiederöffnen der Kappe zu unterstützen.

Frontales Einklappen

Der Frontstall öffnet gewöhnlich selbstständig.
Bei frontalem Einklappen kannst Du das Wiederöffnen durch kurzes Ziehen beider
Steuerleinen unterstützen.

Notsteuerung

Sollte es aus irgendeinem Grund nicht möglich sein mit den Steuerleinen zu steu-
ern, dann kannst Du auch mit den hinteren Tragegurten steuern und landen. Der
dazu erforderliche Zug ist dabei relativ hoch.
Bei der Steuerung über die hinteren Tragegurte sind die Steuerwege wesent-
lich kürzer.

Trudeln

Trudeln ist ein gefährliches Flugmanöver und sollte nicht absichtlich erflo-
gen werden (mit Ausnahme im Rahmen eines durch qualifiziertes Personal
durchgeführten Sicherheitstrainings!)
Für das Trudeln gibt es zwei Ursachen: Entweder wird eine Bremsleine zu schnell
und weit durchgezogen (Beispiel: Einleiten einer Steilspirale) oder im Langsamflug
wird eine Seite zu stark angebremst (Beispiel: beim Thermikkreisen).
Wenn die rotierende Kappe über oder leicht vor Dir erscheint und beide Bremsen
freigegeben werden, wird das Trudeln (Negativdrehung) ausgeleitet und der Gleit-
schirm geht wieder in den Normalflugzustand über.
Wird die Negativkurve länger gehalten, kann der Gleitschirm beschleunigen
und bei der Ausleitung einseitig weit nach vorne schießen. Ein impulsives
Version 1/2020

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