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Verhalten In Extremen Fluglagen; Sackflug; Einseitiges Einklappen; Frontales Einklappen - ICARO paragliders Wildcat TE Betriebsanleitung

Inhaltsverzeichnis

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Seite 13
IV.

Verhalten in extremen Fluglagen

Knoten und Verhänger
Wenn Du beim Start einen Knoten oder Verhänger bemerkst (Blick auf die Kappe)
sofort den Start abbrechen. Wenn Du erst nach dem Abheben bemerkst, dass ein
Knoten in den Leinen oder Verhänger vorhanden ist, musst Du durch
Gewichtsverlagerung (zusätzlich durch einen vorsichtigen, dosierten Einsatz der
Bremse auf die gegenüberliegende Seite des Knotens oder Verhängers) den
Gleitschirm stabilisieren. Ohne Reaktion geht ein verhängter Schirm meist in eine
stabile Steilspirale über.
Wenn Du ausreichend Höhe hast (keine Piloten in der Nähe, nicht in der Nähe von
Hindernissen) kannst Du versuchen, die verknoteten Leinen oder den Verhänger
zu lösen. Möglichkeiten hierzu sind pumpen auf der verhängten Seite, ziehen der
Stabilo-Leine oder einklappen und wiederöffnen der verhängten Seite.
Gelingt dies nicht, sofort zum nächsten Landeplatz fliegen.
Achtung: Wenn sich der Knoten oder Verhänger in den Leinen nicht lösen
lässt, nicht zu stark oder zu lange an den Leinen oder Bremsen
ziehen. Es besteht erhöhtes Risiko, dass die Vorwärtsfahrt zu
stark verringert (Strömungsabriss) oder eine Negativdrehung
(Trudeln) eingeleitet wird.
Du kannst auch versuchen, den Verhänger mit einen Fullstall zu
öffnen. Der Fullstall sollte jedoch nur von routinierten Piloten in
ausreichender
Sicherheitshöhe
dieses Flugmanöver nicht zum Erfolg oder fühlt sich der Pilot
überfordert, ist sofort das Rettungssystem zu betätigen.

Sackflug

Die WILDCAT TE ist prinzipiell nicht sackflugempfindlich. Er beendet einen
Sackflug normalerweise selbstständig. Aktives Ausleiten des Sackfluges ist durch
gleichzeitiges Nach – Vorne - Drücken beider A-Tragegurte möglich.
Achtung: Im Sackflug dürfen die Bremsen nicht betätigt werden, da der
Gleitschirm unverzüglich in den Fullstall übergeht.
Speziell das Fliegen mit einem nassen Gleitschirm erhöht das Sackflugrisiko, weil:
• Das Tuch kann Wasser aufnehmen, wodurch es viel schwerer wird und sich
der Schwerpunkt verändert. Je mehr Wasser ein Flügel aufnehmen kann,
desto höher das Risiko. Ältere Gleitschirme mit beschädigter Beschichtung,
mit veränderter Trimmung (zB. überdehnte Leinen, sehr beanspruchtes
Tuchmaterial) weisen bereits veränderte Flugeigenschaften auf und können
durch Wasseraufnahme noch früher und verstärkt sackfluganfällig werden.
• Wenn genügend große Tropfen vorhanden sind um die gesamte Oberfläche zu
bedecken, diese aber entweder nicht abfließen oder sich nicht zu einer
homogenen Masse vereinen, kann dies auch zum Strömungsabriss führen.
Dies entsteht
eher
bei neuen Flügeln, wo das Tuch noch stark
wasserabweisend ist und die Tropfen nicht vom Tuch aufgenommen werden
sondern an der Oberfläche bleiben.
durchgeführt
werden.
Führt
Seite 14
In beiden Fällen werden die Steuerwege sehr kurz und auch nur kleine Störungen
an der Kappe können einen Sackflug verursachen.
Achtung:
Wenn es unvermeidlich ist im Regen zu fliegen empfehlen wir
dringend:
• Vermeide plötzliche Bewegungen oder radikale Steuerimpulse,
• führe keine Abstiegshilfen oder sonstige Flugfiguren durch,
• weiche Turbulenzen aus und
• berücksichtige speziell bei der Landung die veränderten
Flugeigenschaften.

Einseitiges Einklappen

Das Wiederöffnen erfolgt bei der WILDCAT TE wird unterstützt, indem man zuerst
die Drehbewegung der Kappe bereits im Ansatz durch Gegensteuern stabilisiert
bis der Gleitschirm wieder geradeaus fliegt und dann auf der eingeklappten Seite
ein oder mehrmals die Steuerleine kräftig und kurz zieht ("aufpumpen"). Erfolgt ein
Klapper im beschleunigten Flug, lässt man zuerst den Beschleuniger locker, um
die Stabilisierung und das Wiederöffnen der Kappe zu unterstützen.

Frontales Einklappen

Die WILDCAT TE öffnet den Frontstall gewöhnlich selbstständig. Bei frontalem
Einklappen kannst Du das Wiederöffnen durch kurzes Ziehen beider Steuerleinen
unterstützen.

Notsteuerung

Sollte es aus irgendeinem Grund nicht möglich sein die WILDCAT TE mit den
Steuerleinen zu steuern, dann lässt er sich auch sehr gut mit den hinteren
Tragegurten steuern und landen.
Achtung: Bei der Steuerung über die hinteren Tragegurte sind die
Steuerwege wesentlich kürzer und die Steuerkräfte wesentlich
geringer.

Trudeln

Für das Trudeln gibt es 2 Ursachen: Entweder wird eine Bremsleine zu schnell
und weit durchgezogen (Beispiel: Einleiten einer Steilspirale) oder im Langsamflug
wird eine Seite zu stark angebremst (Beispiel: beim Thermikkreisen)
Wenn die rotierende Kappe über oder leicht vor Dir erscheint und beide Bremsen
freigegeben werden, wird das Trudeln (Negativdrehung) ausgeleitet und die
WILDCAT TE geht wieder in den Normalflugzustand über.
Achtung: Wird die Negativkurve länger gehalten, kann der Gleitschirm
beschleunigen und bei der Ausleitung einseitig nach vorne
schießen. Ein impulsives Einklappen oder sogar ein Verhänger
können die Folge sein.

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