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Alternierende Triggerung; Externe Triggerung; Triggeranzeige; Holdoff-Zeiteinstellung - Hameg HM 1004-3 Handbuch

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Triggerung und Zeitablenkung
zur Messung kleiner Brummspannungen von Netzgleichrich-
tern oder netzfrequenten Einstreuungen in eine Schaltung.
Im Gegensatz zur üblichen, flankenrichtungsbezogenen
Triggerung, wird bei Netztriggerung mit der Flankenrichtungs-
umschaltung zwischen der positiven und der negativen Halb-
welle gewählt (evtl. Netzstecker umpolen) und nicht die
Flankenrichtung. Der Triggerpegel kann mit dem dafür vorge-
sehenen Einsteller über einen gewissen Bereich der gewähl-
ten Halbwelle verschoben werden.
Netzfrequente magnetische Einstreuungen in eine Schaltung
können mit einer Spulensonde nach Richtung (Ort) und Am-
plitude untersucht werden. Die Spule sollte zweckmäßig mit
möglichst vielen Windungen dünnen Lackdrahtes auf einen
kleinen Spulenkörper gewickelt und über ein geschirmtes
Kabel an einen BNC-Stecker (für den Oszilloskop-Eingang)
angeschlossen werden. Zwischen Stecker- und Kabel-Innen-
leiter ist ein kleiner Widerstand von mindestens 100Ω einzu-
bauen (Hochfrequenz-Entkopplung). Es kann zweckmäßig
sein, auch die Spule außen statisch abzuschirmen, wobei
keine Kurzschlußwindungen auftreten dürfen. Durch Drehen
der Spule in zwei Achsrichtungen lassen sich Maximum und
Minimum am Meßort feststellen.

Alternierende Triggerung

Diese Triggerart kann mit der TRIG. -Taste (19) eingeschaltet
werden. Bei alternierender Triggerung wird das Triggerpegel-
Symbol nicht im Readout angezeigt. Siehe "Bedienelemente
und Readout".
Die alternierende Triggerung ist dann sinnvoll einsetzbar,
wenn die getriggerte Darstellung von zwei Signalen, die
asynchron zueinander sind, erfolgen soll. Die alternierende
Triggerung kann nur dann richtig arbeiten, wenn die Kanalum-
schaltung alternierend erfolgt.
Mit alternierender Triggerung kann eine Phasendifferenz
zwischen beiden Eingangssignalen nicht mehr ermittelt wer-
den. Zur Vermeidung von Triggerproblemen, bedingt durch
Gleichspannungsanteile, ist AC-Eingangskopplung für beide
Kanäle empfehlenswert. Die interne Triggerquelle wird bei
alternierender Triggerung entsprechend der alternierenden
Kanalumschaltung nach jedem Zeitablenkvorgang umgeschal-
tet. Daher muß die Amplitude beider Signale für die Triggerung
ausreichen.

Externe Triggerung

Die externe Triggerung wird mit der TRIG. -Taste (19) einge-
schaltet. Mit der Umschaltung auf diese Triggerart wird das
Triggerpegel-Symbol abgeschaltet. Mit dem Einschalten die-
ser Triggerart wird die interne Triggerung abgeschaltet. Über
die entsprechende BNC-Buchse kann jetzt extern getriggert
werden, wenn dafür eine Spannung von 0,3Vss bis 3Vss zur
Verfügung steht, die synchron zum Meßsignal ist. Diese
Triggerspannung darf durchaus eine völlig andere Kurven-
form als das Meßsignal haben.
Die Triggerung ist in gewissen Grenzen sogar mit ganzzahligen
Vielfachen oder Teilen der Meßfrequenz möglich; Phasen-
starrheit ist allerdings Bedingung. Es ist aber zu beachten, daß
Meßsignal und Triggerspannung trotzdem einen Phasen-
winkel aufweisen können. Ein Phasenwinkel von z.B. 180°
wirkt sich dann so aus, daß trotz positiver (Trigger) Flanken-
wahl die Darstellung des Meßsignals mit einer negativen
Flanke beginnt.
Die maximale Eingangsspannung an der BNC-Buchse beträgt
100V (DC+Spitze AC).
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Triggeranzeige

Die folgenden Erläuterungen beziehen sich auf die TR -LED,
die unter Punkt (12) im Absatz "Bedienelemente und Read-
out" aufgeführt ist.
Die Leuchtdiode leuchtet sowohl bei automatischer, als auch
bei Normaltriggerung auf, wenn folgende Bedingungen erfüllt
werden:
1. Das interne bzw. externe Triggersignal muß in ausreichen-
der Amplitude (Triggerschwelle) am Triggerkomparator
anliegen.
2. Die Referenzspannung am Komparator (Triggerpegel) muß
es ermöglichen, daß Signalflanken den Triggerpegel unter-
und überschreiten.
Dann stehen Triggerimpulse am Komparatorausgang für den
Start der Zeitbasis und für die Triggeranzeige zur Verfügung.
Die Triggeranzeige erleichtert die Einstellung und Kontrolle
der Triggerbedingungen, insbesondere bei sehr niederfre-
quenten (Normaltriggerung verwenden) oder sehr kurzen
impulsförmigen Signalen.
Die triggerauslösenden Impulse werden durch die Trigger-
anzeige ca. 100ms lang gespeichert und angezeigt. Bei Signa-
len mit extrem langsamer Wiederholrate ist daher das Auf-
leuchten der LED mehr oder weniger impulsartig. Außerdem
blitzt dann die Anzeige nicht nur beim Start der Zeitablenkung
am linken Bildschirmrand auf, sondern - bei Darstellung
mehrerer Kurvenzüge auf dem Schirm - bei jedem Kurvenzug.

Holdoff-Zeiteinstellung

Gerätespezifische Informationen sind dem Absatz DEL.POS.
(23) unter "Bedienelemente und Readout" zu entnehmen.
Wenn bei äußerst komplizierten Signalgemischen auch nach
mehrmaligem gefühlvollen Durchdrehen des LEVEL-Knopfes
bei Normaltriggerung und A-Zeitbasisbetrieb kein stabiler
Triggerpunkt gefunden wird, kann in vielen Fällen eine stabile
Triggerung durch Betätigung des DEL. POS.- Knopfes er-
reicht werden. Mit dieser Einrichtung kann die Sperrzeit der
Triggerung zwischen zwei Zeit-Ablenkperioden im Verhältnis
von ca. 10:1 kontinuierlich vergrößert werden.
Triggerimpulse die innerhalb dieser Sperrzeit auftreten, kön-
nen den Start der Zeitbasis nicht auslösen.
Besonders bei Burst-Signalen oder aperiodischen Impuls-
folgen gleicher Amplitude kann der Beginn der Triggerphase
dann auf den jeweils günstigsten oder erforderlichen Zeit-
punkt eingestellt werden.
Ein stark verrauschtes oder ein durch eine höhere Frequenz
gestörtes Signal wird manchmal doppelt dargestellt. Unter
Umständen läßt sich mit der Triggerpegel-Einstellung nur die
gegenseitige Phasenverschiebung beeinflussen, aber nicht
die Doppeldarstellung. Die zur Auswertung erforderliche sta-
bile Einzeldarstellung des Signals ist aber durch die Vergröße-
rung der HOLD OFF-Zeit leicht zu erreichen. Hierzu ist die
HOLD OFF-Zeit langsam zu erhöhen, bis nur noch ein Signal
abgebildet wird.
Eine Doppeldarstellung ist bei gewissen Impulssignalen mög-
lich, bei denen die Impulse abwechselnd eine kleine Differenz
der Spitzenamplituden aufweisen. Nur eine ganz genaue
Triggerpegel-Einstellung ermöglicht die Einzeldarstellung.
Die HOLD OFF-Zeiteinstellung vereinfacht auch hier die rich-
tige Einstellung.
Änderungen vorbehalten

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