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Bedienelemente Und Readout - Hameg HM 1004-3 Handbuch

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stellt sein. Ist die Strahllinie nach dem Anlegen der Signal-
spannung plötzlich nicht mehr sichtbar, kann es sein, daß die
Signalamplitude viel zu groß ist und den Vertikalverstärker
total übersteuert. Dann ist der Ablenkkoeffizient zu erhöhen
(niedrigere Empfindlichkeit), bis die vertikale Auslenkung nur
noch 3-8cm hoch ist. Bei kalibrierter Amplitudenmessung und
mehr als 160 Vss großer Signalamplitude ist unbedingt ein
Tastteiler vorzuschalten. Ist die Periodendauer des Meßsignals
wesentlich länger als der eingestellte Zeit-Ablenkkoeffizient,
verdunkelt sich der Strahl. Dann sollte der Zeit-Ablenkkoef-
fizient vergrößert werden.
Die Zuführung des aufzuzeichnenden Signals an den Y-Ein-
gang des Oszilloskops ist mit einem abgeschirmten Meßkabel
wie z.B. HZ32 und HZ34 direkt oder über einen Tastteiler 10:1
geteilt möglich. Die Verwendung der genannten Meßkabel an
hochohmigen Meßobjekten ist jedoch nur dann empfehlens-
wert, wenn mit relativ niedrigen, sinusförmigen Frequenzen
(bis etwa 50kHz) gearbeitet wird. Für höhere Frequenzen
muß die Meß-Spannungsquelle niederohmig, d.h. an den
Kabel-Wellenwiderstand (in der Regel 50Ω angepaßt sein.
Besonders bei der Übertragung von Rechteck- und Impuls-
signalen ist das Kabel unmittelbar am Y-Eingang des Oszilloskops
mit einem Widerstand gleich dem Kabel-Wellenwiderstand
abzuschließen. Bei Benutzung eines 50Ω Kabels wie z.B. HZ34
ist hierfür von HAMEG der 50Ω-Durchgangsabschluß HZ22
erhältlich. Vor allem bei der Übertragung von Rechtecksignalen
mit kurzer Anstiegszeit werden ohne Abschluß an den Flanken
und Dächern störende Einschwingverzerrungen sichtbar. Auch
höherfrequente (>100kHz) Sinussignale dürfen generell nur
impedanzrichtig abgeschlossen gemessen werden. Im allge-
meinen halten Verstärker, Generatoren oder ihre Abschwächer
die Nenn-Ausgangsspannung nur dann frequenzunabhängig
ein, wenn ihre Anschlußkabel mit dem vorgeschriebenen
Widerstand abgeschlossen wurden.
Dabei ist zu beachten, daß man den Abschlußwiderstand
HZ22 nur mit max. 2Watt belasten darf. Diese Leistung wird
mit 10Veff oder - bei Sinussignal - mit 28,3Vss erreicht. Wird
ein Tastteiler 10:1 oder 100:1 verwendet, ist kein Abschluß
erforderlich. In diesem Fall ist das Anschlußkabel direkt an
den hochohmigen Eingang des Oszilloskops angepaßt. Mit
Tastteiler werden auch hochohmige Spannungsquellen nur
geringfügig belastet (ca. 10MΩ II 12pF bzw. 100MΩ II 5pF bei
HZ53). Deshalb sollte, wenn der durch den Tastteiler auftre-
tende Spannungsverlust durch eine höhere Empfindlichkeits-
einstellung wieder ausgeglichen werden kann, nie ohne die-
sen gearbeitet werden. Außerdem stellt die Längsimpedanz
des Teilers auch einen gewissen Schutz für den Eingang des
Vertikalverstärkers dar. Infolge der getrennten Fertigung sind
alle Tastteiler nur vorabgeglichen; daher muß ein genauer
Abgleich am Oszilloskop vorgenommen werden (siehe
,,Tastkopf-Abgleich").
Standard-Tastteiler am Oszilloskop verringern mehr oder
weniger dessen Bandbreite; sie erhöhen die Anstiegszeit. In
allen Fällen, bei denen die Oszilloskop-Bandbreite voll genutzt
werden muß (z.B. für Impulse mit steilen Flanken), raten wir
dringend dazu, die Tastköpfe HZ51 (10:1), HZ52 (10:1 HF) und
HZ54 (1:1 und 10:1) zu benutzen. Das erspart u.U. die
Anschaffung eines Oszilloskops mit größerer Bandbreite. Die
genannten Tastköpfe haben zusätzlich zur niederfrequenten
Kompensationseinstellung einen HF-Abgleich. Damit ist mit
Hilfe eines auf 1MHz umschaltbaren Kalibrators, z.B. HZ60,
eine Gruppenlaufzeitkorrektur an der oberen Grenzfrequenz
des Oszilloskops möglich. Tatsächlich werden mit diesen
Tastkopf-Typen Bandbreite und Anstiegszeit des Oszilloskops
kaum merklich geändert und die Wiedergabe-Treue der Signal-
form u.U. sogar noch verbessert. Auf diese Weise könnten
spezifische Mängel im Impuls-Übertragungsverhalten nach-
träglich korrigiert werden.
Änderungen vorbehalten

Bedienelemente und Readout

Wenn ein Tastteiler 10:1 oder 100:1 verwendet wird, muß bei
Spannungen über 400V immer DC-Eingangskopplung benutzt
werden.
Bei AC-Kopplung tieffrequenter Signale ist die Teilung nicht
mehr frequenzunabhängig. Impulse können Dachschräge
zeigen, Gleichspannungen werden unterdrückt - belasten
aber den betreffenden Oszilloskop-Eingangskopplungs-
kondensator. Dessen Spannungsfestigkeit ist max. 400V (DC
+ Spitze AC). Ganz besonders wichtig ist deshalb die DC-
Eingangskopplung bei einem Tastteiler 100:1, der meist eine
zulässige Spannungsfestigkeit von max. 1200V (DC + Spitze
AC) hat.
Zur Unterdrückung störender Gleichspannung darf aber ein
Kondensator entsprechender Kapazität und Spannungsfestig-
keit vor den Tastteiler geschaltet werden (z.B. zur Brummspan-
nungsmessung). Bei allen Tastteilern ist die zulässige
Eingangswechselspannung oberhalb von 20kHz frequenz-
abhängig begrenzt. Deshalb muß die Derating Curve des
betreffenden Tastteilertyps beachtet werden.
Wichtig für die Aufzeichnung kleiner Signalspannungen ist die
Wahl des Massepunktes am Prüfobjekt. Er soll möglichst
immer nahe dem Meßpunkt liegen. Andernfalls können evtl.
vorhandene Ströme durch Masseleitungen oder Chassisteile
das Meßergebnis stark verfälschen. Besonders kritisch sind
auch die Massekabel von Tastteilern. Sie sollen so kurz und
dick wie möglich sein.
Beim Anschluß des Tastteiler-Kopfes an eine BNC-Buchse
sollte ein BNC-Adapter benutzt werden. Damit werden Mas-
se- und Anpassungsprobleme eliminiert.
Das Auftreten merklicher Brumm- oder Störspannungen im
Meßkreis (speziell bei einem kleinen Ablenkkoeffizienten)
wird möglicherweise durch Mehrfach-Erdung verursacht,
weil dadurch Ausgleichströme in den Abschirmungen der
Meßkabel fließen können (Spannungsabfall zwischen den
Schutzleiterverbindungen, verursacht von angeschlossenen
fremden Netzgeräten, z.B. Signalgeneratoren mit Störschutz-
kondensatoren).
Bedienelemente und Readout
Die folgenden Beschreibungen setzen voraus, daß die
Betriebsart "KOMPONENTEN TEST" abgeschaltet ist.
Bei eingeschaltetem Oszilloskop werden alle wichti-
gen Meßparameter-Einstellungen im Schirmbild an-
gezeigt (Readout).
Die auf der großen Frontplatte befindlichen Leuchtdioden-
anzeigen erleichtern die Bedienung und geben zusätzliche
Informationen. Endstellungen von Drehbereichen werden
durch ein akustisches Signal signalisiert.
Bis auf die Netztaste (POWER), die Kalibratorfrequenz-Taste
(CAL. 1kHz/1MHz), den FOCUS-Einsteller und den Strahl-
drehungs-Einsteller (TR), werden alle anderen Bedienelemente
elektronisch abgefragt. Alle elektronisch erfassten
Bedienfunktionen und ihre aktuellen Einstellungen können
daher gespeichert bzw. gesteuert werden. Die große Frontplat-
te ist, wie bei allen HAMEG-Oszilloskopen üblich, in Felder
aufgeteilt.
Oben rechts neben dem Bildschirm befinden sich,
oberhalb der horizontalen Linie, folgende Bedienele-
mente und Leuchtdiodenanzeigen:
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