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Abgleich 1Mhz; Betriebsarten Der Vertikalverstärker - Hameg HM 1004-3 Handbuch

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Inbetriebnahme und Voreinstellungen
nen Isolierschraubendreher ist der Trimmer so abzugleichen,
bis die oberen Dächer des Rechtecksignals exakt parallel zu
den horizontalen Rasterlinien stehen (siehe Bild 1kHz). Dann
sollte die Signalhöhe 4cm ±1,2mm (= 3%) sein. Die Signal-
flanken sind in dieser Einstellung unsichtbar.

Abgleich 1MHz

Ein HF-Abgleich ist bei den Tastköpfen HZ51, 52 und 54
möglich.
Diese besitzen Entzerrungsglieder, mit denen es möglich ist,
den Tastkopf auf einfachste Weise im Bereich der oberen
Grenzfrequenz des Vertikalverstärkers optimal abzugleichen.
Nach diesem Abgleich erhält man nicht nur die maximal
mögliche Bandbreite im Tastteilerbetrieb, sondern auch eine
weitgehend konstante Gruppenlaufzeit am Bereichsende.
Dadurch werden Einschwingverzerrungen (wie Über-
schwingen, Abrundung, Nachschwingen, Löcher oder Hök-
ker im Dach) in der Nähe der Anstiegsflanke auf ein Minimum
begrenzt.
Die Bandbreite des Oszilloskops wird also bei Benutzung der
Tastköpfe HZ51, 52 und 54 ohne Inkaufnahme von Kurven-
formverzerrungen voll genutzt. Voraussetzung für diesen HF-
Abgleich ist ein Rechteckgenerator mit kleiner Anstiegszeit
(typisch 4ns) und niederohmigem Ausgang (ca. 50Ω), der bei
einer Frequenz von 1MHz eine Spannung von 0,2Vss abgibt.
Der Kalibratorausgang des Oszilloskops erfüllt diese Bedin-
gungen, wenn die CAL.-Taste eingerastet ist (1MHz).
Tastköpfe des Typs HZ51, 52 oder 54 an den CH.I-Eingang
anschließen, nur Kalibrator-Taste 1MHz drücken, Eingangs-
kopplung auf DC, Eingangsteiler auf 5mV/cm und TIME/DIV.
auf 0.1µs/cm stellen (beide kalibriert). Tastkopf in Buchse
0.2Vpp einstecken. Auf dem Bildschirm ist ein Wellenzug zu
sehen, dessen Rechteckflanken jetzt auch sichtbar sind. Nun
wird der HF-Abgleich durchgeführt. Dabei sollte man die
Anstiegsflanke und die obere linke Impuls-Dachecke beach-
ten.
Auch die Lage der Abgleichelemente für die HF-Kompensati-
on ist der Tastkopfinformation zu entnehmen.
Die Kriterien für den HF-Abgleich sind:
• Kurze Anstiegszeit, also eine steile Anstiegsflanke.
• Minimales Überschwingen mit möglichst geradlinigem
Dach, somit ein linearer Frequenzgang.
Die HF-Kompensation sollte so vorgenommen werden, daß
der Übergang von der Anstiegsflanke auf das Rechteckdach
weder zu stark verrundet, noch mit Überschwingen erfolgt.
Tastköpfe mit einem HF-Abgleichpunkt sind, im Gegensatz zu
Tastköpfen mit mehreren Abgleichpunkten, naturgemäß ein-
facher abzugleichen. Dafür bieten mehrere HF-Abgleichpunkte
den Vorteil, daß sie eine optimalere Anpassung zulassen.
Nach beendetem HF-Abgleich ist auch bei 1MHz die Signal-
höhe am Bildschirm zu kontrollieren. Sie soll denselben Wert
haben, wie oben beim 1kHz-Abgleich angegeben.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Reihenfolge erst 1kHz,
dann 1MHz-Abgleich einzuhalten ist, aber nicht wiederholt
werden muß, und daß die Kalibrator-Frequenzen 1kHz und
Änderungen vorbehalten
Betriebsarten der Vertikalverstärker
1MHz nicht zur Zeit-Eichung verwendet werden können.
Ferner weicht das Tastverhältnis vom Wert 1:1 ab.
Voraussetzung für einen einfachen und exakten Tastteiler-
abgleich (oder eine Ablenkkoeffizientenkontrolle) sind hori-
zontale Impulsdächer, kalibrierte Impulshöhe und Nullpotential
am negativen Impulsdach. Frequenz und Tastverhältnis sind
dabei nicht kritisch.
Betriebsarten der Vertikalverstärker
Die für die Betriebsarten der Vertikalverstärker wichtigsten
Bedienelemente sind die Drucktasten: CHI(17), DUAL (18)
und CHII(21).
Die Betriebsartenumschaltung ist im Abschnitt "Bedien-
elemente und Readout" beschrieben.
Die gebräuchlichste Art der mit Oszilloskopen vorgenomme-
nen Signaldarstellung ist der Yt-Betrieb. In dieser Betriebsart
lenkt die Amplitude des zu messenden Signals (bzw. der
Signale) den Strahl in Y-Richtung ab. Gleichzeitig wird der
Strahl von links nach rechts abgelenkt (Zeitbasis).
Der bzw. die Vertikalverstärker bietet/bieten dabei folgende
Möglichkeiten:
• Die Darstellung nur eines Signales im Kanal I-Betrieb.
• Die Darstellung nur eines Signales im Kanal II-Betrieb.
• Die Darstellung von zwei Signalen im DUAL (Zweikanal) -Betrieb.
Bei DUAL-Betrieb arbeiten beide Kanäle. Die Art, wie die
Signale beider Kanäle dargestellt werden, hängt von der
Zeitbasis ab (siehe "Bedienelemente und Readout"). Die
Kanalumschaltung kann nach jedem Zeit-Ablenkvorgang (al-
ternierend) erfolgen. Beide Kanäle können aber auch inner-
halb einer Zeit-Ablenkperiode mit einer hohen Frequenz stän-
dig umgeschaltet (chop mode) werden. Dann sind auch
langsam verlaufende Vorgänge flimmerfrei darstellbar.
Für das Oszilloskopieren langsam verlaufender Vorgänge mit
Zeitkoeffizienten ≥500µs/cm ist die alternierende Betriebsart
meistens nicht geeignet. Das Schirmbild flimmert dann zu
stark, oder es scheint zu springen. Für Oszillogramme mit
höherer Folgefrequenz und entsprechend kleiner eingestell-
ten Zeitkoeffizienten ist die gechoppte Art der Kanalum-
schaltung meist nicht sinnvoll.
Liegt ADD-Betrieb vor, werden die Signale beider Kanäle
algebraisch addiert (±I ±II). Ob sich hierbei die Summe oder
die Differenz der Signalspannungen ergibt, hängt von der
Phasenlage bzw. Polung der Signale selbst und davon ab, ob
eine Invertierung im Oszilloskop vorgenommen wurde.
Gleichphasige Eingangsspannungen:
Beide Kanäle nicht invertiert
Beide Kanäle invertiert (INV) = Summe.
Nur ein Kanal invertiert (INV) = Differenz.
Gegenphasige Eingangsspannungen:
Beide Kanäle nicht invertiert
Beide Kanäle invertiert (INV) = Differenz.
Nur ein Kanal invertiert (INV) = Summe.
In der ADD-Betriebsart ist die vertikale Strahllage von der Y-
POS.-Einstellung beider Kanäle abhängig. Das heißt die Y.POS.-
Einstellung wird addiert, kann aber nicht mit INVERT beein-
flußt werden.
Signalspannungen zwischen zwei hochliegenden Schaltungs-
punkten werden oft im Differenzbetrieb beider Kanäle ge-
= Summe.
= Differenz.
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