4.
Vorsichtsmaßnahmen /
4.1 Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen
Grundsätzlich muss die Irrigation mit dem behandelnden arzt unter abwägung möglicher Risiken abgesprochen werden. Erst nach
seiner schriftlichen anweisung darf die Irrigation unter anleitung einer geschulten Fachkraft durchgeführt werden. Ist der Betrof-
fene mit technik und Durchführung der Irrigation vertraut, kann eine selbständige ausübung erfolgen.
Bei rektal verabreichten Medikamenten kann es zu einer Wirkungsverminderung aufgrund der reduzierten Verweildauer kommen.
Bei Vorliegen einer oder mehrerer der folgenden Bedingungen sollte die Irrigation nur unter ärztlicher Kontrolle und mit
besonderer Vorsicht durchgeführt werden:
•
Einnahme von Gerinnungshemmern oder bekannten Gerinnungsstörungen,
•
Behandlungen mit Steroiden.
Plötzliche Veränderung der Stuhlbeschaffenheit (z.B. plötzlicher Durchfall). Die Irrigation darf erst nach Abklärung und
Abklingen des Durchfalls fortgeführt werden,
4.2 Stoma-Irrigation
+
Indikationen
Die Stoma-Irrigation kann durchgeführt werden, wenn:
•
die Stomaanlage sich am Ende des absteigenden oder des
S-förmigen Dickdarms befindet,
•
eine normale Darmfunktion mit regelmäßigen, geformten
Stuhlausscheidungen vorliegt.
4.3 Rektal-Irrigation
+
Indikationen
Die Rektal-Irrigation ist angezeigt bei Patienten, die an
Stuhlinkontinenz oder chronischer Obstipation leiden.
Die Anwendung kann alle 1 bis 3 tage angezeigt sein, je nach
ärztlicher Anordnung.
Bei Vorliegen einer oder mehrerer der folgenden Bedingungen sollte die Irrigation nur unter ärztlicher Kontrolle und mit
besonderer Vorsicht durchgeführt werden:
•
Koprostase (vollständige Füllung des Enddarms mit festem Stuhl oder Kotsteinen)
•
tumorerkrankungen im Bauch- oder Beckenbereich
•
Anorektale Fehlbildungen wie z.B. Analfissuren, Hämorrhoidalleiden (Grad 3 und 4)
•
Während einer Strahlentherapie des Bauch- oder Beckenbereichs
•
Abdominaloperationen inklusive Operationen an Darm oder Rektum
•
Risikofaktoren für eine ischämische Kolitis (nichtinfektiöse Entzündung des Dickdarms aufgrund verminderter
Durchblutung) z.B. koronare Herzkrankheiten, bekanntes Vorhofflimmern, Hypercholesterinämie (erhöhter
Cholesterinspiegel im Blut)
Indikationen / Kontraindikationen
-
Kontraindikationen
•
Prolaps (Dickdarmvorfall)
•
Hernie (Bauchwandbruch)
•
Anatomische anomalie des Dickdarms
•
entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen (z. B. Morbus
Crohn, Colitis ulcerosa)
•
Siphonbildung
•
Stomastenose (Stomaausgangsverengung)
•
Strahlen- oder Chemotherapie
•
schlechtem, allgemeinen Gesundheitszustand
•
Herz-Kreislauferkrankungen
-
Kontraindikationen
•
Spinalem Schock
•
Nachweis eines Darmverschlusses
•
Chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (z.B. Morbus
Crohn)
•
Rektumkarzinomen
•
Anal- und Rektumprolaps
•
Fisteln
•
Stenose
•
Darmverengungen
•
Dickdarm- und Sigmadivertikulose
•
Krämpfen, tetanus, Ileus, Peritonitis
•
Schwangerschaft
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